«Wir werden investieren wie noch nie!» – so zitiert die «Bild»-Zeitung Bayern-Boss Uli Hoeness. Der deutsche Rekordmeister steht vor einem grossen Kaderumbruch und will im Transfer-Sommer so richtig zuschlagen. Damit sind die Bayern nicht allein, mit Real Madrid will ein weiteres europäisches Topteam in diesem Sommer eine Rundumerneuerung starten.
Das heizt natürlich den Transfermarkt an – im Sommer wird deshalb der eine oder andere Superstar für viel Geld den Klub wechseln. Die Chancen auf einen oder mehrere Mega-Transfers sind gross, bereits jetzt brodelt es gewaltig in der Gerüchteküche. Ein Überblick über die heissesten Gerüchte.
Der französische Weltmeister ist das erklärte Transferziel Nummer 1 von Real Madrid: «Ich würde es lieben, Mbappé zu trainieren», erklärte Trainer Zinédine Zidane zuletzt ohne Umschweife. Schon vor seinem Wechsel zu Paris St-Germain stand der 20-jährige Shootingstar auf dem Wunschzettel der Königlichen, doch am Ende bot der PSG mit 180 Millionen Euro noch etwas mehr.
Nun soll Mbappé nach dem enttäuschenden Aus im Champions-League-Achtelfinal aber doch noch nach Madrid kommen und dort in die grossen Fussstapfen von Cristiano Ronaldo treten. Der Mittelstürmer hat beim französischen Serienmeister zwar noch einen Vertrag bis 2022 und sein Marktwert beläuft sich auf über 200 Millionen Euro, Real wird aber alles daran setzen, Frankreichs Fussballer des Jahres 2018 zu verpflichten. Bei der Ablösesumme gilt: «The sky is the limit.»
Doch will Mbappé überhaupt nach Madrid? Nach dem Champions-League-Aus von PSG tönte es nicht danach: «Ich werde nächste Saison in Paris sein, das ist sicher. Ich glaube weiterhin an das Projekt», so der Franzose.
Nicht nur Mbappé, sondern auch dessen Teamkollege Neymar wird immer wieder mit Real Madrid in Verbindung gebracht. Real-Präsident Florentino Perez sieht im 27-jährigen Brasilianer den würdigsten Ronaldo-Nachfolger. Mit seinem Glamour-Faktor soll er den Königlichen wieder neuen Glanz verleihen. Der Real-Boss soll bereits an einem 350-Millionen-Angebot für Neymar gebastelt haben.
Das Wechselgerücht hat sich mittlerweile aber wieder etwas abgekühlt. Wie die «Marca» berichtete, soll Trainer Zidane seine Rückkehr nach Madrid nämlich an die Bedingung gekoppelt haben, dass Neymar nicht nach Madrid wechsle. Doch bei Real weiss man nie, das letzte Wort hat oft der Präsident und wie bereits angetönt, sitzt bei ihm das Geld nach der katastrophalen Saison ohne jegliche Titelchance ziemlich locker im Portemonnaie.
Sollten Mbappé oder Neymar Paris St-Germain verlassen, gilt Antoine Griezmann derzeit als heissester Kandidat für deren Nachfolge. Zwar hat der französische Weltmeister seinen Vertrag im letzten Sommer bis 2023 verlängert, dank einer festgeschriebenen Ablösesumme, die durch das Champions-League-Aus von 200 auf 120 Millionen Euro gesunken sein soll, kann er Atlético Madrid aber jederzeit verlassen.
Nach der Enttäuschung gegen Juve heizte Griezmann die Gerüchte gleich selbst wieder an, indem er über seine Berater andeutete, dass er seine Vertragsverlängerung bereue. Im letzten Sommer war der FC Barcelona stark am 27-jährigen Torjäger interessiert und stand kurz vor Vertragsabschluss, doch nach dessen Zick-Zack-Kurs hat man bei Barça nun sofort abgewunken.
Noch einer, der immer wieder mit Real Madrid in Verbindung gebracht wird. Und auch der 28-jährige Belgier will angeblich zum spanischen Rekordmeister, schon mehrfach hat er die Königlichen als seinen «absoluten Traumverein» bezeichnet.
