Bei den Frauen kommt es zum Duell zwischen Lara Gut-Behrami und Federica Brignone. Mikaela Shiffrin hätte theoretisch auch noch ein Wort mitreden können, die Amerikanerin verzichtet jedoch nach ihrem Sturz in Cortina und der folgenden verletzungsbedingten Pause auf eine Teilnahme an den Speed-Rennen. Gut-Behrami (1654 Punkte) hat gegenüber der Italienerin Brignone (1372) einen komfortablen Vorsprung von 282 Zählern. Damit könnte die Entscheidung bereits am Sonntag im Riesenslalom fallen. Für die 32-jährige Schweizerin wäre es acht Jahre nach dem erstmaligen Triumph der zweite Gewinn der grossen Kugel.
Bei den Männern steht Marco Odermatts dritter Gesamtweltcup-Sieg in Folge bereits seit Ende Februar fest.
Dass die Schweiz sowohl bei den Frauen als auch bei denn Männern den Gesamtweltcup gewann, gab es erst dreimal: 1984, 1987 und 1988. Beim letzten Triumph vor 36 Jahren standen Michela Figini und Pirmin Zurbriggen jeweils zuoberst.
Noch erfolgreicher war die Saison davor, als Maria Walliser und Pirmin Zurbriggen die Siege im Gesamtweltcup holten und die Schweiz zudem bei den Frauen und den Männern den Nationencup gewann. Dies ist auch in diesem Jahr möglich. Die Männer sind nicht mehr einzuholen, bei den Frauen liegt die Schweiz aktuell 59 Punkte vor Österreich.
Bei den Frauen ist einzig die Slalom-Kugel bereits vergeben. Mikaela Shiffrin ist vor dem letzten Rennen nicht mehr einzuholen.
Bei den Männern sind in beiden technischen Disziplinen die Entscheidungen gefallen. Der Österreicher Manuel Feller gewinnt die Slalom-Wertung, Marco Odermatt dominierte den Riesenslalom mit neun Siegen in bislang neun Rennen.
Mit einem 7. Platz würde sich Lara Gut-Behrami ihre erste Abfahrtskugel überhaupt sichern. Bei einem 8. Platz der Tessinerin könnte die Österreicherin Stephanie Venier mit einem Sieg nach Punkten gleichziehen und würde die Kugel aufgrund der höheren Anzahl Weltcup-Saisonsiege in dieser Disziplin holen.
Ihren bereits fünften Gewinn der Super-G-Kugel (nach 2014, 2016, 2021 und 2023) kann Lara Gut-Behrami mit einem 8. Rang aus eigener Kraft sicherstellen.
Da im Saisonfinale nur die ersten 15 der Rangliste Punkte erhalten, wäre Gut-Behrami mit einem 15. Platz nicht mehr einzuholen. Wie in der Abfahrt wäre auch der Gewinn der Wertung im Riesenslalom eine Premiere für die Schweizerin.
Marco Odermatt und der Franzose Cyprien Sarrazin haben sich in dieser Saison spannende Abfahrtsduelle geliefert. Im Saisonfinale braucht der Nidwaldner einen 3. Platz, um sicher zum ersten Mal die Abfahrtswertung für sich zu entscheiden.
Um seine zweite Super-G-Kugel aus eigener Kraft zu gewinnen, genügt Odermatt im letzten Rennen ein 13. Rang.
Bei den Männern war es der Österreicher Hermann Maier, der 2001 (wie bereits im Jahr davor) den Gesamtweltcup sowie die Wertungen in Abfahrt, Super-G und Riesenslalom für sich entschied.
Weniger weit zurückblicken, muss man bei den Frauen. 2019 gewann Mikaela Shiffrin neben dem Gesamtweltcup auch die kleinen Kristallkugeln im Super-G, Riesenslalom und Slalom.
Beim Saisonfinale in Saalbach gibt es eine «Tech-Week» und eine «Speed-Week». Am kommenden Wochenende vom 16./17. März werden die letzten Rennen in den Disziplinen Slalom und Riesenslalom ausgetragen. In der Woche darauf finden am Freitag, 22. März, die abschliessenden Super-G der Männer und Frauen statt, am Samstag folgt die Frauen-Abfahrt und am Sonntag wird die Saison 2023/24 mit der Männer-Abfahrt beendet.
Der diesjährige Weltcupfinal in Saalbach ist die Hauptprobe für die WM nächstes Jahr am gleichen Ort. Während dort die Frauen und die Männer zwar am gleichen Berg, aber auf unterschiedlichen Strecken fahren, kommt heuer in den Speedrennen nur eine Piste zum Einsatz. Sowohl die Männer als auch die Frauen fahren Abfahrt und Super-G auf der WM-Piste der Frauen, der «Ulli-Maier-Strecke».
Auch die Slaloms werden im unteren Teil dieser Piste gefahren. Für die beiden Riesenslaloms kommt dagegen der untere Teil der WM-Abfahrt der Herren zum Einsatz. (abu/sda)