«Wenn ich übermüdet bin. Das kommt zwar nicht so oft vor. Und, wenn ich mit Freundinnen unterwegs bin, dann bin ich kindisch. In der Nati natürlich, wenn wir Brändi Dog spielen. Dann sind wir alle immer sehr emotional und auch mal angepisst bei einer Niederlage. Wir müssen halt alle immer gewinnen. Spiele spielen habe ich mittlerweile auch bei Bremen etabliert. Ob ich ein Brändi Dog nach Chelsea mitnehme, weiss ich aber noch nicht. Vielleicht wäre es gut für die Stimmung.»
«Ja extrem, das war ich schon immer. Ich möchte immer noch einmal mehr machen als andere. Deswegen brauche ich aber jeweils auch einen guten Ausgleich, das hatte ich auch schon immer. Ich bin zum Beispiel gerne künstlerisch aktiv, spielte früher Cello, Gitarre und kaufte ein E-Piano. Zudem zeichne ich sehr gerne, das konnte ich in meiner T-Shirt-Kollektion anwenden. Manchmal muss ich aber auch einfach kindisch sein als Ausgleich, vielleicht nochmals mehr, weil ich Goalie bin.»
«Ich glaube, wollen ist das falsche Wort. Man muss Spass haben, vielleicht ein bisschen Talent und vor allem enorm viel Ehrgeiz. Man muss dafür arbeiten. Gerade im Fussball ist es aber auch ein bisschen Schicksal. Man braucht etwas Glück, die richtigen Trainer und so weiter. Ich selbst habe erst vor etwa vier Jahren realisiert, dass ich wirklich Fussballprofi werden kann. Wenn man konstant ist, dann erzwingt man sein Schicksal irgendwann, denke ich.»
«Ich bin nicht auf Tiktok, nur auf Instagram. Dort zeigt mir der Algorithmus oft Reisevideos oder Do-it-yourself-Dinge. Manchmal speichere ich die Videos ab und baue sie nach. Am meisten sehe ich aber Dinge, die mit Kaffee zu tun haben. Das passt zu meinem Interesse. Kaffee hat mich in letzter Zeit so richtig gepackt. Ich mache aktuell einen Barista-Kurs in Turin. Und ich bin auch daran, einen eigenen Kaffee herauszubringen. Momentan ist ein Espresso geplant.»
«Frischer Rasen, Natur, Wald. Ich war als Kind ständig draussen, habe Fussball gespielt, bin herumgerannt – dieser Geruch ist fest mit meiner Erinnerung verbunden. Heute bin ich zwar weniger in der Natur, aber der Duft von frisch gemähtem Rasen begleitet mich natürlich immer noch fast täglich. Und ich mag ihn nach wie vor sehr. Klar gibt es inzwischen aber auch Phasen, in denen ich etwas Abstand vom Fussball brauche – vor allem nach einer langen Saison.»
«Klassiker wie Spinnen oder Schlangen lösen bei mir kaum Angst aus. Was mir aber eher Unbehagen bereitet, ist Enge. Ich habe nie gerne in Höhlen gespielt oder mich in enge Räume gezwängt. Einmal bin ich im Lift stecken geblieben – wir hatten uns als Team etwas zu dicht in den Aufzug gequetscht. Das war kein schönes Gefühl. Und ich glaube, wenn ich kleiner wäre, würde ich mich in Menschenmengen unwohl fühlen. Aber mit meinen 1,82 Metern sehe ich glücklicherweise über viele Leute hinweg.»
«Wenn ich keine Fussballerin wäre, würde ich wahrscheinlich im Rettungsdienst arbeiten. Mich haben Berufe im Blaulichtbereich schon immer fasziniert – Polizei, Feuerwehr, aber vor allem die Arbeit als Rettungssanitäterin. Die Vorstellung, täglich mit neuen Situationen konfrontiert zu sein, spontan reagieren zu müssen und Menschen wirklich helfen zu können, finde ich unglaublich spannend. Und sonst könnte ich mir auch gut vorstellen, im TV Moderatorin oder Expertin zu sein.»
«Ich telefoniere mit meiner Familie – und ich game viel auf meiner PlayStation. Ich zocke alles Mögliche: Fortnite, Call of Duty, solche Spiele. Meine PS5 nehme ich auch wirklich überallhin mit. Ich liebe es einfach, zu spielen – oft auch online mit Freunden aus Norwegen und Schweden. Wir haben dabei richtig viel Spass. Ein paar Mitspielerinnen aus der Nati spielen auch ab und zu, aber nicht so viel wie ich. Die meisten schauen im Nati-Camp lieber nur zu, wenn ich spiele.»
