Am morgigen Dienstag beginnt die revolutionierte Champions League und gleich die erste Woche bringt eine Neuerung. Denn die 18 Partien der Auftaktrunde werden von Dienstag bis Donnerstag ausgetragen, die Europa und Conference League beginnen erst nächste bzw. übernächste Woche. Jeder der drei europäischen Wettbewerbe erhält in dieser Saison somit eine «Exklusivwoche», in der die anderen beiden Europacups pausieren.
Mit der Aufstockung von 32 auf 36 Teams wurde gleich auch die Gruppenphase abgeschafft und durch ein Ligasystem ersetzt. Dabei hat jeder Teilnehmer neu mindestens acht statt sechs Spiele. Nach den acht Runden erreichen 24 Klubs dann die K.o.-Phase.
Dass es nun nicht mehr einzelne Gruppen gibt, sondern alle 36 Teilnehmer in einer Gesamttabelle ums Weiterkommen spielen, birgt auch Potenzial für Ungerechtigkeit. So haben alle Teams acht unterschiedliche Gegner, die zwar zu gleichen Teilen aus den vier Lostöpfen kommen, doch kann in keinster Weise gewährleistet werden, dass die jeweiligen Kontrahenten aller Teams ähnlich stark sind.
Deshalb lohnt sich ab dieser Saison der genaue Blick auf die Spielpläne der einzelnen Klubs in der Champions League. «Opta» hat diese analysiert und anhand eines eigenen Power-Rankings bestimmt, wie schwer es die 36 Teilnehmer der Königsklasse in der Ligaphase haben – und somit auch, wie «unfair» der neue Modus ist.
YB kommt dabei relativ gut weg. Nur sieben Klubs haben in der Ligaphase der Champions League nämlich einen leichten Spielplan wie der Schweizer Meister, der aber selbst zu den schwächsten Teams in der Königsklasse zählt. Lediglich Slovan Bratislava wird von «Opta» noch schlechter eingestuft als YB. Jedoch trifft das Team von Patrick Rahmen mit Schachtar Donezk, Celtic Glasgow und Roter Stern Belgrad gleich auf drei Teams, die vom Sport-Analyse-Unternehmen zumindest auf einem ähnlichen Niveau angesiedelt werden.
Den einfachsten Spielplan hat gemäss «Opta» Celtic Glasgow, das neben YB unter anderem auf Slovan Bratislava, Dinamo Zagreb und Brügge trifft. Auch Bayern München, Borussia Dortmund sowie der FC Barcelona hatten bei der von einem Computer durchgeführten Auslosung Glück.
Härter traf es Paris Saint-Germain. Den Verantwortlichen um Präsident und Geldgeber Nasser Al-Khelaifi war bei der Auslosung in Monaco bereits anzusehen, dass sie mit ihren Gegnern nicht unbedingt zufrieden waren. Gemäss «Opta» waren die Reaktionen der PSG-Führungspersonen nicht unberechtigt. So haben die Franzosen wegen Gegnern wie Bayern München, Manchester City und Arsenal den schwierigsten Spielplan. Auch Sparta Prag und Liverpool traf es hart.
Ob die unterschiedlichen Stärkeverhältnisse der Gegner am Ende tatsächlich einem Topklub zum Verhängnis werden, wird sich erst zeigen. Den Auftakt in die neue Champions-League-Saison macht YB am morgigen Dienstag (18.45 Uhr) gegen Aston Villa, mit dem Spiel Milan – Liverpool (21 Uhr) kommt es kurz danach gleich zum ersten Kracher.