Was spielen die für eine grandiose WM, die fleissigen Nordkoreaner! Die Welt war begeistert, als in der Vorrunde die Klassenfeinde regelrecht vernichtet wurden. Mit 7:0 fegte Kim Jong-Uns Auswahl Japan vom Platz. Diesem Kantersieg liess sie ein 4:0 gegen die bösen USA folgen und schliesslich folgte ein 2:0-Erfolg über Nachbar China. Im Final wird Nordkorea heute Abend Portugal mit Superstar Cristiano Ronaldo herausfordern – und die Wette gehe ich ein: Nordkorea wird souverän gewinnen.
Nein, ich habe nicht getrunken. Ich habe bloss diesen Clip gesehen, der im Internet als Werk der nordkoreanischen Propaganda verkauft wird:
Klar ist uns im Westen, dass der Clip auf jeden Fall gefälscht ist. Unklar ist die Urheberschaft. Nordkorea selber, das seinen Bürgern grossartige Erfolge der eigenen Fussballer andrehen will? Oder nur Spassvögel, die wollen, dass wir das glauben?
Dem brasilianischen Verband scheint nach dem verpatzten Abschluss der WM jedes Mittel Recht zu sein, das 1:7 im Halbfinal gegen Deutschland und das 0:3 gegen Holland im Spiel um Platz 3 auszublenden.
watson ist geheime Korrespondenz zwischen Zuckerhut und Pjöngjang zugespielt worden. Sie belegt, wie Nordkorea den Brasilianern dabei hilft, die WM als Erfolg zu verkaufen. Die Auszüge zeigen einige Tipps der Nordkoreaner, wie Brasilien sein Volk «richtig» informieren kann:
Im Jahr 2002 war Brasilien Weltmeister. 2006 in Deutschland und 2010 in Südafrika scheiterte die Seleçao jeweils bereits im Viertelfinal. Dieses Mal war man weitaus erfolgreicher und durfte zwei Spiele mehr absolvieren. Wenn das kein Erfolg ist!?
Das ist schon fast ein Jahrzehnt! Südafrika: lächerlich, war vor vier Jahren schon in der Gruppenphase ausgeschieden. Dagegen Brasilien: Souverän durchs Turnier gerauscht, erst im Halbfinal hauchdünn gescheitert.
Gegen Holland nur noch drei Tore kassiert nach den sieben gegen Deutschland – beeindruckend. Um diese Abwehrproduktivität noch weiter zu steigern schlägt Nordkorea gemäss dem Geheimpapier nicht näher definierte, «spezielle Trainingslager» für die Spieler vor.
Vor 80 Jahren schaffte es Schweden in den Viertelfinal, während Brasilien bereits eine Runde zuvor ausschied. (Kritiker mögen einwenden, dass Brasilien erst nach dem Maracanaço 1950 in gelben Trikots antrat – aber kritisieren Sie niemals die nordkoreanische Propaganda, denn die hat immer Recht. Merken Sie sich das!)
Wie schon 2010 schnitt Portugal schwächer ab als seine ehemalige Kolonie. Und das, obwohl es mit Cristiano Ronaldo über den Weltfussballer des Jahres verfügt. Wie jämmerlich von den Portugiesen, diesen Vorteil nicht ausnutzen zu können.