Lausanne lässt sich in diesem Final einfach nicht kleinkriegen. Zum dritten Mal reagierten es auf eine Niederlage in Zürich mit einem Sieg zuhause. Wenn sie den ersten Meistertitel perfekt machen wollen, werden sie am Dienstag aber erstmals auch auswärts gewinnen müssen.
Zuhause bleiben sie aber eine eindrückliche Macht. Die Waadtländer erzwangen vor 9600 einmal mehr euphorisierten Zuschauern die Finalissima – wobei von erzwingen eigentlich keine Rede sein kann. Im Mitteldrittel spielten die Lausanner den Gegner, der immerhin schon eine Hand am Meisterpokal hatte, nach allen Regeln der Kunst aus. Die Ausfälle von Abwehrgeneral Yannick Weber und dem lettischen Stürmer Rudolfs Balcers wogen erstaunlich schwer.
4-0 Lausanne now, crowd is happy pic.twitter.com/uWCr9C6lCI
— Thibaud Chatel (@Thibaud_Chatel) April 27, 2024
Waren es zuvor oft die Lausanner, die für schwächere Phasen einen hohen Preis zahlten, waren diesmal die Zürcher dreizehn Minuten lang völlig von der Rolle. Damien Riat leitete das Torfestival in der 27. Minute nach einem schnellen Konter mit dem 2:0 ein, Cody Almond, Jason Fuchs und nochmals Riat liessen fast im Zweiminutentakt weitere Treffer folgen.
Nach dem 4:0 versuchte es ZSC-Coach Marc Crawford noch mit einem Goaliewechsel. Der an keinem Gegentor mitschuldige Simon Hrubec machte Robin Zumbühl Platz. Dieser hatte in seinem ersten Playoff-Einsatz in der National League nach 2:44 Minuten Glück, das ein vermeintlicher Treffer von Fuchs wegen Torhüterbehinderung aberkannt wurde, weitere zwei Minuten später schlug es aber dennoch ein.
Der Goaliewechsel weckte die Zürcher aber dennoch etwas aus der Lethargie auf. Kurz vor und dann in den ersten achteinhalb Minuten nach der zweiten Pause verkürzten sie auf 3:5. Es war aber zu spät und zu wenig. Immerhin tat die wegen dem Ausfall von Balcers neu formierte Paradelinie mit Denis Malgin (1 Tor), Sven Andrighetto (1 Assist) und neu Chris Baltisberger (1 Tor) noch etwas für das Selbstvertrauen. Am letzten Drittel werden sie sich aufrichten müssen. Dennoch war der Auftritt des ZSC mit dem Meistertitel vor Augen ernüchternd.
Die "Belle" entscheided am Zistig im Leuechäfig dä Titel 🦁👊
— ZSC Lions (@zsclions) April 27, 2024
Unglaublich grosse Dank a alli mitgreiste Fans in Lausanne und dene wo i dä Swiss Life Arena mitgfieberet hend. Spiel 7 schlömmer zrugg. 🙌💪
🎟 Information Ticketverkauf Spiel 7: Für den siebten Final in der Swiss… pic.twitter.com/bo1aseQnxq
Ein Gewinner steht jetzt schon fest: Das Schweizer Hockey kommt im dritten Jahr in Folge in den Genuss einer Finalissima – 2022 (Zug gegen ZSC Lions) und 2023 (Servette gegen Biel) siegte jeweils das Heimteam. Erst einmal, 2007, gab es im Übrigen einen Playoff-Final mit sieben Heimerfolgen. Der HC Davos schlug damals im Spiel 7 den SC Bern 1:0.Es würde also vieles für den ZSC sprechen, der Auftritt in den ersten zwei Dritteln am Samstagabend in Lausanne gehört nicht dazu.
Lausanne - ZSC Lions 5:3 (1:0, 4:1, 0:2)
9600 Zuschauer.
SR Lemelin (USA)/Hebeisen, Fuchs/Obwegeser.
Tore: 5. Suomela (Powerplaytor) 1:0. 27. Riat (Fuchs) 2:0. 33. Almond (Holdener) 3:0. 35. Fuchs (Kovacs, Riat) 4:0. 39. (38:59) Riat (Kovacs) 5:0. 40. (39:38) Chris Baltisberger (Schäppi) 5:1. 43. Kukan (Andrighetto) 5:2. 49. Malgin (Grant/Powerplaytor) 5:3.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Lausanne, 1mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.
PostFinance-Topskorer: Pilut; Andrighetto.Lausanne: Hughes; Glauser, Djoos; Heldner, Frick; Pilut, Genazzi; Jelovac; Rochette, Suomela, Sekac; Riat, Fuchs, Kovacs; Bozon, Jäger, Raffl; Holdener, Almond, Kenins; Pedretti.
ZSC Lions: Hrubec (35. Zumbühl); Trutmann, Christian Marti; Lehtonen, Geering; Harrington, Kukan; Phil Baltisberger; Chris Baltisberger, Malgin, Andrighetto; Frödén, Grant, Hollenstein; Rohrer, Lammikko, Sigrist; Bodenmann, Baechler, Schäppi; Riedi.
Bemerkungen: Lausanne ohne Aurélien Marti, Perrenoud (beide verletzt), Haapala und Salomäki (beide überzählige Ausländer), ZSC Lions ohne Balcers, Weber und Zehnder (alle verletzt). ZSC Lions ab 58:11 ohne Torhüter.
(kat/sda)
Ein würdiger Abschluss.
Für einmal wird der Z nicht der Favorit sein. Beide ebenbürtig und im letzten Spiel wird auch Lausanne mehr bringen in Zürich.
Ich denke dieses Spiel wird nicht mehr so nach vorne gespielt und der Defensive mehr Gewicht gegeben.
Ich freue mich auf ein hochstehendes Finale mit einem würdigen Sieger, egal wer gewinnt, denn verdient haben es beide.
Ich bin gespannt auf die Finalissima.
Das entscheidende Spiel. Geheimnisse gibt es keine mehr. Lausanne war in Zürich schon nahe dran, aber gereicht hat es trotzdem nie.
Welche Teams werden wir sehen? Den Z der ersten 40 oder der letzten 20 Minuten? Den LHC der ersten 40 oder der letzten 20 Minuten?
Ich glaube, das Spiel wird nicht mehr so offensiv, Safety first wird das Motto sein, Geduld gefragt.
Ich jedenfalls freue mich auf die Finalissima. Geile Serie bisher. Beide Mannschaften hätten den Kübel verdient.
Dieses Stöcke Zittern wird der Z nicht mehr los.