«Diesen Elfmeter zu schiessen, war gegen meine Prinzipien und Werte.» Mit diesen Worten rechtfertigte Gilbert Alvarez seinen völlig verunglückten Schuss in einem Spiel der bolivianischen Liga am Sonntag zwischen Oriente Petrolero und Bolivar. Um zu verstehen, warum der Stürmer absichtlich danebengeschossen hat, muss man jedoch ein wenig zurückgehen.
Es ist noch früh im Spiel und es steht 0:0, als der Ball zu Anderson de Jesus, einem Verteidiger von Bolivar, gelangt. Dieser steht überhaupt nicht unter Druck, macht aber eine schlechte Bewegung und verletzt sich dabei selbst. Er bleibt auf dem Boden liegen und ist nicht in der Lage, das Spiel fortzusetzen.
Ein Gegner wittert die Chance und spielt den Ball schnell nach vorne. Ein anderer Spieler von Oriente Petrolero hat mitgedacht und startet alleine in Richtung gegnerisches Tor, er ist nur noch mit einem Foul im Strafraum von Bolivar zu stoppen. Der Schiedsrichter zeigte folgerichtig auf den Elfmeterpunkt für die Gäste.
Zwischen den beiden Teams kam es zu einem Gedränge, wobei die Spieler von Bolivar ihren Gegnern mangelndes Fair-Play vorwarfen, da sie den Ball schnell spielten, obwohl einer ihrer Spieler verletzt war.
In diesem Moment griff Gilbert Alvarez ein. Der 32-jährige Stürmer schnappte sich den Ball, legte ihn auf den Elfmeterpunkt und beschloss, den Ball locker in Richtung des Torwarts zu schiessen, sodass das Spiel beim Stand von 0:0 fortgesetzt werden konnte. Eine sehr schöne Geste des Stürmers, die jedoch letztendlich nicht belohnt wurde. Alvarez und Oriente Petrolero verloren das Spiel gegen den Tabellenführer mit 0:2. (jcz)