Die Schweizer Frauen-Nati lieferte zum WM-Beginn ein gutes Bild ab. Trotz der 0:1-Niederlage. Diese war besonders bitter, weil das Foul, das zum Elfmeter führte, heiss diskutiert wird:
Torhüterin Gaëlle Thalmann räumt dabei die Japanerin Kozue Ando aus dem Weg. Den Ball trifft sie zwar erst noch, aber die Gegenspielerin eben auch. Die User von watson sind sich mit einer Zweidrittelmehrheit einig: Das war kein Penalty.
Auch im Kommentarfeld wird heftig argumentiert. Wir haben Schiri-Experte Urs Meier zur Szene befragt. Sein erster Gedanke: «Ein klares Foul. Und eigentlich eher Rot statt Gelb.» Eine deutliche Ansage. Und die Begründung? «So geht man einfach nicht in einen Zweikampf – auch als Goalie nicht. Da kann sie noch lange sagen, sie hätte den Ball erst gespielt.»
Betreffend dem Platzverweis argumentiert der ZDF-Schiedsrichter-Experte ebenfalls einleuchtend: «Wenn man nur das Foul beurteilt, kann Gelb reichen. Aber Thalmann macht auch eine klare Torchance zunichte. Die Japanerin wäre durch, auch wenn dahinter vielleicht noch eine Schweizer Verteidigerin in der Nähe stand.»
Immer wieder hört man in der aktuellen Situation auch, dass der Torhüter einen speziellen Status habe und halt im Strafraum so agieren könne. «Das stimmt nicht. Es gibt keinen Platz auf dem Feld, an welchem der Goalie mehr darf als andere Spieler – auch im Fünfmeterraum nicht, was viele noch denken», erklärt Meier.
Meier übrigens erinnert sich bei der Szene – wie diverse User ebenfalls – an die Aktion von Manuel Neuer gegen Gonzalo Higuain im WM-Final. Dort wurde kein Foul gepfiffen. «Das hätte man aber auch pfeifen müssen.»