Den FC Bayern erwischt es in Sachen Corona-Quarantäne immer stärker. Mit Joshua Kimmich, Serge Gnabry, Jamal Musiala, Eric-Maxim Choupo-Moting und Michael Cuisance fehlen gleich fünf Spieler in Quarantäne, weil sie ungeimpft sind und mit einer Corona-positiven Person Kontakt hatten.
Trainer Julian Nagelsmann ist von der aktuellen Situation natürlich alles anderes als angetan, hat jedoch seinen Humor nicht ganz verloren. «Wenn man einen Erzieher fragt, ist ein Betreuerschlüssel von 1:15 ja mal gar nicht so schlecht», sagte er angesprochen auf die zahlreichen coronabedingten Ausfälle und die daher geschrumpfte Trainingsgruppe auf einer Pressekonferenz am Montag.
Denn neben den fünf Spielern fehlen am Dienstag auch noch die beiden vollständig geimpften Niklas Süle und Josip Stanisic, die nach einem positiven Test aber ab Mittwoch zurückerwartet werden. Zudem drohen Marcel Sabitzer (Achillessehnenprobleme) und Kingsley Coman (muskuläre Probleme) für das Kiew-Spiel auszufallen.
Dennoch machte der Bayern-Coach eine Sache klar deutlich: «Wir dürfen nicht den Fehler machen, das Thema drumherum so sehr auf das Sportliche zu projizieren.» Dennoch ist Corona aktuell das alles bestimmende Thema bei den Münchnern.
Denn auch laut Leroy Sané spiele die Situation der ungeimpften Akteure in der Mannschaft keine allzu grosse Rolle. «Die Spieler wissen, wie die Situation ist, alle im Verein wissen, wie die Situation ist. Wenn die Spieler wieder hinzukommen, versuchen wir uns auf die Spiele zu konzentrieren, und diese zu gewinnen. Es ist nicht so ein grosses Thema und wir haben alles schon gesagt. Wir sollten versuchen, uns voll und ganz auf Fussball zu konzentrieren.»
Sané, der auch Werbegesicht der bundesweiten Impfkampagne war und mit Kimmich und Gnabry gut befreundet ist, suchte bereits das Gespräch mit dem Duo – jedoch vergeblich. «Aber ich respektiere auch ihre Entscheidung», sagt der 25-Jährige auf der Presserunde am Montag.
Und daher befürchtet Bayern-Coach Nagelsmann auch keine Spaltung seines Teams. Für ihn sei es auch wichtig, dass eine Gruppe nicht immer «mega homogen» ist. So erklärte der 34-Jährige: «Am Ende glaube ich nicht, dass das Team daran zerbricht, sondern es wird an der Situation wachsen.»
🎙️ @leroy_sane über seinen Formanstieg: "Ich versuche negative Energie in positive umzuwandeln, und mich da wieder rauszuziehen. Ich fühle mich körperlich sehr wohl, bin gut im Rhythmus und sehr fit. Ich versuche, den Schwung mitzunehmen." #DYNFCB #packmas pic.twitter.com/9II1mZWyir
— FC Bayern München (@FCBayern) November 22, 2021
Viel mehr stört den Trainer, dass immer wieder Interna aus der Mannschaft an die Öffentlichkeit kommen. So war bekannt geworden, dass Gnabry, Musiala, Choupo-Moting und Cuisance Kontakt mit dem technischen Direktor Marco Neppe hatten, der positiv getestet wurde. Zudem veröffentlichte die «Bild»-Zeitung, dass den Bayern-Stars bei einem Coronaausfall auch rückwirkend das Gehalt gekürzt wird.
«Es geht bei gewissen Themen um private Dinge, die natürlich mit dem FC Bayern zu tun haben. Aber es sind schon zu viele Dinge, die nach aussen getragen werden. Es sind keine Dinge, die unseren sportlichen Erfolg gefährden. Es wäre schön, wenn's ein bisschen verschlossener wäre.»
(lgr)