Ein fast unschlagbarer Gegner mit einem dafür sehr reizvollen Namen wurde dem FC Basel an der Auslosung der Champions-League-Achtelfinals am UEFA-Sitz in Nyon nicht zugeteilt. Nachdem Bayern München als Letzter der Top-Favoriten dem ukrainischen Meister Schachtjor Donezk zugelost worden war, war klar, dass der FC Basel aus sportlicher Sicht Glück hatte.
Als mögliche Gegner kamen nur noch die AS Monaco und der FC Porto in Frage und damit die beiden am schwächsten eingestuften Gruppensieger. Am Ende wurde es der FC Porto, der Klub aus der Heimat von Basels Coach Paulo Sousa. Der 44-Jährige wuchs zwar im nordportugiesischen Viseu auf, nur rund 130 km von Porto entfernt, war aber nie ein «Portista». Als Teenager wechselte er in die Nachwuchsabteilung von Portos Erzrivalen Benfica Lissabon.
Die Chancen sind intakt, dass erstmals seit dem FC Zürich und seinem Duell mit dem FC Liverpool vor 38 Jahren ein Schweizer Klub unter die Top 8 des Meistercup beziehungsweise der Champions League vorstösst. Der FC Porto überstand zwar die Vorrunde ungeschlagen und wurde mit 14 Punkten und 16:4 Toren Gruppensieger, doch einen Grossen musste er dabei nicht bezwingen. Die Gegner hiessen Schachtjor Donezk, Athletic Bilbao und BATE Borissow. Der FC Porto, trainiert vom 48-jährigen Spanier Julen Lopetegui, ist gegen den FCB Favorit. Er liegt aber in Reichweite der Basler.
Im Prinzip ist der FC Porto eine etwas grössere Ausgabe des FC Basel. Der Verein hat über 100'000 Mitglieder und wirtschaftet mit rund 120 Millionen Euro. Seine grösste Herausforderung ist die gleiche wie für den FCB. Auch er muss immer wieder seine besten Spieler abgeben und sich als Mannschaft fast jährlich neu erfinden. Im Sommer verliessen beispielsweise der Innenverteidiger Eliaquim Mangala (Fr) und der Mittelfeldspieler Fernando (Br) den Klub für rund 55 Millionen Euro in Richtung Manchester City. Am Ende der Transferperiode blieb ein Überschuss von fast 50 Millionen Euro.
Superstar des aktuellen Teams ist der kolumbianische Stürmer Jackson Martinez. Ob der Captain, der in der Meisterschaft schon zehn und in der Champions League fünf Tore erzielt hat, in den Achtelfinals gegen Basel jedoch noch bei Porto unter Vertrag steht, ist offen. Für 35 Millionen Euro kann Jackson Martinez aus dem Vertrag herausgekauft werden. Einige Top-Klubs in England jedenfalls sind an einer baldigen Verpflichtung des 28-Jährigen interessiert.
In der Meisterschaft liegt der FC Porto auf Platz 2 mit einem Rückstand von sechs Punkten auf Benfica Lissabon. Am Sonntag unterlag er dem Erzrivalen im Heimspiel 0:2.
Spieldaten der Hinspiele sind der 17., 18., 24. oder 25. Februar. Die Rückspiele sind am 10., 11., 17. und 18. März. Die genauen Ansetzungen der Spiele sind noch nicht bekannt. (dux/si)