Heute startet endlich die Bundesliga in die neue Saison. Mit dabei sind auch 17 Schweizer bei insgesamt 8 Klubs. Doch wie stehen deren Chancen auf einen Platz in der Startelf? Wir haben uns die Kader etwas genauer angesehen und schätzen ab, wie hoch ihre Stammplatz-Chancen sind.
Die Stammplatz-Chancen werden immer für den Fall gerechnet, dass sich der Spieler nicht verletzt.
Position: Tor
Alter: 28
Marktwert: 14 Mio. Euro
Konkurrenz: Marwin Hitz, Eric Oelschlägel, Luca Unbehaun
Nach einer schwierigen Saison 2017/18 zeigte Roman Bürki in der vergangenen Spielzeit seine Stärke und rettete dem BVB reihenweise Punkte. Dank ihm durfte Dortmund bis zuletzt auf den Meistertitel hoffen. Der 28-Jährige wird auch in der neuen Saison als Leistungsträger gesetzt sein.
Stammplatz-Chance: 99%
Position: Innenverteidigung
Alter: 24
Marktwert: 40 Mio. Euro
Konkurrenz: Mats Hummels, Dan-Axel Zagadou, Leonardo Balerdi
Die Hüfte machte Manuel Akanji letzte Saison etwas zu schaffen – deshalb verpasst er einige Partien. War er fit, spielte Akanji immer. Mit dem Wechsel von Mats Hummels hat er jetzt einen starken und erfahrenen Innenverteidiger neben sich. Das wird nichts daran ändern, dass der Schweizer gesetzt ist. Die jungen Zagadou und Balerdi werden dann Spielpraxis bekommen, wenn einer aus dem Duo Akanji/Hummels eine Pause braucht. Beim Gewinn des Super Cups gegen Bayern München und im DFB-Pokal gegen KFC Uerdingen zeigte der Schweiz Nati-Verteidiger bereits tadellose Leistungen.
Stammplatz-Chance: 90%
Position: Tor
Alter: 31
Marktwert: 2.5 Mio. Euro
Konkurrenz: Roman Bürki, Eric Oelschlägel, Luca Unbehaun
Er wollte Roman Bürki mit seinem Wechsel im letzten Sommer unter Druck setzen. Nach einer starken Zeit bei Augsburg haben viele an einen Zweikampf geglaubt, doch Bürki war einfach zu gut. Da half auch der Nati-Rücktritt von Hitz im Sommer 2018 nichts. Im Januar 2019 trat dann auch Bürki vorerst aus der Nati zurück. Bleibt Bürki fit, liegen für Hitz höchstens vereinzelte Einsätze wie letzte Saison drin.
Stammplatz-Chance: 1%
Position: Tor
Alter: 30
Marktwert: 12 Mio. Euro
Konkurrenz: Tobias Sippel, Max Grün
Unser Nati-Goalie ist seit fünf Jahren bei Borussia Mönchengladbach als Stammtorhüter gesetzt. In dieser Zeit verpasste Sommer gerade mal sechs Bundesliga-Partien. Er wird auch in der kommenden Saison unantastbar die Nummer 1 im Tor der «Fohlen» sein.
Stammplatz-Chance: 99%
Position: Innenverteidigung
Alter: 22
Marktwert: 30 Mio. Euro
Konkurrenz: Matthias Ginter, Tony Jantschke, Mamadou Doucouré
Zusammen mit Matthias Ginter wird Nico Elvedi das Stammduo in der Innenverteidigung bilden. Die Backups Tony Jantschke und Mamadou Doucouré sind keine ernsthaften Konkurrenten. Was schlecht ist für Gladbach, ist gut für Elvedi, der sich kaum Sorgen um seinen Stammplatz machen muss.
Stammplatz-Chance: 90%
Position: Defensives / zentrales Mittelfeld
Alter: 22
Marktwert: 20 Mio. Euro
Konkurrenz: Christoph Kramer, Tobias Strobl, Florian Neuhaus, Jonas Hofmann, Michael Cuisance, Laszlo Bénes
Weil im Dreiermittelfeld von Borussia Mönchengladbach mit Kramer, Hofmann und Cuisance gleich drei Spieler verletzt fehlen, wird Zakaria Anfang Saison mit Sicherheit als Stammspieler starten. Die Aussicht ist gut, dass der 22-Jährige auch im weiteren Verlauf der Saison gesetzt sein wird – kann er seine Leistung abrufen, ist er stärker einzuschätzen als seine Konkurrenz.
