Zum Sieg hat es nicht gereicht. Die New Orleans Pelicans verloren in der Nacht auf Donnerstag (Schweizer Zeit) 117:121 gegen die San Antonio Spurs. Und doch ist das Team aus «The Big Easy» in den USA in aller Munde. Denn sein Supertalent Zion Williamson hat eine erste Kostprobe seines Könnens abgeliefert. Fast im Alleingang sorgte der 19-Jährige bei seinem ersten NBA-Einsatz dafür, dass die Pelicans eine Aufholjagd schafften, die beinahe noch zur Wende gereicht hätte.
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— Bleacher Report (@BleacherReport) January 23, 2020
Williamson gilt als Jahrzehnt-Talent, sehnsüchtig wurde seinem Debüt entgegen gefiebert. Der Nummer-1-Pick des vergangenen Drafts zeigte in der Saisonvorbereitung beeindruckende Leistungen, erlitt jedoch kurz vor dem ersten Meisterschaftsspiel eine Meniskusverletzung. Nun, da diese auskuriert ist, gab der Forward mit Vergangenheit an der Duke University mit Verspätung seinen Einstand.
22 Punkte erzielte der 1,98 m grosse und 129 Kilogramm schwere Zion Williamson gegen die Spurs. «Für mich ging ein Traum in Erfüllung, abgesehen von der Niederlage», sagte der Rookie. Er schwärmte von der Stimmung: «Die Energie, die von den Fans kam, war elektrisierend. Endlich durfte ich das erleben.»
Vielleicht aufgrund von Nervosität startete Williamson mässig in die Partie. Pelicans-Coach Alvin Gentry wies ihn in der Halbzeitpause an, er solle aggressiver auftreten. Prompt steigerte sich Williamson enorm und brillierte im letzten Viertel. Innerhalb von rund drei Minuten warf er 17 Punkte, darunter waren vier verwandelte Dreier in Folge. Zwischenzeitlich übernahm New Orleans dadurch gar die Führung.
«Mir war klar, dass er Fehler machen würde», sagte Coach Gentry nach dem Spiel. «Aber was wir hier gesehen haben, war eine erste Kostprobe, er hat sein grosses Potenzial gezeigt. Ich denke, er schafft es wirklich sehr, sehr hoch hinaus und zwar schon bald.»
Die lauten «MVP»-Rufe von den Rängen des Smoothie King Centers klingen noch übertrieben. Aber nicht nur gemäss seinem Trainer hat Williamson das Zeug, um durchzustarten. Er ist zwar ein Koloss – der drittschwerste Spieler der NBA – was Sorgen wegen möglicher Verletzungsanfälligkeit verursacht. Aber er ist dennoch wendig, hat schnelle Füsse und geschickte Hände. Williamson eilt der Ruf voraus, nicht nur ein Skorer zu sein, sondern auch ein Passgeber und defensiv stark.
Nach wenigen Monaten im College-Basketball sprach der zweifache NBA-Champion Kevin Durant von einem Athlet, wie er nur einmal in jeder Generation vorkomme. Stephen Curry, der Star der Golden State Warriors, sagte, Wiliamson habe ein unglaubliches Talent und spiele mit einer Leidenschaft, die man nicht trainieren könne.
Coach Gentry widerstand gegen die Spurs der Versuchung, Williamson im ersten Spiel nach der langen Verletzungspause über Gebühr zu forcieren. Also wechselte er sein Talent aus, obwohl das Publikum das nicht verstand und auch der Spieler selber von einem harten Moment sprach. «Ich bin 19, da denke ich ehrlich gesagt nicht weitsichtig, sondern will einfach das Spiel gewinnen.»
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— New Orleans Pelicans (@PelicansNBA) January 23, 2020
Die New Orleans Pelicans hingegen planen mit Sicherheit weitsichtig. Wer das vielleicht grösste Talent der NBA in seinem Team hat, der wird mit geschickter Arbeit des Managements zu einem Titelkandidaten.