Der Barfüsserplatz tobte, als um 22.28 Uhr nach langer Wartezeit endlich die Spieler den Casinobalkon betraten. Zuvor wanderten zehntausend Basler Fans vom Stadion mit Fahnen, Fackeln und Gesang in Richtung «Barfi». Die Helden selbst fuhren mit Trikes vor, wie es einem Meister würdig ist.
Schon im Stadion stand die Feier im Vordergrund. Das Spiel, der 4:2-Sieg über Absteiger Lausanne, verfiel zur Nebensache. Denn bereits vor dem Anpfiff verabschiedete man sich von den zukünftigen Bundesliga-Spielern und dem wohl nicht ganz freiwillig abtretenden Meistertrainer.
So stand auch auf dem Casinobalkon der Dank an Stocker und Sommer im Vordergrund. Doch alles der Reihe nach. Denn anstatt Captain Marco Streller betraten zuerst die neuen Hoffnungen der «Bebbi» und Barfi-Neulinge den Balkon. Embolo und Albian Ajeti, der zuvor seinen ersten Treffer erzielte, eröffneten die Feierlichkeiten. Doch die Menge wartete auf ihre Lieblinge.
Als die Bühne frei war, stellte sich zuerst Yann Sommer den Fans – und wurde frenetisch bejubelt. Wie schon oft musste er feststellen: «Es fällt mir ganz, ganz, ganz schwer, Basel zu verlassen. Hoffentlich bin ich bald wieder zurück.» Dann hallt der nächste Name durch die Basler Innenstadt: «Vale kumm bald zrugg!» schrien die Fans, die den beiden einen meisterlichen Abschied bescherten. Zum Schluss liess sich dann auch noch Captain Streller blicken, der mit dem Mikrofon für einen Anstieg der Meisterstimmung sorgte, welche sich ansonsten im Vergleich zu vergangenen Jahren in Grenzen hielt.
Doch ein historischer Abend verlangt historische Figuren. Für das letzte Highlight des Abends waren drei bekannte Gesichter besorgt. Unter die jubelnde Masse mischten sich unter anderem FCB-Legenden Benjamin Huggel und Scott Chipperfield. Und auch Sommer-Vorgänger Franco Costanzo liess es sich nicht nehmen, den Baslern einen Besuch abzustatten. Das Zückerchen einer Meisterfeier, welche von Neulingen, einem lachenden sowie einem traurigen Auge gespickt war.