So etwas gibt es selten zu sehen. Ein Video, das am Donnerstagabend von Voralberg Online veröffentlicht wurde, zeigt den verhafteten Langläufer Max Hauke beim Blut-Doping.
Die Ermittler stürmten dessen Wohnung, als der Sportler die Infusion im Arm hatte. «Ist sonst noch jemand da im Haus?», ist einer von ihnen im Video zu hören. Ob auch der zweite verhaftete Österreicher, Dominik Baldauf, in der Wohnung war, wird im neunsekündigen Clip nicht ersichtlich. Hauke jedenfalls gibt keine Antwort, die Situation ist ihm sichtlich unangenehm.
Am Mittwoch wurde bei einer Dopping-Razzia im Rahmen der nordischen Weltmeisterschaften in Seefeld fünf Langläufer festgenommen. Offiziell bestätigt sind die Namen der beiden Österreicher Domink Baldauf und Max Hauke.
Ob sie in Untersuchungshaft kommen, müsse bis spätestens Freitagmittag entschieden werden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, welche das Ermittlungsverfahren durchführt. Es sei aber möglich, die Verfahren gegen die ausländischen Athleten an ihre jeweiligen Heimatländer abzutreten. Betroffen sind auch Sportler aus Estland und Kasachstan.
Den Österreichern droht nach Angaben der Staatsanwaltschaft Innsbruck bis zu drei Jahre Haft. Sie könnten wegen des Vergehens des Sportbetrugs angeklagt werden, führte der Sprecher gegenüber der österreichischen Nachrichtenagentur APA aus. Doping selbst sei allerdings nach österreichischer Rechtslage nur strafbar, wenn man es bei anderen anwendet.
Der in Erfurt festgenommene Sportmediziner aus Deutschland ist dort einem Ermittlungsrichter vorgeführt worden. Es sei möglich, dass ein Haftbefehl gegen den Mann erlassen werde, sagte ein Sprecher des zuständigen Zollfahndungsamts München am Donnerstag.
Die Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass in dem am Mittwoch mit gross angelegten Razzien aufgedeckten Dopingskandal auch noch andere Sportarten als Langlauf betroffen sind.
Wie die «Süddeutsche Zeitung» berichtet, wurden in der Praxis des Sportmediziners in Erfurt auch Fussballer, Schwimmer, Radsportler, Handballer und Leichtathleten behandelt. Das heisst freilich nicht, dass diese auch mit Blutdopingpraktiken zu tun gehabt haben müssen. Die Verwicklung von anderen Sportarten ist aber dennoch sehr wahrscheinlich.
«Es werden sicherlich auch noch andere Sportarten betroffen sein», hatte Dieter Csefan vom österreichischen Bundeskriminalamt am Mittwoch gesagt und von einem seit Jahren weltweit agierenden Netzwerk und einer «kriminellen Organisation» gesprochen. (cma/sda/apa/dpa)
irgendwie habe ich fast Mitleid, wenn auch komplett unbegründet