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WM-Qualifikation: Schweizer Nati feiert 4:0-Pflichtsieg gegen Litauen

epa09520723 Lithuania's defender Edvinas Girdvainis (L) fights for the ball against Switzerland's forward Breel Embolo during the FIFA World Cup 2022 European Qualifying Group C soccer match ...
Breel Embolo krönt seine starke Leistung im 50. Länderspiel mit einem Doppelpack.Bild: keystone

Der erhoffte Kantersieg – die Schweiz erfüllt in Litauen dank doppeltem Embolo die Pflicht

Die Schweiz gewinnt in der WM-Qualifikation in Litauen 4:0 und kommt so zum erhofften klaren Sieg. Breel Embolo traf zweimal, Renato Steffen und Mario Gavranovic waren einmal erfolgreich. Das Spiel war nach drei Toren vor der Pause früh entschieden.
12.10.2021, 23:40
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Am Ende war das 4:0 gegen Litauen für die Schweizer Nati der höchste Sieg in einem Pflichtspiel in diesem Jahr. Die SFV-Auswahl realisierte dieses Ergebnis, ohne brillieren zu müssen. Nach drei Toren zwischen der 31. und 45. Minute führte sie zur Pause 3:0, die Partie war damit frühzeitig entschieden. Zweimal traf Embolo nach einem Corner; gerade er, der noch am Samstag gegen Nordirland so viele Chancen vergeben hatte. Beim 1:0 mit einem wuchtigen Kopfball, beim 2:0 nach einem Abwehrfehler aus kurzer Distanz.

Dazwischen erzielte Renato Steffen nach einem weiten Zuspiel von Fabian Schär mit einem feinen Lupfer (42.) den zweiten Treffer. Für den Schlusspunkt sorgten zwei Einwechselspieler in der Nachspielzeit: Cédric Itten flankte, und Mario Gavranovic war mit dem Kopf erfolgreich.

Die Schweiz hat dank dem klaren Sieg mit nun 14 Punkten aus sechs Spielen zum Leader Italien aufgeschlossen. Weil Nordirland in Bulgarien 1:2 verlor, ist nun mindestens der 2. Platz und die Teilnahme an den Playoffs in trockenen Tüchern. Das war aber seit Samstag ohnehin nur noch eine Formalität.

Die Stimmen zum Spiel:

Breel Embolo:

«Es war zu Beginn kein einfaches Spiel. Wichtig war, dass wir geduldig geblieben sind. Das 1:0 war wichtig, nachher haben wir es gut gemacht. In der zweiten Halbzeit wäre mehr möglich gewesen, wir nahmen aber etwas das Tempo raus, was schade ist. Trotzdem nehmen wir ein positives Gefühl mit nach Hause. Nun gilt es, im Verein gut zu spielen, um dann wieder positiv in die Nationalmannschaft zu kommen. Wir geben alles, damit wir uns für die WM qualifizieren können.»

Renato Steffen:

«Es freut mich, dass es endlich einmal geklappt hat. Ich bin ja schon eine Weile dabei und habe nun doch lange auf ein Tor warten müssen. Ich sah, dass der Torhüter etwas weit vorne stand und konnte den Treffer fast nicht anders erzielen. Es ist schön, dass ich der Mannschaft damit helfen und wir den Sieg einfahren konnten. Wir sind sehr konzentriert aufgetreten, haben nichts anbrennen lassen und es souverän runtergespielt.

Klar wollten wir auch in der zweiten Halbzeit nach vorne spielen, hatten mehr Ballbesitz, zwingend vors Tor kamen wir aber praktisch nicht mehr. Wir hatten ein paar Chancen, die wir besser hätten ausspielen können. Es war ein Fortschritt gegenüber der Partie gegen Nordirland, aber wir befinden uns noch immer in einem Prozess.»

Murat Yakin:

«Wir machten von Anfang an Druck und traten solidarisch auf. Wir zwangen den Gegner zu Fehlern und gingen zu einem optimalen Zeitpunkt in Führung, damit wir das Spiel noch mehr unter Kontrolle bringen konnten.

Die Mannschaft machte auch nach der Pause weiter Druck, aber die Räume waren extrem eng. Aber auch 4:0 musst du erst einmal gewinnen. Zum vierten Mal hintereinander zu null, das ist sicher sehr positiv. Jetzt reisen wir natürlich mit grossem Selbstvertrauen zu den nächsten Spielen.»

Wichtiger ist, dass sich die Ausgangslage für die Schweizer vor dem Duell um den Gruppensieg vom 12. November auswärts gegen Europameister Italien zumindest ein wenig verbessert hat. Die Schweizer haben nur noch die um zwei Treffer schlechtere Tordifferenz als die Italiener. So könnte am Ende im November ein Unentschieden im «Final» in Rom reichen, wenn die Schweiz drei Tage später ihr Heimspiel gegen Bulgarien um zwei oder drei Tore höher gewinnt als Italien in Nordirland.

