Christian Constantin, allmächtiger Präsident im FC Sion, hat Mario Balotelli geholt, damit er im bisweilen tristen Tal für lichte Momente sorgt. Und Sion mit seinen Toren zum Erfolg verhilft. Und der Italiener erfüllt diese Vorgabe bisher. Gegen Luzern ist eine halbe Stunde gespielt, als sich der 32-Jährige mit einer Körpertäuschung etwas Raum verschafft und dann von der Strafraumgrenze abzieht. Marius Müller im Tor des FC Luzern bleibt chancenlos, und im Tourbillon bricht kurzerhand Ekstase aus, dass der Superstar einmal mehr seine stupende Schusstechnik erfolgreich hat zur Schau stellen können.
Es sollte das siegbringende Tor sein für Sion, denn als Luzern eine Viertelstunde vor Schluss im gut gefüllten Tourbillon der vermeintliche Ausgleich gelingt, als der eingewechselte Dejan Sorgic einen Ball im Nachschuss im Tor von Sion-Goalie Heinz Lindner unterbringt, erkennt Schiedsrichter Stefan Horisberger den Treffer nicht an. Ein Konter über den eingewechselten Kevin Halabaku und Musa Araz, dem ein seltenes Kopfballtor gelingt, besiegelt die zweite Niederlage in den letzten drei Spielen für die Innerschweizer, die seit dem medialen Rundumschlag gegen die Führungsriege durch Mehrheitsaktionär Bernhard Alpstaeg nicht mehr gewonnen haben.
Sion - Luzern 2:0 (1:0)
9000 Zuschauer. - SR Horisberger.
Tore: 33. Balotelli (Zuffi) 1:0. 84. Araz (Halabaku) 2:0.
Sion: Lindner; Schmied, Saintini, Moubandje (57. Poha); Grgic; Sio (74. Itaitinga), Araz, Zuffi (96. Iapichino), Costa; Stojilkovic (74. Chouaref), Balotelli (74. Halabaku).
Luzern: Müller; Dräger, Simani, Burch, Frydek; Beloko (80. Campo), Jashari, Dorn (66. Schürpf), Kadak (42. Sorgic); Abubakar (66. Ardaiz), Chader (80. Klidje).
Bemerkungen: Sion ohne Lavanchy (gesperrt). Cavaré und Cyprien (beide verletzt). Luzern ohne Leny Meyer, Max Meyer, Vasic (alle verletzt). Verwarnungen: 64. Balotelli (Reklamieren), 68. Beloko (Foul). 79. Simani (Foul).
Winterthur gewinnt das Derby gegen die Grasshoppers 1:0 und kommt damit zum ersten Heimsieg in der höchsten Spielklasse seit 1985.
Das Warnsignal scheint zur richtigen Zeit gekommen zu sein für den FC Winterthur. Der Aufsteiger in die Super League verlor vor einem guten Monat 0:6 gegen Luzern, sodass allenthalben über die Tauglichkeit der Zürcher für die höchste Spielklasse diskutiert wurde. Seither hat die Mannschaft von Bruno Berner nicht mehr verloren. Nach dem Auswärtssieg in Sion (1:3) und dem 0:0 im Derby gegen den FCZ kann der FCW gegen den anderen Kantonsrivalen ein nächstes Ausrufezeichen setzen.
1:0 setzte er sich am Samstag auf der heimischen Schützenwiese durch. Den goldenen Treffer der Partie erzielte Samir Ramizi nach 51 Minuten. Der Mittelfeldspieler schloss einen Konter ab, nachdem er von Souleymane Diaby mustergültig mit einer Flanke in Szene gesetzt worden war.
Die Grasshoppers, die seit vier Spielen sieglos sind, blieben in der Offensive harmlos, und Winterthur war einem zweiten Treffer näher als der Rekordmeister dem Ausgleich. Dank des Sieges, dem ersten im eigenen Stadion in der höchsten Liga seit 1985, können die Winterthurer Schlusslicht Zürich zumindest vorübergehend um fünf Punkte distanzieren. Dem FCZ steht am Sonntag das schwierige Heimspiel gegen Leader YB bevor.
Torschütze Ramizi sorgte nach dem Schlusspfiff noch für einen unrühmlichen Höhepunkt. Nachdem er von Zuschauern beleidigt worden war, zeigte er den Stinkefinger in Richtung Tribüne. Schiedsrichter Cibelli sanktionierte die Geste mit der Roten Karte. Damit wird der Matchwinner dem FC Winterthur im nächsten Spiel gegen Sion am Dienstag sicher nicht zur Verfügung stehen.
Winterthur - Grasshoppers 1:0 (0:0)
SR Cibelli.
Tor: 51. Ramizi (Diaby) 1:0.Winterthur: Fayulu; Gonçalves, Lekaj, Gelmi, Diaby; Corbaz (69. Kryeziu), Arnold (81. Abedini); Ramizi, Di Giusto (62. Kamberi), Manzambi (46. Burkart), Buess (81. Gantenbein).
Grasshoppers: Hammel; Bolla, Margreitter (79. Loosli), Ribeiro, Schmid; Abrashi (56. Pusic), Ndenge, Herc (62. Momoh), Kawabe; Schettine (46. Dadashov), Jeong (46. Morandi).
Bemerkungen: Winterthur ohne Ballet, Costinha und Rodriguez (alle verletzt). Grasshoppers ohne Seko (gesperrt), Hoxha, Kacuri, Moreira und Nadjack (alle verletzt). 97. Rote Karte gegen Ramizi (Unsportlichkeit).
Verwarnungen: 9. Abrashi (Foul). 37. Schettine (Foul). 43. Jeong (Unsportlichkeit). 70. Gonçalves (Foul). 74. Ramizi (Unsportlichkeit). 83. Pusic (Foul). 84. Gelmi (Unsportlichkeit). 86. Fayulu (Unsportlichkeit). 87. Gantenbein (Foul).