Der Vertrag von Hazard bei Chelsea läuft 2020 aus, weshalb ein Verkauf im Sommer die einzige Möglichkeit für die «Blues» wäre, noch eine Ablöse zu generieren. Ob Chelsea einem Verkauf aufgrund der von der FIFA verhängten Transfersperre zustimmt , ist allerdings fraglich. Denn einen Ersatz könnte der 6-fache englische Meister nicht verpflichten.
Der 29-jährige Waliser ist erwiesenermassen kein Freund von Real-Trainer Zinédine Zidane. Doch schon vor der Rückkehr des französischen Erfolgstrainers war klar, dass Bale in Madrid keine Zukunft hat. Im Team ist er isoliert, weil er nach fünf Jahren in Madrid noch kaum Spanisch spricht. Und auch mit den Fans steht die Beziehung nicht zum Besten.
Interesse am Flügelstürmer soll neben einigen Klubs auf der Insel neu auch Bayern München bekunden. «Das ist ein Transfer, der alle Seiten anspricht, auch den Spieler selbst – wer würde nicht für Bayern München spielen wollen? Real und Bayern haben eine gute Beziehung. Das ist ein Deal, der passieren könnte», zitiert das Online-Portal «Teamtalk» einen nicht genannten Insider.
Bales Marktwert liegt aktuell bei 70 Millionen Euro und auf den Aussenbahnen haben die Bayern Handlungsbedarf. Wahrscheinlich günstigere Alternativen wären Julian Brandt oder Callum Hudson-Odoi, den Chelsea allerdings unbedingt halten möchte.
Für den 25-jährigen Argentinier scheint es bei Juventus Turin spätestens seit dem Zuzug von Cristiano Ronaldo keinen Platz zu geben. Ein Transfer im Sommer wäre für beide Seiten die logische Folge. An Interessenten mangelt es jedenfalls nicht: Bayern München, Inter Mailand, Manchester United – sie alle wollen den kleinen Argentinier verpflichten.
Während Inter mit einem Tausch für den in Ungnade gefallenen Torjäger Mauro Icardi liebäugelt, sollen die «Red Devils» bereit sein, 140 Millionen Euro für Dybala auf den Tisch zu legen. Oder kommt es hier zu einem Tauschgeschäft? Romelu Lukaku könnte nämlich als Anzahlung für Dybala zum italienischen Rekordmeister wechseln.
«Das längste und seltsamste Casting, das je ein Fussballprofi bestritt» – so beschreibt die «FAZ» James Rodriguez' Zeit bei Bayern München. Vor zwei Jahren liehen die Deutschen den WM-Torschützenkönig von 2014 für 13 Millionen von Real Madrid aus. Doch auch drei Monate vor dem Leihende herrscht grosse Unklarheit, ob die Münchner die Kaufoption über 42 Millionen Euro im Sommer ziehen wollen. Was also passiert mit dem 27-jährigen Kolumbianer?
Zurück zu Real Madrid wird James kaum wechseln, Zinédine Zidane hält keine grossen Stücke auf ihn. Bei den Bayern will der offensive Mittelfeldspieler nach dem Pokerspiel des deutschen Rekordmeisters gemäss «Marca» nicht mehr bleiben. Als mögliche Abnehmer gelten Juventus Turin oder die SSC Napoli.
Ein Hin und Her gibt es auch um Timo Werner. Der deutsche Nationalstürmer hat bei RB Leipzig noch einen Vertrag bis 2020, soll sich aber bereits mit Bayern München einig sein. Das Problem: Die Bayern versuchen offenbar, die Ablösesumme zu drücken (Leipzig fordert 80 Millionen Euro). Akzeptiert der Dosenklub nicht, könnte man Werner in einem Jahr ohne Ablöse verlieren.
Das wollen die Ostdeutschen natürlich um jeden Preis verhindern. Gut für sie, dass mit Liverpool noch ein weiterer europäischer Topklub an Werner interessiert sein soll. Wie der «Mirror» berichtet, hat Klopp den 23-jährigen Schwaben bereits kontaktiert. Ausserdem soll ihm sein ehemaliger Teamkollege Naby Keita den Wechsel schmackhaft gemacht haben.
Schon kurz vor Ende der letzten Saison wurde der 26-jährige Liverpool-Stürmer mit Real Madrid in Verbindung gebracht. Trainer Zinédine Zidane wollte den Senegalesen offenbar unbedingt verpflichten, doch dann überwarf sich «Zizou» wegen der Kaderplanung mit Real-Boss Florentino Perez und trat zurück.
