Favorit Mönchengladbach und der FCZ ringen in der Gruppe A um das letzte Ticket für die Knock-out-Phase der Europa League. Gewinnt Gladbach heute Abend einen Punkt, stehen die Deutschen in den 1/16-Finals. «Das wäre top und auch verdient», sagt Trainer Lucien Favre.
Vor seinem Ex-Klub hat der Romand Respekt und er attestiert dem Kontrahenten Qualität: «Zürich hat nichts zu verlieren, wir hingegen alles. Der FCZ ist eine sehr gute Mannschaft, auch wenn sie ein paar Schwierigkeiten hatte am Ende der Vorrunde.» Der ehemalige Meistercoach Zürichs erwartet einen «total motivierten» Super-League-Vertreter.
Zuletzt hatte der FC Zürich reihenweise Forfaits zu verkraften. Die Frage wird sein, ob er im letzten Spiel eines insgesamt hervorragenden Jahres physisch und mental in der Lage ist, dem erhöhten Druck standzuhalten. Zum Coup braucht Zürich unbedingt den dritten EL-Sieg in Folge – oder schlicht den perfekten Tag und im zehnten europäischen Vergleich mit einem Bundesligisten den ersten Erfolg überhaupt.
Viel hängt davon ab, was sich Zürich in der Gruppen-Finalissima zutraut. Captain Yassine Chikhaoui spurte im Vorfeld schon mal verbal vor: «Wir müssen Freude haben und das Spiel geniessen. Niemand weiss, ob wir jemals wieder so etwas erleben werden. Für uns ist der Moment historisch. Wir werden alles dafür tun, um zu gewinnen.»
Die Young Boys können sich mit dem siebten Sieg in Folge kurz vor Weihnachten selbst bescheren. In der Finalissima der Gruppe I benötigen die Berner im Heimspiel gegen Sparta Prag einen Erfolg, um die K.o.-Phase zu erreichen.
Der Optimismus von Trainer Uli Forte ist gross: «YB ist unter meiner Leitung stärker als je zuvor», sagte er selbstbewusst. Gelb-Schwarz hat einen Lauf: Fünf Spiele in Serie in der Meisterschaft und das Gastspiel in der Europa League bei Slovan Bratislava (3:1) hat YB gewonnen. Daheim haben die Berner in diesem Jahr im Europacup alle vier Heimspiele gewonnen.
Offensivspieler Renato Steffen sagt, das Team sei «in einem Flow und hat in den letzten Spielen viel Moral getankt. Um unser grosses Ziel zu erreichen, müssen wir aber aufsässig und konzentriert bleiben. Sparta ist sehr spielstark.»
Stösst YB in die Sechzehntelfinals vor, erhält der Verein von der UEFA 400'000 Euro. Wird YB sogar Gruppensieger, kommen 200'000 Euro dazu. Dann müsste aber Napoli zu Hause gegen Slovan Bratislava Punkte abgeben. (ram/si)