Obwohl Viktor Röthlin erst am Sonntag im Rahmen seines letzten Marathons im Rampenlicht steht, hatte der 39-Jährige bereits bei der Eröffnungsfeier einen ersten Auftritt. Zusammen mit anderen Schweizer Leichtathletik-Legenden wurde der Marathonläufer auf rollenden Bühnen, sogenannten Cubes, ins Stadion gefahren und gefeiert.
Nur ist das Wort «gefahren» in diesem Zusammenhang irgendwie falsch. Denn diese Cubes werden von Menschenhand bewegt. Genauer gesagt von jeweils vier freiwilligen Helfern, welche sich versteckt unter den LED-Lampen aufhalten.
Wenn im Letzigrund die Morgen-Session vorüber ist und die Zuschauer das Stadion verlassen haben, beginnen die Vorbereitungen für die abendliche Portion Leichtathletik. Linien werden neu verlegt, Anlagen auf- bzw. abgebaut und die Zeitmesser lösen einige Fehlstarts aus. Doch auf der Bahn, wo sonst Mujinga Kambundji die Massen begeistert, bereitete sich heute eine Gruppe von etwa 30 Volunteers für die Show am Abend vor.
Ihr Chef gab letzte Anweisungen und erklärte noch einmal den genauen Ablauf. Direkt hinter ihm standen fünf Cubes. 30 Helfer für fünf Cubes tönt angemessen, doch einen Augenblick später waren 20 von ihnen nicht mehr zu sehen. Zu viert stiegen sie in einen Cube und da begann sich das eine Tonne schwere Fahrzeug auch schon zu bewegen. Nichts zu hören von einem Motor. Die Cubes bei den Feiern werden tatsächlich von nichts mehr als vier Personenstärken angetrieben.
Viel zur Show am Abend wollte und durfte man natürlich nicht verraten. Was man weiss: das Briefing der Helfer dauerte zwei Stunden. Gegen 15 Uhr startete dann das Training im Stadion. Eine halbe Stunde später war es auch schon wieder vorbei.
Doch ganz so schlimm wie es tönt, ist es anscheinend nicht, wie einer der Volunteers verrät: «Wir machen das alle mit sehr viel Freude und Engagement. Wir freuen uns sehr auf heute Abend.» Wir auch.