Im Schützenhaus neben der Swisspor-Arena fand am Mittwochabend die Generalversammlung der FCL Holding AG statt. Vor Ort waren auch zahlreiche zivile Sicherheitskräfte. Neben den beiden Grossaktionären Bernhard Alpstaeg und Josef Bieri waren auch rund 50 Kleinaktionäre vor Ort. Auch Ex-Präsident Walter Stierli nahm an der GV teil.
Wie die Bewegung «Zäme meh als 52%» live von der GV berichtete, habe der FCL-Verwaltungsrat Strafanzeige gegen Bernhard Alpstaeg erstattet. Dabei gehe es um den Kauf der 25 Prozent Aktienanteile von Walter Stierli. Aufgrund der Anzeige dürfe Bernhard Alptstaeg deshalb heute nur mit 27 Prozent seiner Aktienanteile abstimmen.
Weiter heisst es, dass Alpstaeg sämtliche Beschlüsse abgelehnt hätte. Weil aber alle anderen Aktionäre den Anträgen des Verwaltungsrates zustimmen, könne Alpstaeg - jetzt neu als Minderheitsaktionär - nichts ausrichten.
Und so kam es an am Ende der GV tatsächlich so: Bernhard Alpstaeg konnte mit seinen nur noch 27 Prozent Stimmrecht den Verwaltungsrat nicht abwählen. Der gesamte Verwaltungsrat und auch Präsident Stefan Wolf wurden wiedergewählt. Nicht in den Verwaltungsrat gewählt wurde hingegen Bernhard Alpstaeg. Er erreichte nur seine eigenen 27 Prozent der Stimmen und verpasste damit das absolute Mehr. Gegenüber unserer Zeitung bestätigte Sacha Wigdorovits, welcher Bernhard Alpstaeg medial vertritt, diesen Sachverhalt.
Wie es zu später Stunde zudem in einer Medienmitteilung von Bernhard Alpstaeg heisst, werde der Swisspor-Patron nun Klage gegen die Durchführung der GV unter solchen Umständen einreichen.
«Was sich die Verwaltungsräte der FCL Holding und vor allem Präsident Stefan Wolf und Vizepräsident Josef Bieri leisten, um sich ihre Pfründe zu sichern, das ist der Schweiz und insbesondere des FC Luzern nicht würdig. Das ist reines Schmierentheater. Auf dem Spielfeld würde dafür jeder von diesen Verwaltungsräten augenblicklich die Rote Karte bekommen», lässt sich Bernhard Alpstaeg in der Mitteilung zitieren.
Deshalb werde Alpstaeg jetzt juristisch gegen die vom Verwaltungsrat beschlossene Streichung der Hälfte seiner Aktien aus dem Aktienbuch vorgehen und auch verlangen, dass die Beschlüsse der heutigen Generalversammlung für nichtig erklärt werden. Zudem überlege er sich auch privat- und strafrechtliche Schritte gegen die einzelnen Verwaltungsräte.
Eigentlich hätte Alpstaeg bereits anfangs November sein Vorhaben durchsetzen wollen. Doch die damals anberaumt ausserordentliche Generalversammlung wurde damals kurzfristig verschoben. Dies hatte der Verwaltungsrat der FCL Holding AG so in die Wege geleitet; er setzte auf eine gerichtlichen Aufschub der GV, um umstrittene frühere Deals von Alpstaeg prüfen zu lassen.
Am Mittwoch, wenige Stunden vor der Generalversammlung, meldete sich auf FCL-Ehrenpräsident Walter Stierli zu Wort und äusserte sich erstmals zum Aktion-Verkauf an Alpstaeg. Es sei alles rechtens gelaufen, teilte er via seinem Anwalt mit. (dw/sfr/mme)