FCSG deklassiert GC, doch Thun bleibt Leader +++ Winterthur verspielt 1. Sieg sehr spät
St.Gallen – GC 5:0
Der FC St. Gallen kommt dank Alessandro Vogt gegen die Grasshoppers zu einem ungefährdeten Heimsieg. Der U21-Nationalspieler schiesst beim 5:0 die ersten zwei Tore.
Seit Ende August wartete Vogt auf die nächsten Treffer in der Super League. Dass der 20-Jährige heiss darauf war, diese Durststrecke zu beenden, zeigte sich früh im Spiel. Für seinen ersten, etwas zu forsch geführten Zweikampf sah er in der ersten Minute die Gelbe Karte. Was folgte, war eine Erinnerung daran, was für ein aussergewöhnlicher Goalgetter die St. Galler Entdeckung ist.
Seine beiden Treffer waren Extraklasse. In der 10. Minute dribbelte er vor dem 1:0 den GC-Verteidiger Dorian Paloschi sehenswert aus, und fünf Minuten später veredelte er den nächsten idealen Pass von Captain Lukas Görtler mit einem perfekten kleinen Heber. Das Heimspiel war damit perfekt aufgegleist. Das 3:0 von Jozo Stanic fiel noch vor Ablauf der ersten halben Stunde. Die Frage nach dem Sieger war früh beantwortet.
Erst kurz vor der Pause hatten die Grasshoppers mit einem Lattenschuss von Oscar Clemente ihre erste nennenswerte Torchance. Die Hoffnung auf einen neuen Elan nach der Pause ging rasch verloren, weil der 18-jährige Italiener Matteo Mantini in den ersten zehn Minuten nach der Pause zweimal Gelb sah. Shkelqim Vladi und Carlo Boukhalfa erhöhten noch auf 5:0.
Weiter geht es für GC, das in dieser Saison auswärts erst zwei Punkte geholt hat, am Donnerstag gegen die Young Boys – immerhin daheim, wo es den Zürchern etwas besser läuft. St. Gallen spielt bereits am Dienstag beim FC Sion.
St.Gallen - Grasshoppers 5:0 (3:0)
19'010 Zuschauer. SR von Mandach.
Tore: 10. Vogt (Görtler) 1:0. 15. Vogt (Görtler) 2:0. 29. Stanic 3:0. 72. Vladi (Boukhalfa) 4:0. 92. Boukhalfa (Efekele) 5:0.
St.Gallen: Zigi; May, Gaal, Stanic; Neziri; Witzig (73. Vandermersch), Görtler (60. Quintillà), Boukhalfa, Okoroji (78. Ouattara); Balde (60. Efekele), Vogt (60. Vladi).
Grasshoppers: Hammel; Arigoni, Abels, Paloschi; Marques (76. Giandomenico), Zvonarek (65. Hassane), Mantini, Stroscio; Clemente (76. Diarrassouba), Muci (80. Verón Lupi), Jensen.
Bemerkungen: 54. Gelb-Rote Karte gegen Mantini.
Verwarnungen: 1. Vogt, 12. Stanic, 35. Stroscio, 42. Zvonarek, 49. Mantini.
Sion – Thun 0:1
Der FC Thun kommt im sechsten Auswärtsspiel der Saison zum fünften Sieg. In Sitten sorgt ein frühes Tor von Kastriot Imeri für den 1:0-Sieg. In der 12. Minute traf der von YB ausgeliehene Imeri mit einem direkten Freistoss, der für Sions Keeper Anthony Racioppi nicht unhaltbar schien. Diesen Vorsprung verteidigte der Aufsteiger erfolgreich, auch wenn im Verlauf der zweiten Halbzeit mit zunehmend viel Mühe. Die Walliser hätten sich aufgrund ihrer Bemühungen und der Anzahl Angriffe den Ausgleich verdient gehabt.
Keiner der zum Teil sehenswert herausgespielten Aktionen der zweiten Halbzeit brachte den Sittenern das Tor, das auch eine Erlösung gewesen wäre. Seit nunmehr 370 Minuten wartet der FC Sion daheim auf einen eigenen Treffer, der letzte datiert vom 3. August beim 4:0 gegen Lugano.
