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Das Ziel der deutschen vor dem Nachbarschafts-Duell mit Polen war eigentlich klar: Gewinnen und damit vorzeitig in die Achtelfinals vorstossen. Herausgekommen ist ein mageres 0:0 und so muss der vierfache Weltmeister nach der ersten EM-Nullnummer am kommenden Dienstag gegen die euphorisierten Nordiren Verpasstes nachholen – oder je nach Sichtweise noch Schlimmeres verhindern.
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— Vivi Zou (@zou_vivi) 16. Juni 2016
Wie schon beim 2:0 gegen die mittlerweile bereits ausgeschiedene Ukraine (0:1 gegen Nordirland) überzeugte das Team von Jogi Löw auch gegen Polen nicht. Gemessen an der Qualität und spielerischen Klasse liess der Auftritt zu viele Wünsche offen.
Unruhe ist rund um die DFB-Delegation aber nicht nur wegen sportlicher Defizite aufgekommen. Jogi Löws zwar unvorteilhafter, aber im Prinzip irrelevanter Griff in die eigene Hose bestimmte die deutsche Agenda in den letzten Tagen.
Folgestorys zu «Schmuddel-Löw» wird es keine geben: Gegen die Ukraine liess sich der Bundestrainer, auf den sämtliche Augen und Kameras gerichtet waren, nicht erneut zu einem Fehlgriff hinreissen. Seine Hände blieben dort, wo sie hingehören. Die «Bild»-Zeitung beobachtet ihn über die kompletten 90 Minuten und stellt fest: Acht Mal greift er zur Wasserflasche, die Hände hat er meist in den Hosentaschen oder vor der Brust verschränkt.
Am meisten hält man ja vor Spannung die Luft an, wenn Löw im Bild ist. #GERPOL
— Gebbi Gibson (@GebbiGibson) 16. Juni 2016
Also zum Sportlichen: Deutschland suchte 90 Minuten lang vergeblich die Lücke im polnischen Abwehrverbund. Der Weltmeister rannte an, passte um den gegnerischen Strafraum herum und schlug zahlreiche Flanken in die gefährliche Zone. Doch die Polen verteidigten stark und brachten in der zweiten Halbzeit die Gefahr auch immer wieder vor das Tor von Manuel Neuer.
Hummels und Boateng wurden in der zweiten Halbzeit einige Male gefordert. Die von Beginn weg intensiv geführte Partie nahm nach der Pause auch in spielerischer Hinsicht Fahrt auf, weil die Polen etwas offensiver agierten und die Deutschen noch ein bisschen risikoreicher.
Wenige Sekunden nach der Pause hätte Milik, der Siegtorschütze gegen Nordirland, fast das 1:0 geschossen. Sein Kopfball flog um wenige Zentimeter neben dem Tor vorbei. Und in der 59. Minute verfehlte der Stürmer von Ajax Amsterdam mit seinem Freistoss das Ziel nur knapp.
Und die Deutschen? In der 16. Minute setzte sich Thomas Müller auf der linken Seite durch und spielte einen guten Pass in den Strafraum. Toni Kroos konnte den Ball aber nicht Richtung Tor lenken. Nach der Pause kam Mario Götze aus guter Position zum Schuss.
Erst in der 69. Minute kam der zweite deutsche Schuss aufs Tor von Lukasz Fabianski, der bei den Polen den verletzten Wojciech Szczesny ersetzte. Mesut Özil hatte von der guten Vorarbeit des eingewechselten André Schürrle profitiert. Gemessen am Ertrag, den die Deutschen betrieben, sprang deutlich zu wenig heraus. In der Offensive enttäuschten diverse Spieler, etwa Götze, Özil, aber auch Müller, der wie schon gegen die Ukraine ziemlich wenig Einfluss auf das Spiel hatte.
Sowohl der deutsche Bundestrainer Joachim Löw als auch dessen polnischer Kollege Adam Nawalka können mit dem Punkt leben. Löw dürfte als positiven Aspekt der Partie mitnehmen, dass Mats Hummels durchspielen konnte. Der Dortmunder kehrte einen knappen Monat nach seinem im deutschen Cupfinal erlittenen Muskelfaserriss zurück ins Team. Er bildete zusammen mit Jérôme Boateng die Innenverteidigung. Für den Dortmunder musste Shkodran Mustafi weichen, der gegen die Ukraine das 1:0 erzielt hatte.
Ich beim Versuch auszurechnen, unter welchen Umständen #GER für das Achtelfinale qualifiziert ist #scheissformat pic.twitter.com/Qg8wIq5ERD
— Tobias Escher (@TobiasEscher) 16. Juni 2016
Durch das Unentschieden zwischen Deutschland und Polen steht fest, dass die Ukraine in der Gruppe C als erste Mannschaft keine Chance mehr auf den Einzug in die K.o.-Phase hat. (pre/sda)