Mit Meister Basel und dem FC Zürich treffen in der vierten Runde der Super League jene beiden Teams aufeinander, die der erst seit drei Wochen laufenden Saison den Stempel aufgedrückt haben. Der «Klassiker» ist für Leader Zürich eine wichtige Bestandesaufnahme.
Als Mann markiger Worte oder als Lautsprecher ist Urs Meier als Trainer des FC Zürich bislang nicht aufgefallen. Diese Rolle überlässt er anderen. Diesmal, vor dem heutigen Kräftemessen mit Basel, war Meiers Ansage unmissverständlich: «Wir reisen als Leader an und wir wollen als Leader heimkehren.» Das würde bedeuten, dass der FCZ mit einem Punkt im voraussichtlich mit über 30'000 Zuschauern gut gefüllten St.-Jakob-Park zufrieden wäre.
Als Selbstverständlichkeit sind Zürcher Siege in Basel trotz des 2:1 in der Startphase der letzten Saison nicht zu verstehen. Nach dem besten Saisonstart seit acht Jahren und dem letzten Meistertitel hat sich die Erwartungshaltung verändert. Das hat Meier gemerkt, als er darauf angesprochen wurde, das 2:1 gegen die Young Boys sei nicht sehr überzeugend gewesen. «Die Ansprüche sind offensichtlich gestiegen.»
Beim Gegner, dem mit drei Siegen ebenfalls perfekt gestarteten Titelverteidiger, erkennt Meier bereits die Handschrift des neuen Trainers, «und zwar seit dem ersten Spieltag». Der Zürcher Coach hofft nicht zuletzt deshalb auf ein «offenes Spiel ohne taktische Fesseln».
Paulo Sousa hat, wie es Philipp Degen sagte, für die Startaufstellung die «Qual der Wahl». Nicht weniger als 27 Spieler hoffen auf einen Einsatz, mindestens 13 davon wird der Portugiese enttäuschen müssen. «Qualitativ sind wir noch besser besetzt als in der letzten Saison», glaubt Degen. «Es herrscht ein gesunder Konkurrenzkampf.» Bislang stimmt die Basler Erfolgsquote, weshalb auch die grosse Anzahl Spieler kein Problem darstellt. «Ich habe eine Kultur des Siegens ausgemacht», sagte Sousa über seine Akteure.
Für Aufruhr sorgte Mitte der Woche in Basel die Meldung, Marco Streller habe ein konkretes Angebot von West Ham United vorliegen. Nach ein paar Stunden verzog sich der Rauch aber rasch wieder. Eine eilends verfasste Pressemitteilung liess die Öffentlichkeit wissen, der Captain habe sich «nach reiflicher Überlegung und nach Rücksprache mit [s]einer Familie und den Verantwortlichen des FCB dazu entschlossen, [s]eine Karriere in Basel fortzusetzen». (ram/si)