«Vor kurzem war ich bei dem von Kendrick Lamar, gemeinsam mit SZA. Das war überragend. Dieses Jahr möchte ich zudem noch an das von Lady Gaga im August und im Herbst zu Dua Lipa. Beide finde ich unglaublich. Im Sommer, ausser in diesem natürlich, bin ich auch gerne an Festivals, dem Gurten zum Beispiel. Aber niemals mit Übernachten. Eigentlich mag ich Campen zwar, so machten wir, als ich ein Kind war, immer Ferien, aber im Schlamm an einem Festival ist das nicht so meins.»
«Ich lade mein Handy nie über Nacht. Das kommt von meinem Vater. Er hat mir gesagt, wegen der Strahlung soll man es nicht neben dem Bett laden. Also liegt es in der Nähe, aber weit genug weg – und nicht eingesteckt. Deshalb habe ich oft wenig Akku und immer eine Powerbank dabei. Ein anderer Tick von zu Hause: Wenn ich beim Essen das Salz weitergebe, stelle ich es zuerst ab – nie direkt in die Hand. Keine Ahnung, warum, aber ich mache das automatisch.»
«Ganz klar: Draussen spielen. Früher war ich bei jedem Wetter draussen und ständig in Bewegung. Heute passiert das leider viel seltener – man sitzt oft, denkt über den Tag und die Arbeit nach. Manchmal denke ich: Eigentlich müsste ich rausgehen und ein bisschen spielen. Am meisten vermisse ich dieses spontane Spielen – ohne Regeln, ohne Druck. Kürzlich war bei mir in der Nähe ein Grümpelturnier. Ich war nur als Zuschauerin da, aber habe es geliebt. Es ist die pure Freude am Spiel.»
«Pippi Langstrumpf. Für mich war sie eine Heldin. Ein Mädchen, das macht, was es will, sich nichts sagen lässt, selbstständig ist. Das hat mich geprägt. Vielleicht war sie ein Vorbild für mich. Ich war auch stur, hatte meinen eigenen Kopf. Ich fand es cool, dass sie so früh allein gewohnt hat und alles selbst geregelt hat. Vielleicht hat das in mir etwas ausgelöst. Mit 13 wollte ich unbedingt ins nationale Ausbildungszentrum in Huttwil und zog deshalb auch früh aus.»
«Ich kann mich gut an neue Situationen anpassen. Ich bin mit zwölf von zu Hause weggegangen, und seitdem war ich oft in neuen Umgebungen mit neuen Menschen und neuen Sprachen. Am Anfang ist das nicht ganz einfach, aber ich habe gelernt, damit umzugehen. Heute macht mir das Freude. Neben Französisch und Portugiesisch spreche ich inzwischen auch gut Deutsch und Englisch. Ich freue mich deshalb auch darauf, mich in Manchester einzuleben.»
«Ich brauche unbedingt Musik! Afrobeat, Rap – eigentlich alles, was einen guten Rhythmus hat. Musik begleitet mich auch im Alltag fast durchgehend. Afrobeat ist dabei mein absoluter Favorit, vor allem aus Nigeria. Ich liebe diesen Sound einfach. Auch im Nationalteam höre ich viel Musik und tanze dazu. Derzeit versuche ich, Iman Beney ein paar Moves beizubringen. Vielleicht feiern wir ja mal ein Tor mit einem kleinen Tanz – das wäre grossartig.»
«Ich höre nur selten welche. Meist schaue ich einfach die Ausschnitte von Video-Podcasts, die auf Tiktok oder so gepostet werden. Nie im Leben würde ich einen ganzen hören. Das dauert mir zu lange und dafür liebe ich Musik zu sehr. Wenn ich ein Video sehe, dann ist es lustig, oder ich kann die Emotionen sehen. Wenn ich etwas wissen muss, frage ich einfach ChatGPT. Drum nur einen Podcast hören, um etwas zu erfahren? Nein. Da mag ich lieber Rap, Cardi B zum Beispiel.»
«Ein bisschen, ja – vor allem, wenn es um meinen Vater geht. Ich muss ihn vor jedem Spiel kurz anrufen, immer auf der Fahrt zum Stadion. Es ist ein Ritual geworden, das für mich total wichtig ist. Es ist oft ein ähnliches Gespräch, aber es gibt mir Kraft und Halt. Wir sprechen dann darüber, was mich im Spiel erwartet und wie es mir geht. Manchmal rät er mir einfach, dass ich Spass haben und alles geben soll. Genau diese Worte brauche ich manchmal. Sie erinnern mich daran, warum ich das alles mache.»
