Für die Real-Cracks um Starstürmer Cristiano Ronaldo ist der gestrige Gang aus dem heimischen Santiago Bernabeu ein schwerer: Die eigenen Fans bejubeln den ausgeschiedenen Gegner Schalke nach dessen 4:3-Sieg und pfeifen die eigenen Mannen gnadenlos aus.
die mimose wurde ausgepfiffen und das passt ihm nicht. ach gottchen, ach gottchen. @Cristiano
— Ralph Mahlo (@RalphMahlo) 11. März 2015
Die Königlichen sind zwar in die Viertelfinals eingezogen, ihr Auftritt gegen die Königsblauen ist aber alles andere als königlich. Einzig Ronaldo vermag einigermassen zu überzeugen – und natürlich hat die portugiesische Tormaschine auch den fast schon obligaten Zuwachs in der persönlichen Skorerliste zu verzeichnen.
Gleich zweimal nickt CR7 mit dem Kopf zum Ausgleich ein (25./45. Minute) und er jagt mit seinen Treffern 77 und 78 auf europäischer Bühne seinem ewigen Widersacher Lionel Messi den Torrekord in dieser Sparte wieder ab.
Dennoch ist der amtierende Weltfussballer nach der Partie stinksauer – und er verkündet vor versammelter Presseschar: «Ich werde bis zum Saisonende nicht mehr mit euch sprechen.» Ob Ronaldo dieses Schweigegelübde tatsächlich einhalten wird, ist zu bezweifeln.
Haben die pfeifenden Fans den Portugiesen derart auf die Palme gebracht? Sie haben sicherlich ihren Teil dazu beigetragen, doch der Frust sitzt bei Ronaldo wohl tiefer.
Vor zwei Tagen hat die spanische Sportseite «AS» seine Leser darüber abstimmen lassen, welcher der drei Stürmer (Ronaldo, Gareth Bale oder Karim Benzema) auf die Bank verbannt werden solle. Von etwa 3000 Teilnehmern gaben 30 Prozent ihre Stimme Ronaldo. Der Portugiese kam mit diesem Wert hinter Benzema bloss auf Platz 2 in der Popularitätswahl. Dass so viele Real-Anhänger am grossen Idol rütteln, scheint den 30-Jährigen hart getroffen zu haben.
In zehn Tagen muss Real gegen den Liga-Rivalen FC Barcelona zum «Clásico» ran – ausgerechnet jetzt, wo die Madrilenen seit drei Spielen nicht mehr gewinnen konnten. So wie wir Ronaldo kennen, wird der Superstar trotz schwankendem Stimmungsbarometer wieder zur Stelle sein, ein paar Freistösse verschiessen und dann seine Farben aus der Mini-Krise ballern.