Stammplatz-Chance: 80%
Position: Sturm
Alter: 22
Marktwert: 14 Mio. Euro
Konkurrenz: Marcus Thuram, Patrick Herrmann, Alassane Plea, Fabian Johnson, Lars Stindl, Raffael, Keanan Bennetts, Ibrahima Traoré, Julio Villalba, Michael Cuisance
Breel Embolos drei Jahre in Schalke waren von Verletzungen geprägt und so gaben die «Knappen» den Stürmer, den sie für 26.5 Millionen Euro aus Basel holten, für 10 Millionen an Gladbach weiter. Nun hat Embolo eine neue Chance: Seine Polyvalenz könnte ihm helfen, seinen Platz im Team zu finden. Er kann in Trainer Marco Roses bevorzugtem 4-3-1-2 sowohl den 10er hinten den Spitzen geben, als auch als Stürmer agieren.
Stammplatz-Chance: 50%
Position: Rechtsverteidigung
Alter: 28
Marktwert: 4.5 Mio. Euro
Konkurrenz: Stefan Lainer, Jordan Beyer, Fabian Johnson
Michael Lang steht bei Gladbach auf dem Abstellgleis. Gut möglich, dass er sogar noch diesen Sommer wechselt. Unter anderem haben Augsburg und der HSV ihr Interesse angemeldet. Lang selbst sagte in der Sommerpause, dass er wisse, dass seine Perspektive nicht gerade toll aussehe: «Ich bin auf dem Markt, das ist bekannt und wurde kommuniziert.» In Gladbach stehen ihm mit Neuzugang Stefan Lainer, der mit Coach Rose aus Salzburg kam, und Eigengewächs Jordan Beyer gleich zwei Spieler vor der Nase.
Stammplatz-Chance: 3%
Position: Offensiv-Allrounder
Alter: 28
Marktwert: 10 Mio. Euro
Konkurrenz: Yunus Malli, Josip Brekalo, Joao Victor, Paul-Georges Ntep, John Yeboah, Renato Steffen, Felix Klaus, Ismail Azzaoui
Gegen Ende der letzten Saison konnte sich Admir Mehmedi in Wolfsburg endlich durchsetzen – die letzten 11 Bundesliga-Partien war er jeweils in der Stammelf. Bloss ist Trainer Bruno Labbadia nun weg und durch Oliver Glasner (von LASK) ersetzt worden. Nun muss sich Mehmedi wieder neu beweisen, was aufgrund der vielen Offensiv-Spieler im Kader schwierig wird. Im DFB-Pokal gegen Halle kam der Schweizer nicht zum Zug, doch er wird seine Chance kriegen. Diese muss er aber nutzen, sonst winkt ihm bloss die Rolle als Joker. Weil er überall eingesetzt werden kann, wird er schnell zum «Mädchen für alles» – der Ersatz auf sämtlichen offensiven Positionen.
Stammplatz-Chance: 50%
Position: Rechtsaussen
Alter: 27
Marktwert: 5 Mio. Euro
Konkurrenz: Felix Klaus, Ismail Azzaoui, Admir Mehmedi
Es ist ein Zweikampf zwischen Renato Steffen und Felix Klaus auf der Position des Rechtsaussen. Der Deutsche, der letzte Saison lange verletzt ausfiel, hat nach einer starken Vorbereitung derzeit wohl noch knapp die Nase vorne. Steffen wird seine Einsätze erhalten, gut möglich, dass die beiden regelmässig rotieren.
Stammplatz-Chance: 50%
Position: Rechtsverteidiger
Alter: 24
Marktwert: 10 Mio. Euro
Konkurrenz: William
Die positive Nachricht zuerst: Kevin Mbabu hat eigentlich nur einen richtigen Konkurrenten auf seiner Position. Die schlechte Nachricht: Dieser steht in der Hierarchie noch vor ihm. William, der bereits letzte Saison als Stammspieler die rechte Seite beackerte, muss erstmal verdrängt werden. Der Schweizer hat jedoch das Potential, dies zu schaffen. Dass Wolfsburg im 3-4-3 spielt, kommt Mbabu zudem sehr entgegen, er kann dadurch seinen Offensivdrang noch mehr ausleben.
Stammplatz-Chance: 60%
Position: Zentrales Mittelfeld
Alter: 22
Marktwert: 9 Mio. Euro
Konkurrenz: Gelson Fernandes, Lucas Torro, Nils Stendera, Sahverdi Cetin, Dominik Kohr, Sebastian Rode, Jonathan de Guzman, Marc Stendera, Marijan Cavar.
Mit einem Sehnenanriss im Oberschenkel fällt Sow noch bis voraussichtlich Ende September aus. Das macht den Einstieg in eine neue Liga (für Gladbach spielte er 2017 mal eine einzige Bundesliga-Minute) natürlich schwieriger. Ob sich Sow nach der Verletzung gleich festbeissen kann, ist fraglich. Spätestens für die Rückrunde hat der Schweizer, gemessen an seinem Potential, aber realistische Chancen auf die Startelf. Schliesslich hat ihn sein Ex-Coach bei YB, Adi Hütter, aus gutem Grund zu sich nach Frankfurt geholt.
