Sport
Formel 1

«Ich werde die guten Zeiten mit dir nie vergessen»: Die Sportwelt trauert um den verstorbenen Jules Bianchi 

Formel-1-Rennfahrer Jules Bianchi ist in der Nacht auf heute gestorben. 
Formel-1-Rennfahrer Jules Bianchi ist in der Nacht auf heute gestorben. Bild: Getty Images Europe

«Ich werde die guten Zeiten mit dir nie vergessen»: Die Sportwelt trauert um den verstorbenen Jules Bianchi 

Der am 5. Oktober 2014 bei einem Formel-1-Unfall schwer verletzte Rennfahrer Jules Bianchi ist tot. Wie seine Eltern in der Nacht zum Samstag auf Facebook mitteilten, war Bianchi am Freitagabend im Alter von 25 Jahren im Spital in seiner Heimatstadt Nizza gestorben.
18.07.2015, 09:5318.07.2015, 18:29
Mehr «Sport»

«Jules hat bis zum Ende gekämpft, wie er es immer gemacht hat, aber gestern ist sein Kampf zu Ende gegangen», erklärte die Familie. Der Franzose war beim Grand Prix von Japan in Suzuka im Marussia-Ferrari gegen einen Bergungskran gerast und hatte sich Verletzungen im Gehirn zugezogen.

Gut zwei Jahrzehnte nach dem Horror-Wochenende von Imola mit dem Tod der brasilianischen Rennikone Ayrton Senna am 1. Mai 1994 und jenem des Österreichers Roland Ratzenberger tags zuvor trauert die Formel 1 um den insgesamt 26. toten Fahrer durch einen Unfall an einem Grand-Prix-Wochenende seit Einführung der WM 1950.

Noch Ende Mai hatte Bianchis Vater Philippe dem französischen TV-Sender Canal+ gesagt: «Die Tatsache, dass er kämpft, gibt uns viel Kraft. Das Wichtigste ist, dass Jules am Leben ist.» Bianchi lag bis zuletzt in Nizza im Koma und wurde behandelt.

Er hatte vor einem Jahr beim Rennen in Monaco mit Rang 9 die ersten Punkte überhaupt für das Hinterbänkler-Team Marussia eingefahren. Das Nachfolgeteam Manor bestätigte am Samstagmorgen den Tod des Franzosen. Die Familie Bianchis dankte dem medizinischen Personal des Spitals, das den im Koma liegenden Jules Bianchi «mit Liebe und Hingabe» gepflegt habe.

Nach Bianchis Unfall waren von Fahrerkollegen auch die Licht- und damit Sichtverhältnisse im Regen von Suzuka moniert worden. Bianchi hatte sich in Japan schwere Kopfverletzungen zugezogen, als er bei teils nasser Strecke vom Kurs abgekommen und mit dem Rennauto unter einen Bergungskran gerast war. Mit einer «diffus axonalen» Hirnverletzung war er in das Mie General Hospital von Yokkaichi eingeliefert worden.

Seitdem bangten seine Familie, seine Freunde, seine Fans und die gesamte Formel 1 um das Leben des Franzosen. «Bei jedem Telefonklingeln wissen wir, dass es das Spital sein könnte, das uns sagt, dass Jules tot ist», hatte Philippe Bianchi gut eine Woche nach dem Unfall der italienischen Zeitung «La Gazzetta dello Sport» erklärt. Die Ärzte hätten ihnen gesagt, dass noch nie jemand einen so schweren Unfall überlebt habe.

(cma/si)

No Components found for watson.appWerbebox.
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Stell dir vor, du verpasst als Tour-Sieger des Vorjahrs den Start zum Prolog 🙈
1. Juli 1989: An der Tour de France wird von Gesamtsieger Greg LeMond Geschichte geschrieben. Doch nicht nur das Finish der Rundfahrt 1989 ist aussergewöhnlich, sondern schon der Auftakt. Im Mittelpunkt: Titelverteidiger Pedro Delgado.

Jeder Radsport-Interessierte weiss, was sich in der letzten Etappe der Tour de France 1989 ereignet hat. In einem Zeitfahren auf die Pariser Champs-Élysées drehte der Amerikaner Greg LeMond den Spiess um, entriss dem gesamtführenden Franzosen Laurent Fignon das Maillot Jaune und gewann die Rundfahrt mit winzigen acht Sekunden Vorsprung. Es ist bis heute die knappste Differenz zwischen dem Sieger und dem Zweitplatzierten.

Zur Story