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Schweizer Team-Arzt: «Eine Quarantäne der Nati ist fast ausgeschlossen»

Granit Xhaka, rechts, und die Schweizer Nationalmannschaft am Flughafen Zuerich, kurz vor dem Abflug an die Fussball Europameisterschaft 2021 nach Baku, am Montag, 7. Juni 2021 am Flughafen Zuerich. ( ...
Die Schweizer Nati am Montagmorgen am Flughafen Zürich vor dem Abflug nach Baku.Bild: keystone

Schweizer Team-Arzt: «Eine Quarantäne der Nati während der EM ist fast ausgeschlossen»

Die Schweizer Fussballer sind am ersten EM-Spielort in Baku angekommen. Nach den Corona-Wirren um Spaniens Captain Busquets erklärt der Schweizer Teamarzt Martin Maleck, warum die Nati keine Corona-Ängste haben muss.
08.06.2021, 05:4408.06.2021, 05:44
Etienne Wuillemin / ch media
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Es ist die Horror-Vorstellung für jedes Nationalteam bei dieser EM – der Captain ist positiv auf Corona getestet, muss in Isolation und verpasst das Turnier.

Die gute Nachricht vorweg: Die Schweiz muss nicht um Granit Xhaka fürchten. Sämtliche Coronatests waren gestern Montag negativ. Mannschaft und Staff flogen am Mittag von Zürich nach Baku. Und bezogen dort, am Ort des ersten Schweizer EM-Spiels am Samstag gegen Wales (15:00 Uhr) am Abend ihr Teamhotel.

Spaniens Captain fehlt, Portugal in Sorge – Wirren um Xhaka

Für die Horror-Nachrichten gestern waren andere zuständig. Spanien in erster Linie. Captain Sergio Busquets wurde im Anschluss an das Freundschaftsspiel gegen Portugal positiv auf Corona getestet. Spaniens Captain musste das EM-Camp verlassen – und verpasst zumindest die ersten beiden Spiele, vielleicht sogar die ganze EM.

Der Fall sorgte für ziemlich viel Aufregung. Bei den Spaniern, natürlich, weil zunächst die Befürchtung kursierte, es geben neben Busquets weitere Fälle. Dies bewahrheitete sich aber nicht. Stand jetzt starten die Spanier wie geplant am nächsten Montag in Sevilla gegen Schweden ins Turnier.

Kein Corona, dafür ein neues Tattoo: Granit Xhaka (links). Kein Corona, dafür Angst vor einer Quarantäne: Portugals Superstar Cristiano Ronaldo (Mitte). Coronapositiv und zu Beginn der EM nicht dabei: ...
Kein Corona, dafür ein neues Tattoo: Granit Xhaka (links). Kein Corona, dafür Angst vor einer Quarantäne: Portugals Superstar Cristiano Ronaldo (Mitte). Coronapositiv und zu Beginn der EM nicht dabei: Spaniens Captain Busquets (rechts).bild: keystone

Betroffen war aber auch Portugal, Spaniens Testspielgegner vom letzten Freitag. Beim 0:0 umarmte Busquets mehrere Portugiesen, darunter Superstar Cristiano Ronaldo. Die Frage lautet darum: Müssen einige Akteure des Titelverteidigers oder gar das ganze Team in Quarantäne? Bis am Abend gab es darauf keine schlüssige Antwort. Die Meldung der spanischen Zeitung «AS», die Portugal bereits kollektiv in die Quarantäne geschrieben hatte, erwies sich als verfrüht. Die Abklärungen der Uefa und der lokalen spanischen Behörden sind noch im Gang.

Was geschieht bei einem positiven Schweizer Fall?

Nun stellt sich die Frage: Was würde passieren, wenn im Schweizer Camp in Baku doch noch jemand positiv auf Corona getestet würde? Am Montagabend erklärte der Schweizer Team-Arzt Martin Maleck:

«Eine Infektion im Schweizer Team ist ziemlich unwahrscheinlich. Wir haben eine Sicherheitsrate von über 90%. Und wenn es doch noch einen Coronafall gibt, dann tendiert zumindest die Wahrscheinlichkeit einer Quarantäne des gesamten Teams gegen 0%.»

Was bedeutet das? Über 90 Prozent von Mannschaft und Staff haben entweder bereits Corona überstanden oder dank Impfungen einen so hohen Schutzwert durch Antikörper, dass eine Ansteckung nahezu ausgeschlossen werden kann. Selbst dann, wenn sie Kontakt gehabt hätten mit einem infizierten Teamkollegen.

Einige Aufregung hat es um den Schweizer Captain übers Wochenende indes trotzdem gegeben. Granit Xhaka liess sich ein kleines Tattoo stechen. Dies, obwohl Nationaltrainer Vladimir Petkovic die Spieler ermahnte, die freie Zeit ausschliesslich mit der Familie zu verbringen. Am Montag sagt Nati-Direktor Pierluigi Tami dazu:

«Ich finde, Granit hat einen Fehler gemacht. Aber wir haben die Angelegenheit intern besprochen. Nun konzentrieren wir uns voll auf den Sport - also primär auf das erste EM-Spiel vom kommenden Samstag gegen Wales.»

Trotzdem: Die Erleichterung, dass sämtliche Schweizer am Sonntagabend erneut negativ auf Corona getestet wurden, war Tami deutlich anzusehen. (bzbasel.ch)

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