Nun ist der Franzose zurück bei den Königlichen und hat bei den Transfers ziemlich freie Hand. «France Football» berichtet, dass Mané beim Neuaufbau des Kaders eine von Zidanes Schlüsselfiguren sein soll. Der Marktwert des 20-fachen Saisontorschützen beträgt rund 85 Millionen, seinen Vertrag bei den «Reds» hat Mané aber erst im November bis 2023 verlängert. Ein Transfer gilt deshalb eher als unwahrscheinlich.
Der 19-jährige Innenverteidiger ist neben Frenkie de Jong, der im Sommer für 75 Millionen Euro zum FC Barcelona wechselt, das zweite Juwel in den Reihen von Ajax Amsterdam. Nach beeindruckenden Leistungen in Eredivisie und Champions League gehört der Youngster zu den begehrtesten Talenten auf dem Transfermarkt und fast alle europäischen Topklubs haben ihre Fühler nach De Ligt ausgestreckt.
Gemäss der spanischen Zeitung «El Mundo Deportivo» würde der junge Niederländer am liebsten seinem Teamkollegen De Jong nach Barcelona folgen. Alle anderen Angebote habe er deswegen abgelehnt. Barça müsste für De Ligt jedoch einen aus dem Stamm-Innenverteidiger-Duo Gerard Piqué/Samuel Umtiti verkaufen. Der Franzose hätte in diesem Fall gegenüber dem 32-jährigen Katalanen Piqué, der aus dem eigenen Nachwuchs kam, wohl die schlechteren Karten.
Viele Experten sehen in Luka Jovic bereits den nächsten Luis Suarez. Mit 22 Toren in 36 Pflichtspielen hat der Frankfurt-Stürmer in dieser Saison endgültig den grossen Durchbruch geschafft und damit die europäischen Topklubs auf den Plan gerufen. Favorit auf die Dienste des 21-jährigen Serben soll der FC Barcelona sein.
Bereits mehrfach liessen die Katalanen Jovic durch Sportdirektor Eric Abidal beobachten. Zuletzt beim Europa-League-Gastspiel bei Inter Mailand, wo der Torjäger mit dem Siegtreffer zum 1:0 aufwartete. Neben Barça gilt aber auch Bayern München mit Jovics Ex-Trainer Niko Kovac als möglicher Abnehmer. Der junge Serbe soll kommen, falls der Werner-Transfer ins Wasser fällt.
Der 27-jährige Däne ist seit Jahren der grosse Antreiber im Mittelfeld von Tottenham Hotspur, doch auch sein Vertrag läuft im Sommer 2020 aus. Die «Spurs» würden gerne verlängern, doch Eriksen will offenbar nicht in London bleiben. Bereits zwei Topklubs haben deshalb ihr Interesse am beidfüssigen Spielmacher angemeldet: Juventus Turin und Real Madrid.
Momentan scheint Real die besseren Karten zu haben, doch ein Eriksen-Transfer würde die Königlichen teuer zu stehen kommen: 233 Millionen Euro fordert Tottenham für den Captain der dänischen Nationalmannschaft. Damit würde Eriksen noch vor Neymar (222 Millionen Euro) zum bisher teuersten Fussballer.
17 Tore und 10 Assists in 29 Spielen – die beeindruckende Bilanz von Lille-Stürmer Nicolas Pepe in der aktuellen Ligue-1-Saison weckt Begehrlichkeiten. Der 23-jährige Rechtsaussen steht bei fast allen Topklubs auf dem Wunschzettel. Bayern Münchens Chefscout Laurent Busser hat den 10-fachen ivorischen Nationalspieler zuletzt intensiv beobachtet, doch Pepe bleibt gelassen.
«Wenn der Moment gekommen ist, werde ich meine Entscheidung treffen. Ob es Kontakt zu Bayern gab? Auf jeden Fall nicht mit mir», sagte er beim französischen TV-Sender Canal+. Sein Marktwert beträgt aktuell rund 40 Millionen Euro. Dafür wird der Youngster im Sommer jedoch kaum zu haben sein. Gerüchten zufolge haben die Bayern ein erstes Angebot über 80 Millionen Euro abgegeben.
Generell streben Barcelona und Ajax anscheinend eine Partnerschaft mit Vorverkaufsrecht für Talente und Ausleihen an. Würde sicherlich für beide Sinn machen.