In drei deutschen Bundesländern und in der Schweiz ist die Polizei heute Morgen gleichzeitig gegen militante Anhänger von Dynamo Dresden vorgegangen. Bei Razzien seien insgesamt 33 Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht worden, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei von Karlsruhe mit. Die Massnahmen richteten sich gegen mehr als 20 Tatverdächtige.
Anlass für die Aktion waren Vorfälle rund um das Spiel der Dresdner in der 2. Bundesliga beim Karlsruher SC am 14. Mai. Etwa 1500 Dynamo-Fans waren damals durch das Karlsruher Stadtgebiet zum Wildparkstadion gezogen. Die Marschteilnehmer waren dabei einheitlich in militärähnlicher Tarnkleidung mit dem aufgedruckten Schriftzug «Footballarmy Dynamo Dresden» unterwegs.
Nebeltöpfe und rhythmisches Trommeln hätten das militante Erscheinungsbild verstärkt, heisst es in der Mitteilung. Aus der Menge heraus seien Polizisten mit Pyrotechnik beworfen und beschossen worden. 21 Beamte hätten deshalb ein schmerzhaftes Knalltraumata erlitten.
Auch «eine Vielzahl von Ordnungskräften» des Stadions sei verletzt worden. Denn auf Signal hin hätten die Marschteilnehmer mit massiver Körpergewalt die Einlasskontrollen überrannt. So hätten unkontrolliert pyrotechnische Gegenstände ins Stadion gebracht werden können, welche während des gesamten Fussballspiels abgefeuert worden seien. (ram)