Stammplatz-Chance: 40%
Position: Defensives Mittelfeld
Alter: 32
Marktwert: 1.5 Mio. Euro
Konkurrenz: Djibril Sow, Lucas Torro, Nils Stendera, Sahverdi Cetin, Dominik Kohr, Sebastian Rode, Jonathan de Guzman, Marc Stendera, Marijan Cavar.
In der Europa League durfte Gelson zuletzt zwei Mal ran und auch im Cup spielte er 75 Minuten lang auf der Doppelsechs neben Dominik Kohr. Der Schweizer ist und bleibt ein dankbarer Arbeiter. Wenn es ihn braucht, ist er da und erledigt seine Sache gut. Er wird seine Einsätze in der Startelf bekommen, allerdings nicht immer.
Stammplatz-Chance: 50%
Position: Zentrales Mittelfeld
Alter: 23
Marktwert: 8 Mio. Euro
Konkurrenz: Pierre Kunde Malong, Danny Latza, Ridle Baku, José Rodriguez, Leandro Barreiro Martins
Trotz seinen erst 23 Jahren bringt Edimilson schon Erfahrung aus der Premier League und der Serie A mit. Er wird sich aller Voraussicht nach in Mainz durchsetzen. Und dennoch hat man bei ihm oft das Gefühl, dass er sein riesiges Potential noch nicht zu 100% ausschöpft. Zu oft trifft er auf dem Feld die falschen Entscheidungen. Gelingt es ihm, etwas souveräner und konstanter zu werden, wird er zum Segen für Mainz.
Stammplatz-Chance: 80%
Position: Linkes Mittelfeld / Linksaussen
Alter: 27
Marktwert: 7 Mio. Euro
Konkurrenz: Vincenzo Grifo, Sargis Adamyan, Philipp Ochs, Konstantinos Stafylidis
Die Formation bei Hoffenheim könnte Steven Zuber sehr zu Gute kommen. Trainer Alfred Schreuder setzt auf eine Dreierkette und spielt im 3-5-2 oder 3-4-3. Den Part als linken Aussenläufer spielte Zuber auch unter Nagelsmann regelmässig. Seine Konkurrenten Grifo, Adamyan und Ochs sind dafür defensiv eher zu schwach, Linksverteidiger Stafylidis fehlt es etwas an offensiven Qualitäten. Deshalb könnte Zuber, dem die Fans seinen Torjubel gegen Hoffenheim (als er in der Rückrunde an Stuttgart ausgeliehen war) noch immer übel nehmen, schnell wieder eine wichtige Rolle einnehmen.
Stammplatz-Chance: 50%
Position: Linksaussen/Rechtsaussen
Alter: 21
Marktwert: 4 Mio. Euro
Konkurrenz: Caiuby, Marco Richter, André Hahn, Noah Sarenren Bazee
Über die linke Seite wird es gegen den ebenfalls 21-jährigen Shootingstar Marco Richter schwierig. Zuletzt überzeugte dieser an der U21-EM mit drei Toren in vier Spielen. Auf der anderen Seite heisst die grösste Konkurrenz Andre Hahn, der zuletzt aber noch angeschlagen war. Vargas selbst musste wegen einer Fussprellung 14 Tage pausieren und verpasste deshalb das peinliche Pokal-Out gegen das viertklassige Verl. Seit Mittwoch trainiert Vargas wieder mit der Mannschaft und darf zum Saisonstart in Dortmund zumindest auf einige Minuten hoffen. Unter Trainer und Landsmann Martin Schmidt wird er sich dann nach und nach an die Stammelf herankämpfen.
Stammplatz-Chance: 30%
Position: Torhüter
Alter: 25
Marktwert: 3 Mio. Euro
Konkurrenz: Peter Gulasci, Philipp Tschauner
Was war das für ein bitterer Sommer für Yvon Mvogo. Der Torhüter wollte weg, hatte Angebote von Augsburg, Frankfurt sowie aus Spanien und Frankreich. Doch er musste am Ende doch in Leipzig bleiben, weil der neue Trainer Julian Nagelsmann sein Veto einlegte. Er will Mvogo unbedingt behalten, weil er mit ihm plane – in welcher Form ist allerdings noch unklar. Am in der letzten Saison sackstarken Peter Gulasci vorbeizukommen wird schwierig. Immerhin im Pokal durfte Mvogo zuletzt ran – ein schwacher Trost.
Stammplatz-Chance: 10%