Mit 36 Jahren so gut wie nie? Yann Sommer war mit seinen Paraden gegen den FC Barcelona in den Halbfinal-Spielen ein massgeblicher Faktor beim spektakulären Finaleinzug von Inter Mailand. «Vielleicht bin ich auf dem Zenit meiner Karriere», meinte Sommer von SRF darauf angesprochen.
Der langjährige Torhüter der Schweizer Nationalmannschaft betonte, er habe in seiner Karriere «schon extrem schöne Momente» erleben dürfen. Das Endspiel am Samstag gegen PSG sei auch einer dieser Momente. «Wir haben eine grosse Chance, einen Titel zu holen, und wir reisen mit viel Vorfreude nach München.»
Dass das Endspiel der Champions League ausgerechnet dort, in der Allianz Arena, stattfindet, könnte einer Laune der Fussballgötter entsprungen sein. Schliesslich spielte Sommer vor seinem Wechsel nach Mailand beim FC Bayern, wo er trotz des Gewinns des Meistertitels häufig kritisiert wurde.
Kürzlich gab TV-Experte Didi Hamann im watson-Interview zu, dass Sommer es in den Halbfinals gegen Barça vielen gezeigt habe, auch ihm. «Wie er gehalten hat, war sensationell. Wir sprechen immer von Leadern, von Charakterköpfen, und da hat er in den letzten beiden Jahren gezeigt, aus welchem Holz er geschnitzt ist und dass er einer der Besten ist», sagte er.
Über Sommers Monate in München sprach jetzt auch Karl-Heinz Rummenigge. Der langjährige Vorstandschef von Bayern München sagte, er freue sich sehr für Yann Sommer – obwohl er im Viertelfinal mit Inter die Bayern rausgeworfen hatte und deren Traum vom «Finale dahoam» platzen liess.
Sommer habe in seiner Nähe gewohnt und sie hätten sich oft gesehen, erzählte Rummenigge der Deutschen Presse-Agentur. «Er ist damals ein Stück weit vor unserem damaligen Trainer (Thomas Tuchel, Anm. d. Red.) geflüchtet – umso bemerkenswerter ist, wie stark und konstant er jetzt bei Inter Mailand performt. Das zeigt seine Qualität, gerade im fortgeschrittenen Fussballeralter», so Rummenigge, einst bei Inter Stürmer.
Mittlerweile ist Yann Sommer seit bald zwei Jahren in Mailand, die Kritik während seiner Bayern-Zeit dürfte er abgehakt haben. Sein Fokus gilt dieser Tage voll und ganz dem Champions-League-Final, der am Samstag um 21 Uhr beginnt. (ram)