Heute startet die Gruppenphase der Champions League – später als üblich und mit vielen Fragezeichen. Trotz der Coronavirus-Pandemie sollen die internationalen Klubturniere ausgetragen werden. Die UEFA hat sich mit einigen Regeln darauf vorbereitet.
Wenn ein Klub einen oder mehrere positiv auf das Coronavirus getestete Spieler verzeichnet, muss die Mannschaft dennoch zum Spiel antreten. Vorausgesetzt, dass es die zuständigen Behörden erlauben. Falls ein Klub weniger als 13 registrierte Spieler (davon mindestens ein Torhüter) hat, darf das Spiel verschoben werden – allerdings nur auf ein Datum bis spätestens zum 28. Januar 2021.
Wird ein Spiel verschoben und eine Mannschaft kann wegen des Coronavirus beim neuen Termin nicht antreten, wird sie dafür verantwortlich gemacht und verliert die Partie forfait mit 0:3.
Einen solchen äusserst umstrittenen Fall gab es in der Serie A in dieser Saison bereits. Da zwei Coronavirus-Fälle aufgetaucht waren, wurden Napolis Spieler vor der Partie gegen Juventus in Mannschaftsquarantäne gesetzt und von den zuständigen Gesundheitsbehörden am Flug nach Turin gehindert. Napoli verlor die Partie am grünen Tisch 0:3, zudem wurde den Süditalienern ein Punkt abgezogen, weil der Sportrichter der italienischen Liga das Argument der «höheren Gewalt» nicht als Grund für das Fernbleiben von Neapel anerkannte. Napoli wehrte sich gegen das Urteil und hat Einspruch eingelegt.
Soweit hat sich die UEFA noch nicht vorbereitet. Es ist zum jetzigen Stand nicht offiziell geklärt, was geschieht, wenn beide Teams nichts antreten können.
Die Mannschaften mit Heimrecht haben die Pflicht, auf Einschränkungen ihrer Regierungen hinzuweisen, wenn diese das Spiel verhindern. Tun sie das nicht, wird die Partie gegen sie gewertet. Wenn die Gastmannschaft nicht einreisen darf, muss das Heimteam einen neuen Spielort vorschlagen. Es ist auf Antrag auch möglich, das Heimrecht abzutauschen. Weiter behält sich die UEFA das Recht vor, neutrale Spielorte zu bestimmen, sollte sie das für notwendig halten.
Weil die europäischen Wettbewerbe in diesem Herbst nach hinten geschoben wurden, ist die Kadenz einiges höher. In den kommenden drei Wochen steht jeweils Champions League und Europa League an. Nach der Nationalmannschaftspause Mitte November kommt es erneut zu drei Runden in Serie.
1. Spieltag: 20./21. Oktober 2020
2. Spieltag: 27./28. Oktober 2020
3. Spieltag: 3./4. November 2020
4. Spieltag: 24./25. November 2020
5. Spieltag: 1./2. Dezember 2020
6. Spieltag: 8./9. Dezember 2020
1. Spieltag: 22. Oktober 2020
2. Spieltag: 29. Oktober 2020
3. Spieltag: 5. November 2020
4. Spieltag: 26. November 2020
5. Spieltag: 3. Dezember 2020
6. Spieltag: 10. Dezember 2020
Das weiss die UEFA noch nicht so genau. Wie sie mitteilt, bestimmt das Exekutivkomitee «die Grundsätze für die Festlegung der Teilnehmer» der K.o.-Phase von Champions und Europa League.
Wird ein Schiedsrichter positiv getestet, darf der Ersatz aus einem der beteiligten Länder kommen. Das war – aus offensichtlichen Gründen – bisher nicht erlaubt.
Grundsätzlich ja. Wie bereits in der Nations League und beim europäischen Supercup (15'000 Zuschauer in Budapest) sind auch in der Champions League Fans im Stadion erlaubt. Die maximale Auslastung der Stadionkapazität beträgt 30 Prozent. Allerdings sind dabei immer die Regelungen der zuständigen örtlichen Behörden zu berücksichtigen.
In Spanien und England wird ohne Publikum gespielt, in Italien gilt eine Obergrenze von 1000 Zuschauern. In Deutschland sind grundsätzlich 20 Prozent Auslastung erlaubt. Allerdings sind die betroffenen Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Bayern und Sachsen restriktiv. Bayern München empfängt Atlético Madrid am Mittwoch zu einem Geisterspiel, tags zuvor sind bei Leipzig gegen Basaksehir 999 Fans erlaubt. Beim Spiel Dynamo Kiew – Juventus Turin werden dagegen 21'000 Zuschauer erwartet. Dies dürfte die Rekordkulisse des ersten Spieltages sein.
Die Zuschauer haben Abstandsregeln sowie weitere Schutzmassnahmen, wie das Tragen von Masken, einzuhalten. Auswärtsfans sind bis auf Weiteres nicht erlaubt.