Bevor Marco Streller selbst das Medienzentrum betritt, trudelt die ganze 1. Mannschaft des FC Basel ein. Wenn die grosse Integrationsfigur des FCB zurücktritt, dann lässt das niemanden kalt. Vor versammelter Medienschar spricht Streller über ...
«Ich war immer auf der Suche nach dem richtigen Moment. Gereift ist der Entscheid zum Rücktritt dann im Trainingslager. Und eines Morgens war es mir plötzlich völlig klar: Ich trete zurück! Ich habe diesen Entscheid ganz alleine gefällt, sogar meine Frau habe ich erst später informiert.»
«Wenn die Leute noch bedauern, dass man aufhört ist es der richtige Moment. Die Reaktion meiner Freunde hat das gezeigt. Ich wollte immer als Stammspieler aufhören, ich muss für mein Team 100% geben können. Sonst macht es für mich keinen Sinn. Nein, Zweifel habe ich keine: Ich bin mir über meinen Entscheid völlig klar. Es ist eine grosse Last von mir gefallen. Es hat mich die letzten Wochen sehr beschäftigt.»
«Manchmal kann in drei, vier Monaten viel passieren. Damals war ich noch überzeugt, dass ich weitermachen werde.»
«Solch eine grosse Entscheidung muss raus. Für mich hat das keine negative Signalwirkung. Ich glaube, diese Meldung kann auch einen positiven Einfluss auf das kommende Champions-League-Spiel haben.»
«Für mich ist das etwas sehr Emotionales. Richtig rauskommen werden diese aber wohl erst Ende Saison. Vorerst haben wir noch grosse Ziele, auf die konzentriere ich mich. Aber es hat in meinem Umfeld Bekannte gegeben, die wegen meinem Rücktritt eine Träne nicht verdrücken konnten. Das hat mich schon sehr berührt.»
«In meinen Augen habe ich eine absolute Traumkarriere hingelegt. In den verbleibenden drei Monaten haben wir noch grosse Ziele vor uns, so wollte ich immer aufhören.»
«Im ersten Spiel nach meiner Rückkehr spielten wir gegen den FC Zürich, wir gewannen 1:0, ich durfte vor der Muttenzerkurve den Treffer erzielen. Ein Traum! Ich habe mit meinen Kollegen sehr viele Highlights erlebt. Aber der erste Titel nach meiner Rückkehr war schon sehr speziell.»
«Auch für meine Teamkollegen war es überraschend. Doch diejenigen, die mir nahe stehen, haben das vielleicht auch etwas gespürt in der letzten Zeit. Es bedeutet mir natürlich sehr viel, dass sie heute alle hier sind.»
«Das bin ich, ich bin sehr emotional. Doch die Teamleistung der letzten Wochen hatte keinen Einfluss auf meinen Entscheid.»
«Ich habe gestern mit Alex telefoniert, er ist ein sehr guter Freund von mir. Er hat mich bestärkt in meiner Entscheidung. Er fühlt sich sehr befreit nach seiner Zeit als Spieler und Sportchef. Genau dieses Gefühl möchte ich jetzt auch erleben.»
«Das Tore schiessen wird mir bestimmt fehlen. Ich hoffe, dass ich auch noch bei den Senioren regelmässig treffe. Und natürlich die Jungs, die Mannschaft und die vielen Fans. »
«Wenn jemand aufhört, bedeutet das immer eine Chance für jemand anderes in diese Rolle zu schlüpfen. Ein hervorragendes Beispiel ist Fabian Frei, der nach dem Abgang von Valentin Stocker eine Leaderrolle übernommen hat.»
«Langer Urlaub mit meiner Familie. Wo genau und wie lange weiss ich noch nicht. Beruflich habe ich mir noch keine grosse Gedanken gemacht. Grundsätzlich wären sowohl Bernhard Heusler und ich an einer gemeinsamen Zukunft beim FCB interessiert, gross besprochen haben wir aber noch nichts.»