«Ich war verängstigt. Und ich bin immer noch verängstigt, um ehrlich zu sein.» Das gesteht Shinji Kagawa in seinem Blog. Sechs Wochen nach dem Sprengstoff-Attentat auf den Mannschafts-Bus von Borussia Dortmund schreibt der Japaner weiter: «Ich habe Angst, in den Bus zu steigen, ich habe Angst, zu den Spielen zu fahren. Ich hatte Angst im Bus in Monaco, der uns zum Stadion brachte.»
Die Verhaftung des Attentäters änderte daran offenbar wenig. Denn der 28-jährige Kagawa fürchtet sich vor Nachahmern. Es könne weitere Anschläge auf andere Fussballteams geben. «Ich kann bis heute nicht gut schlafen.»
Als die Bombe vor dem Hinspiel des Champions-League-Viertelfinals gegen Monaco explodiert sei, habe er gleich gespürt, dass es sich um einen Anschlag gehandelt habe. «In diesem Augenblick bekam ich Panik. Ich konnte nichts sagen, konnte mich nicht bewegen. Ich war verängstigt, in mich zusammengefallen. Ich sah nach hinten und sah die zersplitterten Scheiben. Ich sah Marc Bartra zusammengekrümmt. Ich war, wie alle, komplett erschüttert.»
Die Partie wurde abgesagt und auf den nächsten Abend verschoben. Borussia Dortmund unterlag Monaco mit 2:3 und schied nach einer weiteren 1:3-Niederlage im Rückspiel aus der Champions League aus. Der Entscheid der UEFA, nur 24 Stunden nach dem Anschlag bereits wieder ein Spiel anzusetzen, war scharf kritisiert worden – besonders auch von Dortmunds Trainer Thomas Tuchel. (ram)