Weniger Spielfreude als in Genf

Das ist die Theorie und der Fahrplan für den November. In den beiden Spielen im Oktober war es so, wie es Nationaltrainer Murat Yakin im Vorfeld vermutet hatte. Die Partien gegen Nordirland und in Litauen wiesen viele Ähnlichkeiten auf. 68 Prozent Ballbesitz hatten die Schweizer am Samstag beim 2:0 gegen Nordirland, auf 67 Prozent kamen sie in Litauen. Auf die 25 Abschlüsse in Genf folgten 22 Torschüsse in Vilnius. Die Schweiz hat die beiden Pflichtaufgaben im fünften und sechsten Spiel der WM-Qualifikation erfüllt. Dank insgesamt sechs Toren sogar noch besser als es die Zielvorgabe gewesen war.

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Murat Yakin ist auch mit dem 4:0 hoch zufrieden.Bild: keystone

Und doch war das Spiel in Vilnius keine Kopie des Auftrittes gegen Nordirland. Das provinzielle LFF-Stadion mit seinem alten Kunstrasen und den wenigen Zuschauern sowie die Temperaturen um den Gefrierpunkt bildeten einen unwirtlichen Rahmen. Es war so ganz anders als im stimmungsvollen Stade de Genève am Samstag gegen Nordirland, als die Schweizer einen lustvollen Auftritt hingelegt hatten. Diese Spielfreude brachten die Schweizer nicht noch einmal auf den Platz.

Zu wenige Tore nach der Pause

Es war daher symptomatisch, dass ihre Tore vor der Pause nach Cornern und nach einem weiten Pass über die gegnerische Abwehr hinweg fielen. Denn eigentlich taten sich die Schweizer am Anfang schwer, Rhythmus und Verve zu finden. Und als der Sieg nach der Pause längst feststand, waren sie in der gegnerischen Zone vielfach zu unpräzise oder etwas zu wenig konsequent, um den Sieg noch höher ausfallen zu lassen als mit diesem 4:0.

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Die Nati-Spieler lassen sich von den mitgereisten Fans feiern.Bild: keystone

Dies war schon in den anderen Spielen dieser Qualifikation zu beobachten gewesen. Etwa beim 3:1 in Bulgarien nach einer 3:0-Pausenführung. Oder beim 1:0 im Heimspiel gegen Litauen, als das Schlussresultat schon nach zwei Minuten feststand. Die Schweiz hat in dieser WM-Qualifikation acht ihrer zehn Tore vor der Pause erzielt. In den zweiten 45 Minuten vergab sie eine noch bessere Ausgangslage vor dem Showdown in Italien. Das war auch in Litauen trotz insgesamt vier Toren so.

Das Telegramm:

Litauen - Schweiz 0:4 (0:3)
LFF-Stadion, Vilnius. - 3000 Zuschauer. - SR Martins (POR).
Tore: 31. Embolo (Shaqiri) 0:1. 42. Steffen (Schär) 0:2. 45. Embolo (Shaqiri) 0:3. 94. Gavranovic (Itten) 0:4
Litauen: Setkus; Baravykas, Satkus, Girdvainis (89. Gaspuitis), Barauskas; Slivka (46. Verbickas), Megelaitis (89. Armanavicius); Lasickas, Cernych (83. Veliulis), Novikovas; Laukzemis (46. Kazlauskas).
Schweiz: Sommer; Widmer, Schär, Elvedi, Rodriguez (46. Garcia); Freuler, Sow; Steffen (67. Fassnacht), Shaqiri (76. Gavranovic), Zuber (67. Vargas); Embolo (89. Itten).
Bemerkungen: Litauen ohne Vaitkunas (gesperrt), Schweiz ohne Zakaria (gesperrt) sowie Xhaka, Seferovic, Akanji, Mbabu und Kobel (alle verletzt). 82. Pfostenschuss Vargas. (pre/sda)

Die Tabelle:

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27 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Walter Sahli
12.10.2021 21:34registriert März 2014
Ruefer scheint ein grosser Embolofan zu sein...und nicht so ein grosser von Steffen...

Schade übrigens, dass unser Input bei Livetickern nicht mehr erwünscht ist. Ich fand's albens noch lustig.
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Bravo
12.10.2021 21:27registriert Juli 2018
Rodriguez leider wieder schwach. Der Flankentod.
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PHILIBERT
12.10.2021 21:37registriert Januar 2021
o ehhh oh ehho eo
Embolo 🇨🇭🇨🇭🇨🇭
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