Es ist die Horror-Vorstellung für jedes Nationalteam bei dieser EM – der Captain ist positiv auf Corona getestet, muss in Isolation und verpasst das Turnier.
Die gute Nachricht vorweg: Die Schweiz muss nicht um Granit Xhaka fürchten. Sämtliche Coronatests waren gestern Montag negativ. Mannschaft und Staff flogen am Mittag von Zürich nach Baku. Und bezogen dort, am Ort des ersten Schweizer EM-Spiels am Samstag gegen Wales (15:00 Uhr) am Abend ihr Teamhotel.
Für die Horror-Nachrichten gestern waren andere zuständig. Spanien in erster Linie. Captain Sergio Busquets wurde im Anschluss an das Freundschaftsspiel gegen Portugal positiv auf Corona getestet. Spaniens Captain musste das EM-Camp verlassen – und verpasst zumindest die ersten beiden Spiele, vielleicht sogar die ganze EM.
Der Fall sorgte für ziemlich viel Aufregung. Bei den Spaniern, natürlich, weil zunächst die Befürchtung kursierte, es geben neben Busquets weitere Fälle. Dies bewahrheitete sich aber nicht. Stand jetzt starten die Spanier wie geplant am nächsten Montag in Sevilla gegen Schweden ins Turnier.
Betroffen war aber auch Portugal, Spaniens Testspielgegner vom letzten Freitag. Beim 0:0 umarmte Busquets mehrere Portugiesen, darunter Superstar Cristiano Ronaldo. Die Frage lautet darum: Müssen einige Akteure des Titelverteidigers oder gar das ganze Team in Quarantäne? Bis am Abend gab es darauf keine schlüssige Antwort. Die Meldung der spanischen Zeitung «AS», die Portugal bereits kollektiv in die Quarantäne geschrieben hatte, erwies sich als verfrüht. Die Abklärungen der Uefa und der lokalen spanischen Behörden sind noch im Gang.
Nun stellt sich die Frage: Was würde passieren, wenn im Schweizer Camp in Baku doch noch jemand positiv auf Corona getestet würde? Am Montagabend erklärte der Schweizer Team-Arzt Martin Maleck:
Was bedeutet das? Über 90 Prozent von Mannschaft und Staff haben entweder bereits Corona überstanden oder dank Impfungen einen so hohen Schutzwert durch Antikörper, dass eine Ansteckung nahezu ausgeschlossen werden kann. Selbst dann, wenn sie Kontakt gehabt hätten mit einem infizierten Teamkollegen.
Einige Aufregung hat es um den Schweizer Captain übers Wochenende indes trotzdem gegeben. Granit Xhaka liess sich ein kleines Tattoo stechen. Dies, obwohl Nationaltrainer Vladimir Petkovic die Spieler ermahnte, die freie Zeit ausschliesslich mit der Familie zu verbringen. Am Montag sagt Nati-Direktor Pierluigi Tami dazu:
Trotzdem: Die Erleichterung, dass sämtliche Schweizer am Sonntagabend erneut negativ auf Corona getestet wurden, war Tami deutlich anzusehen. (bzbasel.ch)