Nach 120 Minuten hatte es 1:1 gestanden. Mit Villarreal ging der klare Aussenseiter nach 29 Minuten in Führung. Nach einem Freistoss setzte sich Gerard Moreno im Strafraum durch und lenkte den Ball ins Tor. Der spanische Internationale, der auch im Kader für die EM steht, machte aus der ersten und einzigen nennenswerten Torchance der Spanier einen Treffer, seinen bereits siebten in der Europa League und der insgesamt 30. in dieser Saison.
Manchester United benötigte etwas mehr als eine Halbzeit, um die Wucht zu entfalten, die die Mannschaft in dieser Saison ausgezeichnet hat. Nach der Pause steigerten sich die Engländer kontinuierlich und der Ausgleich von Cavani war dann der endgültige Weckruf.
3 - Edinson Cavani has become the third player aged 34 or above to score in a major European final for an English club, after Gary McAllister (36) for Liverpool in the UEFA Cup final in 2000-01 and Didier Drogba (34) for Chelsea in the Champions League final in 2011-12. Leveller.
— OptaJoe (@OptaJoe) May 26, 2021
Nach dem 1:1 des Uruguayers, der bis dahin eher unglücklich gekämpft hatte, ging der Favorit mit mehr Entschlossenheit in die Duelle. In der 70. Minute hätte Marcus Rashford das 2:1 erzielen müssen.
Souveränität und Sicherheit gingen bei Villarreal verloren. Mühevoll rettete es sich nach dem 1:1 in die Verlängerung. Dort bot das «gelbe U-Boot» bemerkenswerterweise mit deutlich mutigerer Taktik wieder ein Duell auf Augenhöhe. In den letzten 30 Minuten erspielte sich Villarreal mehr gefährliche Aktion als in den 90 Minuten zuvor.
Nicht nur alle Feldspieler trafen, sondern auch Villarreals argentinischer Goalie Geronimo Rulli. Endgültig zum Helden machte sich der Keeper, der in der spanischen Meisterschaft in dieser Saison nur Ersatz war, als er den 22. Versuch im erst zweiten Penaltyschiessen in einem Europa-League-Final hielt, jenen von Manchester Uniteds Goalie David de Gea.
Der andere grosse Sieger nebst Keeper Rulli ist Villarreals Trainer Unai Emery. Es war für den 49-Jährigen auch eine kleine Revanche vor den internationalen Beobachtern nach den mehr oder weniger glücklosen Saisons bei Paris Saint-Germain und Arsenal. Zurück in der Heimat hat er nun wieder Grosses vollbracht und ist mit seinem vierten Europa-League-Titel zum Rekordhalter dieses Wettbewerbs avanciert.
Die Niederlage von Manchester United ist auch ein Rückschlag für dessen Trainer Ole Gunnar Solskjaer, der damit weiterhin auf seinen ersten Titel mit den Engländern warten muss. Diese haben seit der Europa League 2017 keine Trophäe mehr gewonnen – eine lange Zeit für einen Klub vom Renommee von Manchester United.
Villarreal - Manchester United 1:1 n.V. (1:0, 1:1); Villarreal 11:10-Sieger im Penaltyschiessen
Gdansk. - 9500 Zuschauer. - SR Turpin (FRA).
Tore: 29. Gerard 1:0. 55. Cavani 1:1.
Penaltyschiessen: Moreno 1:0, Mata 1:1; Raba 2:1, Telles 2:2; Bacca 3:2, Fernandes 3:3; Alberto Moreno 4:3, Rashford 4:4; Parejo 5:4, Cavani 5:5; Moi Gomes 6:5, Fred 6:6; Albiol 7:6, James 7:7; Coquelin 8:7, Shaw 8:8; Mario Gaspar 9:8, Tuanzebe 9:9; Pau Torres 10:9, Lindelöf 10:10; Rulli 11:10, De Gea - (Rulli hält).
Villarreal: Rulli; Foyth (88. Mario Gaspar), Albiol, Pau Torres, Pedraza (88. Alberto Moreno); Parejo, Capoue (123. Raba), Trigueros (77. Moi Gomes); Gerard Moreno, Bacca (60. Coquelin), Pino (77. Alcacer).
Manchester United: De Gea; Wan-Bissaka (123. Mata), Lindelöf, Bailly (115. Tuanzebe), Shaw; Pogba (117. James), McTominay (123. Telles); Greenwood (100. Greenwood), Bruno Fernandes, Rashford; Cavani.
Bemerkungen: Villarreal komplett. Manchester United ohne Fred, Martial und Jones (alle verletzt). Verwarnungen: 54. Capoue (Foul). 82. Bailly (Foul). 85. Foyth (Foul). (ram/sda)
Bravo Villareal!