«Ich wähle meine Kämpfe gezielter aus. Mein aktueller ist gegen den Präsidenten von Dijon. Er sagte uns, dass es die Frauenabteilung vielleicht bald nicht mehr geben würde. Also haben wir jeweils eine feministische Fahne an unsere Spiele mitgenommen. Er merkte, dass so eine Aussage nicht geht, und entschuldigte sich. Es ist mir für meine Gesundheit aber wichtig geworden, nur noch die Kämpfe zu bestreiten, bei denen ich alleine etwas bewirken kann.»
«Mit zwölf ungefähr habe ich viele farbige Hosen getragen. Lila und grün und so. Mit zwölf ist das ja egal, aber das würde ich heute nicht mehr machen. Mittlerweile bin ich sehr zufrieden mit meinem Style. Ich schaue darauf, dass meine Outfits zusammenpassen. Vielleicht noch mehr, weil ich immer in Trainingskleidung herumlaufe. Weil ich keine Frühaufsteherin bin, suche ich mir mein Outfit jeweils am Abend schon aus. Die Zeit am Morgen nutze ich lieber, um meinen Kaffee zu trinken.»
«Am ehesten das Gehör, denke ich. Ich weiss ja, wie die Welt klingt. Ohne die Sehkraft könnte ich nicht Fussball spielen, und ich liebe Gerüche und wenn das Essen gut schmeckt. Ich muss immer alles salzen, das ist fast wie eine Sucht. Obwohl – wenn ich darüber nachdenke: Ich hatte mal Corona und konnte damals nichts schmecken. Das war zwar schade, aber nicht ganz so schlimm. Ich nehme es zurück: Ich würde den Geschmackssinn weglassen. Denn eigentlich höre ich auch mega gerne Musik.»
«Mathe! Ich habe Mathematik in der Schule gehasst. Alles daran. Ich konnte mit Zahlen einfach nichts anfangen und war in logischem Denken auch nicht so gut. Es hat mich nur genervt. Mein Mathelehrer mochte mich glaubs nicht besonders – und ich ihn ehrlich gesagt auch nicht. Ich war wohl auch nicht die Einfachste im Unterricht, habe viel aus dem Fenster geschaut und war oft unkonzentriert. Ich glaube, das hat ihn ziemlich gestört. Aber Mathe war einfach nicht mein Ding.»
«Ich gehe nicht so gerne raus, muss ich sagen, sondern bin lieber für mich. Ich schreibe Gedichte, spiele Klavier oder singe. Am liebsten Disney-Lieder, muss ich ehrlich zu geben. Und was ich in der Nati so mache? Irgendetwas Dummes wahrscheinlich. Ich spiele kein Brändi Dog, das kann ich gar nicht. Ich bin aber oft beim Content Team und nehme Videos mit ihrer Kamera auf, bis sie mich wegschicken, weil sie arbeiten müssen. Sonst telefoniere ich auch gerne mit meiner Familie.»
«Sehr gut. Das tue ich eigentlich immer. Einzig mit dem Einschlafen habe ich jeweils Probleme, weil mir abends immer Dinge einfallen. Da habe ich zwei Tricks. Zum einen zähle ich meinen Atem. Drei Sekunden einatmen, vier Sekunden halten und sieben ausatmen. Zum anderen schreibe ich mir meine Gedanken auf. Dafür habe ich extra ein kleines Notizbuch neben meinem Bett. Manchmal schaue ich das dann wieder an und lese meine Ideen vom Leben durch, die ich nachts einmal hatte.»
«Ich mag keine Bananen. Ja, ich weiss, das ist als Sportlerin suboptimal. Aber ich habe sie wirklich nie gerne gehabt. Meine Mutter hat früher oft versucht, mich zu überlisten – zum Beispiel, indem sie ein Apfelmus gemacht und heimlich ein Stück Banane hineingemischt hat. Aber ich habe es sofort gemerkt. Sobald irgendwo Banane drin war, konnte ich es nicht essen. Ich greife lieber zu Datteln – die liefern ebenfalls gute Energie, und die mag ich wirklich gern.»
Wegen Kniebeschwerden muss Luana Bühler kurzfristig für die Heim-EM passen. Für sie rückt Laia Ballesté nach.