Seit Gareth Bale seinen Luxusschlitten im Santiago Bernabeu parkt, hat ihm Cristiano Ronaldo grosszügigerweise immerhin die Hälfte der Real-Freistösse zugesichert. CR7 hat dann aber zu Beginn der letzten Saison doch praktisch alle Standards übernommen, weil der walisische Flitzer über Rückenprobleme klagt.
Mittlerweile ist Bale wieder fit; dennoch hat Ronaldo in den letzten zehn Monaten 51 Mal auf seine unverkennbare Art und Weise Mass genommen – und sämtliche Chancen vergeigt.
Mister Chiping hat auf seinem Twitter-Account die fast schon erschreckende Statistik veröffentlicht: Von seinen letzten 51 direkten Freistössen hat Ronaldo 21 in die Mauer gesetzt, 14 neben das Tor gepfeffert und 16 sind entweder am Pfosten und oder dem Torhüter gescheitert.
Das letzte Mal nach einem Standard direkt eingenetzt hat der Weltfussballer am 29. April 2014, beim 4:0-Sieg gegen Bayern München im Champions-League-Halbfinale. Und das nicht mit einem seiner üblichen Powerknallern, sondern mit einem gewitzten Schlenzer unter der Mauer hindurch.
Bei uns in der 4. Liga wechseln wir unseren einzigen «Freistoss-Spezialisten», der einen Standard aus zwanzig Metern hin und wieder mal aufs Tor bringt, jeweils extra ein – in Madrid quillt sogar die Ersatzbank vor Freistossgöttern über: Neben Bale und Ronaldo dürfen auch Isco, Toni Kroos und die verletzten James Rodriguez, Luka Modric und Sergio Ramos als Spezialisten betitelt werden.
So drängt sich für Coach Carlo Ancelotti langsam die Frage auf, ob er weiterhin überwiegend seinen Schützling Ronaldo ranlassen soll, oder lieber mal etwas gründlicher in seinem reichhaltigen Schützenbestand graben soll.