Den Aussenseitern gehören die Sympathien. Das war nicht nur bei David gegen Goliath der Fall, das ist auch im modernen Fussball so. Dass sich die Fussballzwerge aus Island gegen die Favoriten aus Holland, Tschechien und der Türkei durchsetzen konnten, freut auch den neutralen Zuschauer. Mit dem Auswärtssieg in Holland gelang sogar Historisches: Der «Elftal» fügte Island die erste Heimniederlage in der EM-Qualifikaiton seit 52 Jahren zu!
Island ist der kleinste EM-Teilnehmer aller Zeiten. 329'000 Einwohner hat der Inselstaat und damit sogar noch weniger als zum Beispiel Malta oder Luxemburg.
Dass der Inselstaat ein Kader mit 23 starken Fussballern auf die Beine stellen kann, ist beeindruckend. Dass die Isländer keinen «Superstar» in den eigenen Reihen haben, welcher das Ruder alleine rumreisst, wie zum Beispiel Gareth Bale bei Wales, macht die Sache noch imposanter.
Die Isländer haben mit Gylfi Sigurdsson einen einzigen Akteur mit einem Marktwert über 10 Millionen Euro, zahlreiche andere Spieler wie beispielsweise FCB-Mittelfeldmann Birkir Bjarnasson haben sich in Europa aber auch einen Namen gemacht. So beläuft sich der Gesamtwert des Kaders auf beachtliche 39,25 Millionen Euro. Die Mannschaft von Lars Lagerbäck besticht durch eine vielgebrauchte Floskel: Die Mannschaft ist der Star, die Stärke das Kollektiv.
3000 Fans sind mit der isländischen Nationalmannschaft am Donnerstag nach Holland gereist und haben da den sensationellen 1:0-Auswärtssieg mitgefeiert. Das waren immerhin 1 Prozent der Bevölkerung, welche bei diesem Auswärtsspiel im Stadion war. Zum Vergleich: Bei Schweiz gegen Togo an der WM 2006 waren 45'000 Eidgenossen in Dortmund im Stadion. Das entsprach in etwa einem Bevölkerungsanteil von 0,6 Prozent.
Während die EM-Qualifikation für Fussball-Schwergewichte wie Spanien, Deutschland oder Holland Italien eine mühsame Pflichtaufgabe ist, machen sich die Isländer zu Nationalhelden. Für die meisten der Spieler ist die erfolgreiche EM-Qualifikation das Highlight der Karriere. Dementsprechend euphorisch fällt der Jubel aus.
Svona var kátínan í klefanum eftir sigurinn gegn Hollandi en síðan datt allt í dúnalogn, eins og ævinlega, enda fagmenn á ferð og næsta verkefni framundan. Vonandi skilar þetta myndband sér til ykkar.
Posted by Þorgrímur Þráinsson on Thursday, 3 September 2015
Weil Bilder und Videos so viel schöner sind als Worte, haben wir die schönsten Szenen von Spielern, Staff und Fans gesammelt:
Here's the moment Iceland qualify for their first ever tournament pic.twitter.com/Z1OGCHsSFF
— Football Mumble (@FootballMumble) 6. September 2015
Even the clubs are playing the national anthem!!!!! GET IN!!!!! pic.twitter.com/yl5VVkpeYX
— Icelandic Football (@icelandfootball) 7. September 2015
WHAT A GREAT TIME TO BE ALIVE!!!! pic.twitter.com/MunWumnVPY
— Icelandic Football (@icelandfootball) 6. September 2015
The Police is here and nobody cares. According to the law the clubs shut down at 1.00 am. So what? We go on! pic.twitter.com/2TE1aYPxOP
— Icelandic Football (@icelandfootball) 7. September 2015