This is super sunday there are 2 big match MU vs chelsea and PSS sleman vs PSIS semarang !!! Hellyeah
— Gilang Wiratmaja (@GilangWiratmojo) 26. Oktober 2014
Die Vorfreude bei den indonesischen Fans vor der Partie zwischen PSS Sleman und PSIS Semarang war gross. Leider fand das Zweitliga-Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Grund dafür waren heftige Auseinandersetzungen von Fussball-Fans mit der lokalen Polizei, die vor wenigen Tagen sogar ein Todesopfer gefordert hatten.
Der indonesische Fussball-Verband liess also wegen der Vorkommnisse das Spiel ohne Zuschauer durchführen. Doch einige findige Anhänger machten den Ort und das Terrain ausfindig und filmten das Spiel.
Zum Glück ist man versucht zu sagen, denn hätte die Fussball-Welt bei einer simplen 3:2-Resultat-Meldung Notiz von der Partie genommen?
Starting Line Up PSS Sleman pic.twitter.com/vnhqIToVuE
— CURVA SUD MAGZ 1976 (@CS_Magazine1976) 26. Oktober 2014
Denn die Schlussphase des Spiels bot unfassbare Szenen. In den letzten sechs Minuten fielen sämtliche fünf Treffer. Jeweils alle per Eigentor. In Slapstick-artiger Manier liessen die beiden Torhüter den Ball jeweils ungestört ins Tor passieren.
Der Grund für das Eigentor-Festival liegt indirekt im Meisterschaftsmodus: Die zweite indonesische Liga besteht aus einer West- und einer Ost-Gruppe. Die ersten vier jeder Gruppe kommen in die nächste Runde, wo wiederum zwei Gruppen gebildet werden. Die beiden Besten dieser zwei Gruppen kommen dann in den Halbfinal. Die besagte Partie fand in der zweiten Phase statt, als noch acht Teams beteiligt sind.
Die beiden Klubs wollen die Partie aber nicht gewinnen, weil sie Wetten darauf abgeschlossen haben, sondern sie wollen mit der Niederlage eine Begegnung mit dem «stärksten» Klub der Liga vermeiden. Der FC Pusamania Borneo hat nämlich den Ruf, im Sold der indonesischen Mafia zu stehen ...
Es ist nicht das erste Mal, dass Unregelmässigkeiten in Indonesien festgestellt werden. Im Jahre 1998 wurde ein Spieler des Nationalteams von der FIFA lebenslang gesperrt, als Mursyid Effendi im Tiger Cup ein Eigentor gegen Thailand erzielt, um nicht im Halbfinal gegen Gastgeber Vietnam spielen zu müssen.
Doch nicht nur in Asien wird das eigene Netz getestet. Vor ein paar Monaten hat der sizilianische Achtligist Bagherias in der Coppa Sizilia in der Schlussphase gleicht acht Eigentore produziert, um den Einzug ihres Erzrivalen Partinicaudace in die nächste Runde zu verhindern.
Doch die höchste Anzahl an Eigentoren datiert aus dem Jahre 2002, als in Madagaskar eine Partie mit 0:149: ausgeht. Alle davon per Eigentor. In zwei Tagen lesen Sie darüber mehr in unserer Rubrik «Unvergessen».