Thun ist grundsolide und weiss taktisch ganz genau, was es zu tun hat. Das Team von Mauro Lustrinelli war nach dem Führungstreffer dem 2:0 lange Zeit näher als Sion dem Ausgleich. Am nächsten kam Michael Heule dem zweiten Thuner Tor, als er kurz nach der Pause seinen Weitschuss von Racioppi an die Latte gelenkt sah.
Die nächste Bewährungsprobe folgt für die Thuner am Dienstag daheim gegen Winterthur, während Sion gleichentags gegen den FC St. Gallen die nächste Möglichkeit erhält, seine Torflaute im Tourbillon zu beenden.
Sion - Thun 0:1 (0:1)
9650 Zuschauer. SR Fähndrich.
Tor: 12. Imeri 0:1.
Sion: Racioppi; Lavanchy, Hajrizi, Kronig, Hefti; Kabacalman, Sow (80. Baltazar Costa); Chouaref (80. Boteli), Rrudhani (68. Berdayes), Lukembila (59. Chipperfield); Nivokazi.
Thun: Steffen; Dähler, Bamert, Bürki, Heule; Käit (46. Rupp), Bertone; Matoshi (85. Montolio), Imeri (46. Meichtry); Ibayi (70. Rastoder), Labeau (76. Reichmuth).
Verwarnungen: 44. Ibayi, 64. Labeau, 86. Meichtry, 95. Reichmuth.
Winterthur – Luzern 2:2
Patrick Rahmen wäre beinahe die perfekte Rückkehr als Trainer vom FC Winterthur gelungen. Der erste Saisonsieg war für das Schlusslicht zum Greifen nahe. Der 2:2-Ausgleich gegen Luzern fiel in der 91. Minute.
Es war ein bitteres Ende eines lange Zeit gelungenen Abends auf der Schützenwiese. Mit viel Herz erspielte sich der FCW in der ersten Halbzeit eine 2:0-Führung, die er danach lange recht souverän verteidigte. Unglücklich musste er gegen alles andere als zwingend auftretende Luzerner noch zwei Gegentreffer hinnehmen, den ersten mittels Penalty, den Adrian Grbic souverän verwandelte (65.), und den zweiten in der 91. Minute durch ein Eigentor von Souleymane Diaby nach einer unübersichtlichen Aktion, die ihren Ursprung an der Seitenlinie hatte, wobei der Ball wohl nur um Millimeter innerhalb des Feldes geblieben war.
Für Winterthur war es ein herber Nackenschlag nach einer nicht nur kämpferisch guten Leistung. In der ersten Halbzeit belohnten sich die Winterthurer zweimal für ihre engagierte Vorstellung, zweimal spielte dabei Andrin Hunziker die Hauptrolle. In der 13. Minute stand der Stürmer nach einem Eckball genau richtig, um zum 1:0 einzuschieben. Keine zehn Minuten später nahm er dem Luzerner Verteidiger Adrian Bajrami den Ball ab und legte perfekt für den zweiten Winterthurer Torschützen Nishan Burkart auf.
Die Luzerner Reaktion auf den Rückschlag brachte den FCW unter dem strömenden Regen lange Zeit nicht aus der Fassung. Beide Tore fielen etwas aus dem Nichts heraus.
Winterthur - Luzern 2:2 (2:0)
8100 Zuschauer. SR San.
Tore: 13. Hunziker 1:0. 22. Burkart (Hunziker) 2:0. 65. Grbic (Penalty) 2:1. 91. Diaby (Eigentor) 2:2.
Winterthur: Kapino; Sidler, Martins, Durrer, Diaby; Schneider (76. Beyer), Jankewitz, Zuffi, Burkart (66. Maluvunu); Hunziker (90. Momoh), Kasami (66. Golliard).
Luzern: Loretz; Ottiger, Knezevic (46. Ciganiks), Bajrami (65. Villiger), Freimann; Owusu, Abe (87. Wyss), Spadanuda (65. Lucas Ferreira); Di Giusto; Grbic, von Moos (65. Karweina).
Verwarnungen: 11. Schneider, 28. Hunziker, 73. Lucas Ferreira, 81. Maluvunu, 83. Abe. (nih/sda)
