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Bastian Schweinsteiger war beim Interview mit der ARD ganz schön ausser Puste. Kein Wunder: Er hatte ja auch gerade einen 192-Meter-Sprint hingelegt. Eben erst eingewechselt erzielt der kürzlich von einer Innenband-Verletzung im Knie zurückgekommene Schweini mit seinem dritten Ballkontakt das siegbringende 2:0. Und wie! Einfach war der Aufsetzer nicht zu nehmen ...
Danach sprintet der neue deutsche EM-Rekordspieler wie im Rausch zur grossen Tor-Party. Erst zur deutschen Bank und dann in die Arme von Torhüter Manuel Neuer, der ihn als Kapitän souverän vertreten hatte. Insgesamt 192 Meter, wie die deutsche «Bild»-Zeitung berechnet.
14 - Bastian Schweinsteiger kommt zu seinem 14. Einsatz bei der EM, damit stellt er den #GER Rekord von Philipp Lahm ein. Routine. #GERUKR
— OptaFranz (@OptaFranz) 12. Juni 2016
«Unglaublich. Alles ist sehr gut. Meine Verletzung ist ausgeheilt, ich fühle mich gut. Der Weg nach dem Jubel war lang, ich bin ein bisschen ausser Atem», gestand der Captain der DFB-Elf danach ein.
Und Jogi Löw frohlockte: «Eigentlich war nicht geplant, dass Schweinsteiger so weit vorne auftaucht. Er sollte in den letzten Minuten im Mittelfeld zumachen ...» Aber der Joker war bei diesem letzten Konter einfach nicht mehr zu halten.
Dass Schweinsteiger an dieser EM überhaupt dabei ist, grenzt an ein Wunder und ist vor allem der Weitsicht von Bundestrainer Löw zu verdanken. Wie schon vor der WM 2014, als er die ersten beiden Gruppenspiele verpasste, die DFB-Elf danach aber zum Titel führte, hatte der 31-jährige Mittelfeldspieler auch im Vorfeld der EM mit Verletzungssorgen zu kämpfen.
Sein letztes Pflichtspiel für seinen Klub Manchester United hatte Schweini am 20. März bestritten. Seither stand er nur gerade 21 Minuten auf dem Platz, im letzten Testspiel gegen Ungarn wurde er eingewechselt. Insgesamt hatte der Routinier in diesem Jahr vor der EM erst sieben Pflichtspiele bestritten.
Doch für Löw war es nie ein Thema, Schweinsteiger nicht nach Frankreich mitzunehmen. «Er ist wichtig mit seiner Persönlichkeit, seiner Erfahrung, er kann einer Mannschaft viel geben. Ein Bastian Schweinsteiger ist Gold wert», sagte er nach dem Auftaktsieg gegen die Ukraine.
Und wie soll es jetzt mit Schweinsteiger weitergehen? Eigentlich hat Löw im zentralen Mittelfeld mit Toni Kroos und Sami Khedira seine Traumformation gefunden. Wird er nun alles über den Haufen werfen? Wohl kaum. Aber mit dem Mittelfeldstrategen hat Löw nicht nur eine zusätzliche taktische Option, sondern auch einen emotionalen Antreiber im Spiel. Sollten Kroos oder Khedira verletzt ausfallen, könnte Schweinsteiger trotz noch mangelnder Fitness sofort einspringen.
Verwundern würde es jedenfalls nicht, wenn Schweinsteiger sein Team am 10. Juli im EM-Final auf den Platz führt und nach 90 kämpferischen Minuten wie 2014 mit blutverschmiertem Trikot den Pokal in die Höhe stemmt.