In der letzten Saison ist dem FC Basel unter Trainer Paulo Sousa auf dem Weg zu den Champions-League-Millionen die Qualifikation erspart geblieben. Nun muss der Schweizer Serien-Meister wieder zwei Ausscheidungs-Runden überstehen, um in die Gruppenphase zu gelangen – wie vor zwei Jahren. Damals haben sich die «Bebbi» gegen Maccabi Tel-Aviv und Ludogorez Rasgrad recht souverän behauptet.
Trainer Urs Fischer ist seine erste Europacup-Reise mit dem FC Basel zuversichtlich angetreten. Das Befinden sei gut, meldete er, seine Mannschaft habe sich nach dem 3:2-Sieg bei den Grasshoppers bestens regenerieren können, sie habe Selbstvertrauen getankt, und die Feedbacks, die er seit seinem Job-Antritt von seinen Spielern erhalten habe, seien positiv. Drucksituationen wie jene nun in Poznan seien halt Teil des Geschäfts. Mit diesen müsse man umgehen können. Der Druck, den er beim Schweizer Meister spüre, sei nicht zwingend als schlecht zu betrachten.
Sein Schützling Zdravko Kuzmanovic meinte, der Wille werde am Ende über den Sieger dieses Duells entscheiden. Basel müsse 100 Prozent abrufen können. Wenn man diesem Gegner die Möglichkeit biete, den Ball zirkulieren zu lassen, könne es gefährlich werden. Der serbische Internationale erhielt für den Weg nach Polen eine Extra-Portion Motivation. Kurz vor der Abreise gab es Zuwachs für seine Familie durch ein Töchterchen namens Anastasija. Bei der Geburt sei alles gut gelaufen. Er habe mit seiner Frau beschlossen, dass er den Trip nach Poznan aufgrund der Wichtigkeit dieses Spiels mitmache. «Einen Sieg würde ich natürlich Anastasija widmen», so Kuzmanovic.
Im Duell mit dem polnischen Meister und Cup-Finalisten Lech Poznan spricht viel für die Basler. Die internationale Erfahrung könnte in dieser Affiche ein grosser Trumpf sein. Die Equipe des FCB ist auch nach den Abgängen von Streller, Schär und Fabian Frei erstklassig besetzt. In der Klub-Koeffizienten-Rangliste der UEFA sind die beiden Klubs durch 180 Plätze getrennt. Im Gegensatz zu Basel (Nummer 17) war Poznan (197) bisher noch nie in der Champions-League-Gruppenphase vertreten.
Lech Poznan hat sich zum Saison-Start etwas schwerer getan. Das Team von Trainer Maciej Skorza begann in der Meisterschaft mit einer 1:2-Heimniederlage gegen Pogon Stettin. Und am vergangenen Samstag verhinderte es zuhause gegen Lechia Gdansk (2:1) einen weiteren Fehltritt nur dank eines Tores in der Nachspielzeit. Keine Blösse gab sich Lech kürzlich in der 2. Runde der Champions-League-Qualifikation. Der bosnische Meister FK Sarajevo wurde mit dem Gesamtskore von 3:0 abgefertigt.
Aus dem Kader von Lech Poznan sticht ein Name heraus: Darko Jevtic. Der frühere Schweizer U21-Internationale ist der Mann, der über den FCB bestens informiert ist. Der 22-jährige Mittelfeldspieler mit serbischen Wurzeln hat einst die Nachwuchs-Abteilung der Basler durchlaufen und bei den «Bebbi» sein Super-League-Debüt gegeben.
Weil er sich am Rheinknie auch wegen Verletzungen im Fanionteam nicht durchsetzen konnte, wurde er vom FCB an Wacker Innsbruck und Lech Poznan ausgeliehen. In diesem Frühjahr nun wurde Jevtic von Lech übernommen und mit einem bis Juni 2018 gültigen Vertrag ausgestattet. (dux/si)