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Roger Federer braucht einen weiteren Grand-Slam-Titel

Roger Federer nach dem Sieg in Basel.
Roger Federer nach dem Sieg in Basel.
Bild: ARND WIEGMANN/REUTERS
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Nach Federers Heimsieg in Basel: Ein Zeichen ist gesetzt, aber ...

Roger Federer bleibt der König von Basel und krönt die Woche in der Heimat mit seinem 88. Turniersieg und dem ersten Sieg gegen Rafael Nadal seit 2012. Das ist super. Aber aus dem Sessel haut uns nur noch eines.
02.11.2015, 10:0409.11.2015, 14:03
Reto Fehr
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Roger Federer gegen Rafael Nadal. Das Duell elektrisiert noch immer. 21 Monate musste die Tenniswelt auf den Leckerbissen warten. Von 2005 bis 2010 standen sich die beiden praktisch nur in Finals gegenüber. 18 Endspiele und drei Halbfinals bestritten sie in jener Zeit. Es gab nichts besseres im Tennis.

Federer wieder die Weltnummer 2
Dank des siebten Turniersieges bei den Swiss Indoors in Basel hat Roger Federer in der Weltrangliste den Schotten Andy Murray überholt und sich auf den 2. Platz verbessert. Der Rückstand des Baselbieters auf den führenden Serben Novak Djokovic beträgt aber satte 7535 Punkte.

Der in Basel im Final unterlegene Spanier Rafael Nadal rückte ebenfalls um einen Rang nach vorne und ist nun Sechster. Stan Wawrinka liegt trotz des Ausscheidens in der 1. Runde weiter auf Platz 4. Den Sprung in die Top 10 schaffte der Franzose Richard Gasquet (von 11 auf 9), Halbfinalist in Basel. (si)

Der Glanz ist etwas vergilbt. Der grosse Dominator ist aktuell weder Federer noch Nadal. Sie gehören zwar noch zu den besten der Welt und ihre Duelle werden heiss erwartet. Aber es ist mehr so etwas wie Liverpool gegen Arsenal, während ganz oben das neureiche Manchester City in Form von Novak Djokovic steht.  

Es wird immer ein Klassiker bleiben, aber ist längst nicht mehr das ultimative Duell: Roger Federer gegen Rafael Nadal.
Es wird immer ein Klassiker bleiben, aber ist längst nicht mehr das ultimative Duell: Roger Federer gegen Rafael Nadal.
Bild: KEYSTONE

Darum ist der Sieg von Federer auch kein grosses Ausrufezeichen, sondern einfach nur eine starke Aussage. Kein Coup, sondern lediglich ein Zeichen, das er setzen konnte. Die fünf vorangehenden Duelle verlor der Maestro gegen seinen Angstgegner, seit 2012 hatte er den Mallorquiner nicht mehr bezwingen können.

Trotzdem war er der klare Favorit. Hätte Federer in der Halle bei seinem Heimturnier gegen Nadal verloren, man hätte schon wieder Endzeitszenarien einberufen. Jetzt weiss die Welt: Roger Federer ist bereit für mehr. 

Die siebte Trophäe in Basel ist super, aber wir wollen einen Grand-Slam-Pokal in Federers Händen sehen.
Die siebte Trophäe in Basel ist super, aber wir wollen einen Grand-Slam-Pokal in Federers Händen sehen.
Bild: Daniela Frutiger/freshfocus

Und mehr braucht es auch. Siege bei 500er- und 1000er-Turnieren sind schön; Halbfinal- oder Final-Qualifikationen bei Grand Slams super. Aber es fehlt was: Der 18. Major-Titel. Am besten mit einem Finalsieg gegen Novak Djokovic.

Denn der Serbe dominiert die Tenniswelt ähnlich eindrücklich wie Federer in seinen besten Jahren. Geht das so weiter, wird der «Djoker» als bester Tennisspieler in die Geschichte eingehen. Federer hat es aber in den eigenen Händen, den 28-Jährigen aufzuhalten. 

Er ist der Mann, den es zur Zeit zu schlagen gilt: Novak Djokovic.
Er ist der Mann, den es zur Zeit zu schlagen gilt: Novak Djokovic.
Bild: LUCAS JACKSON/REUTERS

Ende Monat hat der Baselbieter als einziger Spieler – ausser Stan Wawrinka erwischt einen perfekten Tag – realistische Chancen, Djokovics vierten Titel in Serie bei den World Tour Finals zu verhindern. Die Weltnummer 1 würde hingegen mit dem Titelgewinn eine neue Bestmarke aufstellen. Vier Siege in Serie – das gab es beim seit 1970 stattfindenden Event noch nie. Nicht einmal der sechsfache Sieger Federer schaffte das.

Findest du auch, dass Federer noch einen Grand-Slam-Titel braucht, um uns zu zeigen, dass er noch immer da ist?

Doch selbst der «Weltmeistertitel» würde noch nicht genügen, damit Federer der ganzen Welt nochmals zeigt, wer der Grösste ist. Die einzige Währung, die in den Sphären von Federer und Djokovic zählt, heisst Grand-Slam-Titel. Im Januar bietet sich dem Schweizer die nächste Möglichkeit. Allerdings dürfte das Australian Open dasjenige Major sein, an welchem Djokovic am schwierigsten zu bezwingen ist. In den letzten fünf Jahren gelang dies einzig Stan Wawrinka im epischen Viertelfinal 2014.

Aber das wirkliche Masterstück wäre für Federer der achte Titel in Wimbledon. Mit dem Finalsieg gegen Djokovic, welcher den Schweizer in seinem Wohnzimmer zuletzt zweimal im Endspiel bezwang.

Tennisspieler mit mindestens zwei Grand-Slam-Titeln (seit 1968)

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Tennisspieler mit mindestens zwei Grand-Slam-Titeln (seit 1968)
Novak Djokovic (2008 bis 2023): 24 Grand-Slam-Titel (10-mal Australian Open, 7-mal Wimbledon, 4-mal US Open, 3-mal French Open).
quelle: keystone / thibault camus
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4 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Tornado
02.11.2015 11:42registriert Januar 2015
Uns sonst geht's noch gut?
Federer hat dieses Jahr fantastisches Tennis gezeigt. Mit etwas mehr Glück wäre der eine oder andere Titel mehr auf dem Konto gelandet.
Der Jocker ist auch schon 28 und wie schnell es gehen kann mit dem Abstieg zeigt ja das Beispiel von Nadal eindrücklich.
Was Federer bis jetzt geleistet hat ist schlicht fantastisch und muss zuerst einmal geschlagen werden.
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Grigor
02.11.2015 11:22registriert Februar 2014
Es ist schon unglaublich wie arrogant wie wir gegenüber auftreten. Er ist der Grösste aller Zeiten und wir haben das Gefühl noch mehr fordern zu müssen. Jedes andere Land wäre froh einen Federer zu haben, wir aber glauben ihm sagen zu müssen, dass er noch besser sein muss damit wir zufrieden sind.
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UncleHuwi
02.11.2015 11:19registriert Mai 2015
King Federer ist und bleibt der grösste👑👑👑 egal wie viele Siege Djokovic noch holt. FertigSchluss😎
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