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Es ist eigentlich gar nicht zu glauben: Thomas Müller erzielte in sieben EM-Spielen noch KEIN Tor. Für den deutschen Stürmer mit dem implementierten Torinstinkt fast schon eine Durststrecke.
Zu grossen Chancen kam der Angreifer der Bayern aber auch noch nicht. Gegen die Ukraine und gestern gegen Polen wurde Müller nie gefährlich vor dem gegnerischen Tor – eine Seltenheit. Vor allem die Polen liessen gegen den amtierenden Weltmeister nur ganz wenige Tormöglichkeiten zu und hielten auch Müller ganz gut in Schach.
Immerhin hatte Müller beim gestrigen 0:0 gegen die Polen grossen Anteil an der besten deutschen Torchance der ersten Halbzeit. Gewohnt hartnäckig behauptet er in der Nähe der Seitenlinie den Ball und legt anschliessend im Strafraum überlegt für Toni Kroos auf – dieser schiesst neben das Tor.
Auch sonst rackert der 26-Jährige viel und provoziert immer wieder Fehler der gegnerischen Abwehrspieler. Er selbst verliert jedoch in der Vorwärtsbewegung auch einige Bälle mehr als sonst. Sein Fazit ist dann nach dem Spiel auch selbstkritisch:
Die untenstehende Grafik zeigt, dass die Leistung von Thomas Müller gestern, auch was das Passspiel anbelangt, nicht super war. Und auch beim neuen Modewert «Packing» schneidet der Stürmer schlecht ab. Von allen deutschen Spielern, die 90 Minuten im Einsatz waren, weist Müller mit 14 überspielten Gegnern den schwächsten Wert aus.
Das Spiel gegen Polen brachte auch noch eine weitere Erkenntnis. Der Weltmeister ist berechenbar und zeigte sich in der Spielanlage bisher wenig flexibel. Thomas Müller benennt das Problem so:
Auch die Einwechslung des kopfballstarken Mario Gomez verpuffte ohne grosse Wirkung. Die Flanken fanden den Topskorer der türkischen Liga nicht und Gomez' Einfluss auf das Spiel war gering.
Das Fazit von Thomas Müller ist für den Titelfavoriten ernüchternd, aber entspricht der Wahrheit:
An den beiden Weltmeisterschaften – 2010 in Südafrika und 2014 in Brasilien – kannte Thomas Müller das Wort Ladehemmung nicht. Er schoss an beiden Turnieren je fünf Tore und war so auch stark am Weltmeistertitel von vor zwei Jahren beteiligt.
Das Gleiche würde er gerne nach dem EM-Final am 10. Juli auch sagen können. Was bis jetzt noch nicht ist, kann ja noch werden. Wir haben zumindest etwas Inspiration parat. Und alle Fussballexperten wissen: Den Müller darf man nie abschreiben.