Lange Zeit schien es auf Phillip Island, als fahre Marc Marquez einem sicheren Sieg entgegen. Es wäre der zwölfte in dieser Saison gewesen, womit der 21-jährige Spanier den Rekord von Mick Doohan von 1997 egalisiert hätte. Doch Marquez, der seit einer Woche als Weltmeister feststeht, kam aus eigenem Verschulden zehn Runden vor Schluss mit fast fünf Sekunden Vorsprung zu Fall.
Grösster Profiteur dieses Sturzes war Rossi. Der 35-jährige Italiener kam so in seinem 250. Grand Prix in der Königsklasse zum 82. Sieg, dem zweiten in dieser Saison nach Misano. «Das ist einer meiner schönsten Triumphe», so der neunfache Weltmeister, der in Australien letztmals 2005 gewonnen hatte.
Rossi distanzierte Lorenzo um mehr als zehn Sekunden. Der Spanier, zuletzt Sieger der Rennen in Aragonien und Japan, hatte eine falsche Reifenwahl getroffen und konnte seinem Teamkollegen ab Rennhälfte nicht mehr folgen.
Da von den «Grossen Vier» neben Marquez auch Honda-Teamkollege Dani Pedrosa wegen eines Defekts aufgeben musste, war auf dem Podest ein Platz frei. Bis in die letzte Runde sah es so aus, als hiesse der Glückliche Cal Crutchlow. Doch dann stürzte der Brite an zweiter Stelle liegend.
So erbte mit Bradley Smith, der in der MotoGP-Klasse noch nie besser als Fünfter war, ein anderer Brite den dritten Platz. Insgesamt vermochten sich in Australien nur 14 der 23 gestarteten MotoGP-Fahrer zu klassieren. (si/cma)