Bei Borussia Dortmund ist Wiedergutmachung angesagt. Am Samstag trat der BVB nach wettbewerbsübergreifend acht Partien ohne Niederlage (sechs Siege) mit grossen Hoffnungen zum Topspiel gegen Bayern München an.
Doch es setzte gegen den deutschen Rekordmeister einmal mehr eine Enttäuschung ab: Gleich 0:4 verlor der Tabellen-Vierte der Bundesliga vor heimischem Publikum, wodurch der Rückstand auf den Leader Bayer Leverkusen auf sieben Punkte anwuchs. Der erste Meistertitel seit 2012 ist in einige Ferne gerückt.
«Es gibt keine Ausrede, wir müssen von Beginn an da sein, das waren wir nicht», sprach Kobel am Samstagabend nach dem Schlusspfiff Klartext. «Die Bayern haben es heute über das gesamte Spiel besser gemacht.» Der 25-Jährige trug erneut die Captainbinde, weil Emre Can die dritte Partie in Folge wegen einer Oberschenkelverletzung verpasste.
Kobel betonte allerdings: «Es kommt auf die ganze Saison an. Über die letzten Wochen haben wir es sehr gut gemacht.» Sportdirektor Sebastian Kehl ergänzte, dass nun nicht das gesamte Leistungspotenzial der Mannschaft in Frage gestellt werden dürfe.
Das stimmt sicherlich, jedoch war es mehr als eine Schlappe. Einmal mehr liess die Leistung von Dortmund in einer Partie gegen die Bayern zu wünschen. Das lässt die Zweifel an der mentalen Stärke nicht geringer werden. In der vergangenen Saison kam der BVB in der letzten Runde mit dem Meistertitel vor Augen gegen Mainz zu Hause nicht über ein 2:2 hinaus – mit einem Sieg hätte er den Pokal in die Höhe gestemmt.
In der Champions League hielten zuletzt allerdings die Nerven. Das Team von Trainer Edin Terzic gewann zuletzt in Newcastle 1:0, mit einer Niederlage wären die Chancen auf den Einzug in die Achtelfinals auf ein Minimum geschrumpft.
Das Rückspiel gegen Newcastle United ist somit ein weiteres wegweisendes Spiel für den BVB. Selbstredend ist es das auch für den Verein aus der Premier League, der in der heimischen Liga seit sieben Partien ungeschlagen ist. Am Samstag fügte die Mannschaft von Trainer Eddie Howe Arsenal mit dem 1:0 die erste Niederlage in der laufenden Meisterschaft zu, womit es weiterhin den 6. Tabellenplatz einnimmt.
Fabian Schär ist bei Newcastle in der Innenverteidigung eine feste Grösse. Der 31-jährige Ostschweizer hat sowohl in der Champions League als auch in der Premier League in sämtlichen Begegnungen durchgespielt. Beim 4:1-Heimsieg gegen PSG trug er sich in die Torschützenliste ein.
In der gleichen Gruppe spielt auch die AC Milan mit dem Schweizer Noah Okafor. Für die Norditaliener ist im Heimspiel gegen Paris Saint-Germain – das Hinspiel ging 0:3 verloren – ein Sieg Pflicht, um die Chancen auf die K.o.-Phase zu wahren. Sie haben in der Königsklasse erst zwei Punkte auf dem Konto. Am Wochenende kassierte Milan gegen das zuvor sieglose Udinese eine bittere 0:1-Heimniederlage. Nach dem dritten Meisterschaftsspiel hintereinander ohne Sieg (ein Unentschieden) beträgt der Rückstand auf den Leader und Erzrivalen Inter Mailand sechs Punkte. Ein Erfolgserlebnis würde also mehr als guttun.
In der Gruppe H strebt der FC Barcelona in Hamburg gegen Schachtar Donezk im vierten Spiel den vierten Sieg an. Die Katalanen sind neben Titelverteidiger Manchester City, Bayern München und Real Madrid eines von vier Teams mit einer weissen Weste in dieser Saison in der Champions League. (ram/sda)