Man kann Geschichten stets auf zwei Arten erzählen.
Variante 1: Von Trainern bevorzugt; das Positive herausstreichen. Wayne Rooney feiert als Captain der englischen Nationalmannschaft einen gelungenen Einstand. Beim 1:0 gegen Norwegen erzielt er das einzige Tor des Spiels.
Variante 2: Sagen, was wirklich war. Das Tor war bloss ein Penalty. Englands Auftritt war «uninspiriert» (BBC) und «wenig aufregend» (Daily Mail), die Sun bezeichnet die Darbietung von Hodgsons Team in einem ihrer geliebten Wortspiele als «pampig» («Hodge Stodge»). Ein Beleg dafür ist diese Zuspiel Rooneys an … wen auch immer:
Die Schweizer Nati muss keinesfalls in Ehrfurcht erstarren ob des Gegners mit dem prominenten Namen. «Norwegen war zwar ein gut organisierter Gegner», analysiert die «Daily Mail», «aber die Schweiz wird viel offensiver agieren.»
Auch die BBC warnt Rooney und Co. davor, die Nati nicht zu unterschätzen. «Das wird eine viel ernstere Angelegenheit, wie die Schweiz mit ihren Leistungen an der WM gezeigt hat.»
Wie uns Experten eintrichtern, entscheiden gerade in engen Spielen oft Standardsituationen. Da sind die Engländer bereit:
Nicht alles war schlecht bei den «Three Lions». Raheem Sterling, der junge Stürmer des FC Liverpool, zeigte eine starke Partie und war der beste Mann auf dem Platz. Er war es auch, der den Penalty herausholte, welchen Wayne Rooney – untypisch englisch – sehr souverän ins Netz hämmerte:
Aber viel mehr als diesen Penalty können die Engländer nicht vorweisen. Er war einer von sagenhaften zwei Torschüssen im ganzen Spiel. «Nervt mich jetzt nicht mit Statistiken», ärgerte sich Nationaltrainer Roy Hodgson und sprach viel lieber vom vielen Ballbesitz seiner Equipe. «Ich fand unsere Leistung ziemlich gut. Besonders in der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt.»
Ein letztes Beispiel für Hodgsons Zuversicht? Dieser Pass von James Milner, der den Adressaten beinahe millimetergenau erreicht: