Den besten Sound der Super League liefern natürlich die Fankurven. Das
Fussballmagazin «Zwölf» hat seine besten Musik-Detektive ausgesandt, um endlich herauszukriegen, woher eigentlich die Melodien kommen, mit denen die Fans ihre Mannschaft zum Erfolg zu singen versuchen.Mehr Fangesang-Originale der 10 Super-League-Klubs findest du auf der Website des Fussball-Magazins «Zwölf».
Ist ja klar: Zur grossen Kunst, die im Brügglifeld geboten wird, passen natürlich Werke der Hochkultur am besten. So bedienen sich die FCA-Fans – wie unzählige andere Kurven ebenfalls – aus Giuseppe Verdis Oper «Aida» von 1871. Und was passt daraus besser als der «Triumphmarsch»?
Zum 120. Geburtstag adaptierte die Muttenzerkurve den Song «¿Quien Sera?», ein Mambo-Intrumental von Pablo Beltrán und seinem Orchester von 1953. Ein Welthit wurde es als «Sway», gesungen von Dean Martin. Hier aus Copyright-Gründen in der Version von Frank Sinatra.
Eine Truppe, die vom Outfit her auf einem GC-Family-Plakat nicht weiter aufgefallen wäre, brachte 1979 einen Song heraus, der zu den meistgesungenen in Stadien gehört: Die Village Peope tanzten Disco zu «Go West», weitaus erfolgreicher war die Version der Pet Shop Boys in den 90ern.
Kein Interpret ist in Schweizer Fankurven besser vertreten als Mani Matter. Beim FCZ singt man seinen «Eskimo», YB adaptiert seine «Hemmige», beim FCSG ehrt man den «Ferdinand». Und beim FCL hofft man, dass der Absturz aus dem Lied «Alpeflug» von 1972 den Verein nicht ereilt.
«Fussball ist wie Krieg», so ein Bonmot von Trainerlegende Rinus Michels. Vielleicht deshalb finden immer wieder in einem Krieg populär gewordene Lieder den Weg ins Stadion. Zum Beispiel «When Johnny Comes Marching Home» aus dem Sezessionskrieg.
Alles geklaut und doch ein Welthit: 1989 schmiegten sich Paare (und solche, die es werden wollten) aneinander und tanzten «Lambada». Der Soundtrack dazu kam von Kaoma, die Melodie kurzerhand von einer bolivianischen Pop-Gruppe kopiert. Kaoma blieb ein One-Hit-Wonder, in der AFG-Arena gedenkt man seiner.
1953 wurde die schnellste Maus von Mexiko geboren, seither treibt sie in Cartoons ihr Unwesen. Der Titelsong zu «Speedy Gonzales» wurde in vielen Versionen und Sprachen zum Hit, am erfolgreichsten damit war Pat Boone. Wir hören hier aus Copyright-Gründen die deutsche Adaption von Rex Gildo.
01 – Böse Zungen behaupten, die Fans des FC Vaduz würden gar nicht singen. Der Irrglaube beruht indes lediglich darauf, dass sich viele Fussballfans kaum in Avantgarde-Kunst auskennen. Sonst wüssten sie längst, dass FCV-Fans eine erstaunlich originaltreue Version von John Cages Klassiker «4’33”» im Repertoire haben! Hier hören wir eine Aufnahme der Uraufführung im August 1952 in der Maverick Concert Hall. In voller Länge!
Als das Bundesamt für Kultur die Kantone aufforderte, schützenswerte lebendige Traditionen einzureichen, kam aus Bern tatsächlich das YB-Lied «Häbed nech am Bänkli», das seit 1973 aus Stadionlautsprechern und der Kurve zu hören ist. Zu dieser Melodie wird allerdings schon viel länger geschunkelt, wie uns Gustav Schönwald mit seiner Version «Oh Susanna (Trink ‘ma noch’n Tröpfchen)» von 1912 beweist.
Die 80er waren für den FCZ zwar sportlich desaströs, dafür bedient man sich gerne aus dem Fundus der Musik von damals. Zum Beispiel Mike Oldfields Klassiker «Moonlight Shadow» von 1983. Punkten kann man übrigens bei jedem Pub-Quiz, wenn man weiss, welche Sängerin er dafür beizog. Ihr Name: Maggie Reilly.
Den kompletten Artikel liest du online beim Fussball-Fachmagazin «Zwölf».