Das Europa-League-Spiel der Glasgow Rangers, bei denen der Schweizer Stürmer Cedric Itten für die Schlussphase eingewechselt wurde, gegen Slavia Prag dürfte zum Fall für die UEFA werden. Nach dem 0:2 der Rangers daheim gegen die Tschechen erheben beide Seiten Vorwürfe in Richtung des Gegners.
Laut Glasgows Trainer Steven Gerrard wurde sein Spieler Glen Kamara von Ondrej Kudela rassistisch beleidigt. «Es ist krank, schrecklich», sagte der 40 Jahre alte ehemalige englische Internationale. «Jetzt ist die Sache bei der UEFA. Ich hoffe, dass sie nicht unter den Teppich gekehrt wird.»
Die Tschechen stritten den Rassismus Vorwurf vehement ab. Sie beschuldigten vielmehr Kamara, Kudela nach dem Spiel geschlagen zu haben. Kudela sei von Kamara beleidigt und mit Fäusten am Kopf getroffen worden, hiess es in einem Statement auf der Homepage von Slavia.
🗣 Steven Gerrard says Glen Kamara told him he was racially abused by a Slavia Prague player.
— Andrew Maclean (@AndrewMaclean_) March 18, 2021
“The disappointing thing for me is there are people trying to defend the opposition player - calling us liars.
“I stand by Glen Kamara”. pic.twitter.com/xCyedVD4cV
Bereits während des Spiels gab es einige grobe Aktionen. Vor allem der Engländer Kemar Roofe sorgte für einen Aufreger. Mit offener Sohle traf er Slavia-Torhüter Ondrej Kolar im Gesicht. Dieser musste anschliessend verletzt ausgewechselt werden.
Roofe, der erst seit sechs Minuten auf dem Feld war, sah für das rücksichtslose Einsteigen folgerichtig die rote Karte. Verteidiger Leon Balogun zog es zwölf Minuten später ebenfalls in die Kabine. Nach 73 Minuten und seiner zweiten gelben Karte war für den Nigerianer ebenfalls vorzeitig Schluss.
Den daraus resultierenden Freistoss versenkte Nicolae Stanciu mustergültig im Netz. Mit zwei Spielern weniger und den nun benötigten drei Toren, standen die Schotten vor einer Mammutaufgabe. Hoffnung kam bei den Gastgebern nicht mehr wirklich auf und so sorgen nur die Vorfälle in der Schlussphase für zusätzliches Aufsehen. (nih/sda/dpa)