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Argentinien gelingt WM-Revanche – England siegt gegen Norwegen

Besonders viele Streicheleinheiten gibt's für Angel Di Maria.
Besonders viele Streicheleinheiten gibt's für Angel Di Maria.Bild: AFP
 EM-Qualifikationsgegner Litauen nur mit Remis

Argentinien gelingt WM-Revanche – England siegt gegen Norwegen

52 Tage nach dem WM-Triumph in Maracanã in Rio de Janeiro ist Deutschland auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden. Der Weltmeister verlor in Düsseldorf die Final-Revanche gegen Argentinien 2:4. England gewinnt das Testspiel gegen Norwegen 1:0.
03.09.2014, 22:5903.09.2014, 23:13
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Die gut 50'000 Zuschauer in Düsseldorf hatten der deutschen Mannschaft von Trainer Joachim Löw einen grossen Empfang bereitet. Mit einer Choreografie mit vier grossen goldenen Sternen und dem Schriftzug Weltmeister empfingen die Fans ihre Helden von Brasilien, Philipp Lahm, Miroslav Klose und Per Mertesacker wurden mit eine Standing Ovation offiziell aus der DFB-Auswahl verabschiedet.

V.l.n.r.: Per Mertesacker, Assistenztrainer Hansi Flick, Miroslav Klose und Philipp Lahm werden für ihre Verdienste geehrt.
V.l.n.r.: Per Mertesacker, Assistenztrainer Hansi Flick, Miroslav Klose und Philipp Lahm werden für ihre Verdienste geehrt.Bild: EPA/DPA

Die Argentinier hatten allerdings keine Lust, für eine weitere deutsche WM-Party Spalier zu stehen. Derweil sich die Deutschen noch in Feierlaune befanden, beeindruckte die Albiceleste bei ihrem ersten Auftritt unter Trainer Gerardo Martino durch ihre Effizienz im Abschluss. Nach 50 Minuten führten die Gäste 4:0.

Di Maria an allen Toren beteiligt

Der überragende Spieler der Argentinier war Angel di Maria, der an allen vier Treffern massgeblich beteiligt war. Im WM-Final hatten die Südamerikaner den Filigrantechniker schmerzlich vermisst, als dieser wegen einer Oberschenkelverletzung passen musste.

Di Maria war auch nicht von Benedikt Höwedes aufzuhalten.
Di Maria war auch nicht von Benedikt Höwedes aufzuhalten.Bild: KAI PFAFFENBACH/REUTERS

Vor dem 1:0 bediente Di Maria mit einer herrlichen Flanke mit dem Aussenrist Sergio Agüero, kurz vor der Pause legte er zurück auf Erik Lamela, der aus zwölf Metern mit einer Direktabnahme ins Lattenkreuz zum 2:0 traf. 

Vor dem 3:0 durch Federico Fernandez schlug Di Maria die Freistossflanke, ehe der Mittelfeldspieler, der letzte Woche von Real Madrid zu Manchester United transferiert worden war, das 4:0 mit einem herrlichen Lupfer selbst schoss.

Angel Di Maria schiesst nach drei Assists noch ein wunderschönes Tor.Video: YouTube/HDFootball24

Prominente Abwesende

Deutschland brauchte lange, bis es einigermassen ins Spiel fand. In der Offensive blieb vor allem Mario Gomez bei seinem Comeback ohne Fortune. Der Stürmer der AC Fiorentina, der im August 2013 sein zuvor letztes Länderspiel bestritten hatte, vergab in der ersten Halbzeit drei Topchancen, die letzte Sekunden vor der Pause kläglich.

Mario Gomez schoss aus allen Lagen, ein Tor gelang dem Stürmer aber nicht.
Mario Gomez schoss aus allen Lagen, ein Tor gelang dem Stürmer aber nicht.Bild: Bongarts

Die beiden deutschen Tore schossen nach der Pause André Schürrle und der eingewechselte Mario Götze, der im Final in Rio de Janeiro in der 113. Minute getroffen hatte. Die erste Niederlage nach 18 Partien konnte der Weltmeister aber nicht mehr abwenden.

In der Startaufstellung der Deutschen standen nur vier Spieler, die beim 1:0-Sieg nach Verlängerung im WM-Final zum Einsatz gekommen waren. Neben den drei zurückgetretenen Spielern musste Löw auch auf den neuen Captain Bastian Schweinsteiger, Sami Khedira, Mesut Özil, Mats Hummels und Jerome Boateng verzichten, die alle an der WM zum Stammpersonal gehört hatten. Auf Seiten der Argentinier fehlte Lionel Messi. Die Nummer 10 der Albiceleste meldete sich wegen einer Adduktorenverletzung ab.

Knapper Sieg für England, Remis für Litauen

Fünf Tage vor dem EM-Qualifikationsspiel in Basel gegen die Schweiz kam England zuhause im Wembleystadion in London zu einem knappen 1:0-Erfolg im Testspiel gegen Norwegen. Den einzigen Treffer in einer niveauarmen Partie erzielte Wayne Rooney nach gut einer Stunde.

Der Stürmer von Manchester United, der die Nachfolge von Steven Gerrard als Captain der «Three Lions» antrat, traf vom Penaltypunkt souverän. Tarik Elyounoussi hatte Raheem Sterling von den Beinen geholt. 

Wayne Rooney versenkt die Kugel ohne Probleme.Video: YouTube/Soccer Hd

Das Team von Roy Hodgson konnte im ersten Auftritt nach der schwachen Performance und dem Vorrundenaus an der WM in Brasilien nicht überzeugen. Gegen die defensiv gut stehenden Skandinavier tat sich die junge Equipe - fünf der elf englischen Spieler in der Startformation waren 22 oder jünger - schwer.

Die «Three Lions» sind heuer ziemlich jung. 
Die «Three Lions» sind heuer ziemlich jung. Bild: AFP

Enttäuschende Kulisse

Gute Torchancen blieben während der ganzen Partie Mangelware. Die beiden auffälligsten Akteure waren die beiden Liverpooler Sterling und Daniel Sturridge, die bereits an der WM für den einen oder anderen Lichtblick gesorgt hatten.  

Enttäuschend im Wembley war nicht nur die Darbietung des Heimteams, sondern auch das Zuschauerinteresse. Nur 40'181 Zuschauer wollten die «Three Lions» fünf Tage vor Beginn der EM-Kampagne sehen, der oberste Rang im weiten Rund bliebt grösstenteils leer. Es war die kleinste Kulisse seit der Neueröffnung des Wembleys 2007, 1998 wohnten letztmals so wenig Fans einem Länderspiel Englands im Wembley bei.

England gegen Norwegen ist kein Publikumsmagnet
England gegen Norwegen ist kein PublikumsmagnetBild: EDDIE KEOGH/REUTERS

Mit Litauen bestritt auch ein weiterer Schweizer Gruppengegner ein Testspiel. Die Balten kamen im österreichischen Linz gegen die Vereinigten Arabischen Emirate nicht über ein 1:1 hinaus, nachdem die Emirate in der Schlussminute ausgeglichen hatten. Die Litauer starten am Montag auswärts gegen San Marino in die EM-Qualifikation. (si/syl)

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