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Pünktlich zu Uli Hoeness' Rückkehr in die VIP-Etage der Allianz Arena ist das Meisterrennen in der Bundesliga neu lanciert: Die Bayern unterliegen Mainz mit 1:2. Damit ist der einst komfortable Vorsprung auf fünf Punkte geschmolzen.
Ausgerechnet diesen Samstag (18.30 Uhr) müssen die Bayern zudem die beschwerliche Reise in den Signal-Iduna-Park zum ersten Verfolger Borussia Dortmund antreten. Auf Twitter haben die Borussen den Steilpass aus Mainz bereits verwertet:
Over to you, Thomas Tuchel 😉 #FCBM05 pic.twitter.com/ajuPLkeZOs
— 1. FSV Mainz 05 (@Mainz05en) 2. März 2016
.@Mainz05en pic.twitter.com/CZ3FxUkmab
— Borussia Dortmund (@BVB) 2. März 2016
Was Dortmund-Flitzer Pierre-Emerick Aubameyang bereits im September verkündet hat («Bayern wird nicht Meister!»), scheint nun plötzlich wieder wahrscheinlich. Fünf Gründe, die dafür sprechen:
Geschlagene 8 (in Worten: Acht!) Stammspieler hat Dortmund-Coach Thomas Tuchel beim 2:0-Auswärtssieg gegen Darmstadt geschont. Der rekonvaleszente Marco Reus durfte gar ganz zu Hause bleiben, dafür konnte das 17-jährige Nachwuchstalent Felix Passlack erstmals Bundesliga-Luft schnuppern.
Damit können sich die Borussen ausgeruht in den Kracher vom Samstag stürzen. Heiss sind sie sowieso. So verspricht Captain Mats Hummels gegenüber «Bild»: «Wir wollen es nochmals spannend machen!» Und der lange Erik Durm legt nach: «Dass wir die Bayern zu Hause schlagen können, weiss jeder.»
Normalerweise sind Spitzenteams darauf ausgerichtet, Verletzungslücken umgehend schliessen zu können. Heikel wird es erst, wenn eine Position mehrfach betroffen ist.
Bei den Bayern sind mit Holger Badstuber und Jérôme Boateng zwei gestandene Innenverteidiger ausgefallen, die beste Vertretung aus dem Mittelfeld, Javi Martinez, ist ebenfalls verletzt. Hinzu kommen Konditionsrückstände von Winterzugang Serdar Tasci und dem rekonvaleszenten Medhi Benatia.
Der eigentliche Mittelfeldspieler Joshua Kimmich und der eigentliche Aussenverteidiger David Alaba versuchen derzeit notgedrungen, diese Lücken zu schliessen. Eine Notlösung auf Weltklasse-Niveau sieht anders aus, wie man gegen Mainz und auch in der Champions League gegen Juventus Turin gesehen hat.
176 Zentimeter gross, schmal und dünn, dazu mickrige 21 Lenzen auf dem Buckel: Nicht gerade das Holz, aus dem ein wichtiger Verteidiger-Rückhalt bei den Bayern geschnitzt ist. Dennoch setzt Pep Guardiola unbeeindruckt auf Joshua Kimmich.
Der Jungspund wirkt unsicher auf seiner neuen Position. Im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Juventus Turin trägt er die Schuld an beiden Gegentoren. Dennoch setzt Pep Guardiola unbeeindruckt auf Joshua Kimmich.
Dabei hätte er soviel Potenzial, wird bereits als Nationalspieler gehandelt – allerdings nicht als Verteidiger. Mit Philipp Lahm würde Guardiola ein Routinier mit Zentrumserfahrung zur Verfügung stehen. Der Bayern-Chef lässt seinen Captain allerdings lieber auf der Aussenbahn laufen.
Wobei festzuhalten ist: Auch Lahm wäre alles andere als eine Master-Lösung, zumal das «Zwergenproblem» damit auch nicht gelöst wäre: Neben Alaba (180 cm) sind alle Bayern-Verteidiger unter 1,72 Metern klein, Flanken und Eckbälle damit ein steter Gefahrenherd.
Gegen Mainz liess Guardiola erstmals wieder Medhi Benatia neben Alaba ran. Das Resultat wird ihn wohl nicht vollends von dieser Lösung überzeugt haben.
Ab diesem Sommer ist Pep Guardiola in München Geschichte: Der spanische Star-Trainer verlässt die Säbener Strasse, um beim Scheich-Projekt Manchester City anzuheuern. Noch ist er aber Coach bei den Münchnern. Und das birgt Zündstoff.
Arturo Vidals Verfehlungen, schlechte Stimmung in der Mannschaft – plötzlich dringen Geschichten – ob wahr oder nicht – an die Oberfläche, die sonst bei den souveränen Bayern stets unter Verschluss gehalten werden. Im Stile von: Egal, was über den Trainer gesagt wird, er ist ja eh bald weg.
«Ich bin wie eine Frau», behauptet Guardiola zwar hinsichtlich seiner schweren Multitasking-Aufgabe. Ob er allerdings immer noch 100 Prozent geben kann mit City im Hinterkopf, ist fraglich.
Beide Equipen haben neben dem Meistergipfel vom Samstag noch neun verbleibende Partien zu bestreiten. Das Programm ähnelt sich über weite Strecken; fünf dieser Partien sind – abgesehen vom allfälligen Heimvorteil – identisch.
Zudem ist auf beiden Seiten für die kommenden Gegner – zumindest auf dem Papier – der Begriff «Punktelieferant» nicht zu hoch gegriffen. Der Schlusssprint wird sich deshalb auf wenige Duelle zuspitzen – und da stechen auf Seiten der Münchner zwei Namen heraus: Gladbach und die Hertha.
Die beiden Champions-League-Anwärter und erste Verfolger von Dortmund und den Bayern haben das Kader und die Form, den Tabellenführer in Bedrängnis zu bringen. Die Borussia ist zudem neben Mainz das einzige Team, welches die Guardiola-Equipe in dieser Saison punktelos nach Hause schicken konnte.