Sport
Fussball

Schiri-Experte Urs Meier: «Ein klarer Elfmeter, so geht man einfach nicht in einen Zweikampf»

Es kommt eine Torhüterin geflogen.
Es kommt eine Torhüterin geflogen.Bild: Getty Images North America

Schiri-Experte Urs Meier: «Ein klarer Elfmeter, so geht man einfach nicht in einen Zweikampf»

Die Schweizerinnen verloren den WM-Auftakt gegen die Titelverteidigerinnen aus Japan unglücklich 0:1. Das Tor per Elfmeter erhitzte dabei die Gemüter.
09.06.2015, 17:3409.06.2015, 17:47
Reto Fehr
Folge mir
Mehr «Sport»

Die Schweizer Frauen-Nati lieferte zum WM-Beginn ein gutes Bild ab. Trotz der 0:1-Niederlage. Diese war besonders bitter, weil das Foul, das zum Elfmeter führte, heiss diskutiert wird:

Animiertes GIFGIF abspielen
Foul oder nicht Foul, das ist hier die Frage.gif: SRF

Torhüterin Gaëlle Thalmann räumt dabei die Japanerin Kozue Ando aus dem Weg. Den Ball trifft sie zwar erst noch, aber die Gegenspielerin eben auch. Die User von watson sind sich mit einer Zweidrittelmehrheit einig: Das war kein Penalty.

War's ein Penalty oder nicht?

Auch im Kommentarfeld wird heftig argumentiert. Wir haben Schiri-Experte Urs Meier zur Szene befragt. Sein erster Gedanke: «Ein klares Foul. Und eigentlich eher Rot statt Gelb.» Eine deutliche Ansage. Und die Begründung? «So geht man einfach nicht in einen Zweikampf – auch als Goalie nicht. Da kann sie noch lange sagen, sie hätte den Ball erst gespielt.»

Animiertes GIFGIF abspielen
Das Foul aus einer anderen Perspektive.gif: SRF

«Es gibt keinen Platz auf dem Feld, an welchem der Goalie mehr darf als andere Spieler»

Betreffend dem Platzverweis argumentiert der ZDF-Schiedsrichter-Experte ebenfalls einleuchtend: «Wenn man nur das Foul beurteilt, kann Gelb reichen. Aber Thalmann macht auch eine klare Torchance zunichte. Die Japanerin wäre durch, auch wenn dahinter vielleicht noch eine Schweizer Verteidigerin in der Nähe stand.»

Immer wieder hört man in der aktuellen Situation auch, dass der Torhüter einen speziellen Status habe und halt im Strafraum so agieren könne. «Das stimmt nicht. Es gibt keinen Platz auf dem Feld, an welchem der Goalie mehr darf als andere Spieler – auch im Fünfmeterraum nicht, was viele noch denken», erklärt Meier. 

Meier übrigens erinnert sich bei der Szene – wie diverse User ebenfalls – an die Aktion von Manuel Neuer gegen Gonzalo Higuain im WM-Final. Dort wurde kein Foul gepfiffen. «Das hätte man aber auch pfeifen müssen.»

Manuel Neuers Einsteigen gegen Gonzalo Higuain.YouTube/ramjaane47

Knapp verloren: Die Schweiz taucht beim WM-Debüt mit 0:1 gegen Japan

1 / 14
Knapp verloren: Die Schweiz taucht beim WM-Debüt mit 0:1 gegen Japan
Ramona Bachmann wird von Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg und ihren Teamkolleginnen getröstet.
quelle: keystone / salvatore di nolfi
Auf Facebook teilenAuf X teilen
No Components found for watson.appWerbebox.
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
34 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
SoullessStone
09.06.2015 05:53registriert Januar 2014
Super gespielt! Wer abwertend über Frauenfussball redet, schaut keine Spiele ;)
3313
Melden
Zum Kommentar
34
Der «entführte» Raffael wird zum Fall für die Polizei – und muss ein Nachtessen blechen
25. April 2006: Einer der grössten Schweizer Fussball-Krimis endet mit einem Happy End. Nach tagelanger Abwesenheit kehrt der verschollene Raffael beim FCZ ins Training zurück. Zuvor hatte der Klub befürchtet, dass der Brasilianer entführt worden sei.

Hat er das jetzt wirklich gesagt? Die Journalisten im Presseraum des Espenmoos trauen ihren Ohren nicht, als FCZ-Trainer Lucien Favre nach der Analyse des 3:2-Siegs gegen St.Gallen ein erstaunliches Statement abgibt. «Raffael ist gekidnappt worden», sagt Favre mit eindringlicher Stimme.

Zur Story