Simeone zofft sich mit Fans und Bodö/Glimt lässt die norwegischen Reporter ausflippen
Simeones Bedauern nach dem Platzverweis
Der FC Liverpool feierte – schon wieder – einen Last-Minute-Sieg. Die «Reds» schlugen Atlético Madrid in einem spektakulären Spiel mit 3:2, weil Captain Virgil van Dijk in der Nachspielzeit zum Sieg einnickte:
Beim anschliessenden Jubel der englischen Fans liess sich Atlético-Trainer Diego Simeone provozieren. Er sah für das Wortgefecht Rot und wurde mit Polizeibegleitung in die Katakomben geleitet. Er bedaure sein Verhalten, sagte der Argentinier nach dem Spiel. Gleichzeitig schilderte Simeone, wie er und andere Trainer andauernd beleidigt würden. «Das ist nicht leicht. Ich sah, wie das dritte Tor fiel, drehte mich um, die Beleidigungen gingen weiter und, nun ja, ich bin auch nur ein Mensch.»
— Epic Red Cards (@epicredcards) September 18, 2025
Seine Reaktion sei nicht zu rechtfertigen, gab Simeone zu. «Aber wissen Sie, wie es ist, 90 Minuten lang beleidigt zu werden?», fragte er die Reporter an der Medienkonferenz. «Ich hoffe, dass Liverpool diesen Aspekt verbessern kann und es Konsequenzen gibt, wenn die Person identifiziert wird, die das getan hat.»
«Hoffenheim der Champions League» schlägt zurück
In diesem Sommer wurde viel über Bayern München und seine Stellung im europäischen Fussball sinniert. Der deutsche Rekordmeister sei nur noch Aussenseiter auf der internationalen Bühne, hiess es. Selbst Uli Hoeness, graue Eminenz und Ehrenpräsident, bezeichnete den grossen FC Bayern als «Hoffenheim der Champions League». Doch gegen Chelsea, immerhin Klub-Weltmeister, zeigte das Team von Trainer Vincent Kompany, dass noch immer mit ihm zu rechnen ist.
Beim 3:1-Erfolg waren die Münchner das deutlich bessere Team und gingen verdient als Sieger vom Platz. Danach sagte Neuzugang Jonathan Tah: «Wir haben ein Zeichen gesetzt.» Der 29-Jährige sprach davon, dass viel geredet worden war und er dies teilweise auch als «respektlos» empfunden habe. «Der FC Bayern ist nie Aussenseiter und wird auch nie Aussenseiter sein», stellte Tah klar. Viel wollte der Innenverteidiger dazu aber gar nicht sagen: «Wir reden auf dem Platz und das haben wir heute gemacht.»
Kanes englischer Rekord
Am Sieg gegen Chelsea war auch ein Engländer beteiligt: Harry Kane erzielte zwei der drei Münchner Tore, eines per Penalty, den er selbst herausgeholt hatte, und eines durch einen platzierten Schlenzer zwischen den Beinen von Verteidiger Tosin Adarabioyo hindurch. Damit ist der 32-jährige Stürmer nun der Engländer mit den meisten Torbeteiligungen in der Champions-League-Geschichte. In 58 Spielen kommt er auf 53 Skorerpunkte (42 Tore, 11 Assists) und damit auf einen mehr als David Beckham in 107 Spielen (16 Tore, 36 Assists).
Sommers weisse Weste
Bei Ajax Amsterdam kam Inter zu einem 2:0-Sieg, weil Marcus Thuram kurz vor und kurz nach der Pause jeweils per Kopf nach einem Corner von Hakan Calhanoglu traf. Doch um ein Haar wären die Mailänder zuvor in Rückstand geraten – hätte Ex-Natigoalie Yann Sommer nicht diese Ajax-Chance zunichte gemacht:
Echt fet
Ein Zinédine Zidane wird Sondre Brunstad Fet in seiner Karriere wahrscheinlich nicht mehr, der Norweger ist schliesslich schon 28 Jahre alt. Aber wie einst der grosse Franzose traf Fet mit einem Volley von der Strafraumgrenze. Sein Treffer war in der 90. Minute das 2:2 von Champions-League-Debütant Bodö/Glimt bei Slavia Prag, weshalb die norwegischen Reporter (zurecht) völlig aus dem Häuschen waren:
Profitiert haben die Gäste aus dem hohen Norden auch davon, dass Andreas Helmersen nach einer kurzen Behandlungspause genau im Moment des Konters wieder auf das Feld durfte und nach dem Zuspiel auf dem rechten Flügel eine Menge Platz hatte:
Dass es Bodö zum Punktgewinn reichte, verdankt es aber nicht nur Torschütze Fet. Goalie Nikita Haikin rettete das Unentschieden dank dieser Glanzparade in der 101. Minute: