Die Asian Games in Südkorea endeten mit einem diplomatischen Paukenschlag: Am Samstag reiste eine hochrangige Delegation aus Nordkorea an, angeführt von Hwang Pyong So, Leiter des politischen Büros der Volksarmee und damit die Nummer 2 im Staat.
Das nährt Hoffnungen auf eine Verbesserung in den Beziehungen zwischen den beiden verfeindeten Bruderstaaten. Diese hatten zuletzt einen empfindlichen Dämpfer erlitten, als sich Nordkorea weigerte, seine «Armee der Schönheiten» an die Spiele zu entsenden. Dies nachdem die Organisatoren im Süden Vorbehalte gegen die Truppe geäussert hatten.
Viele Sportfans in Südkorea hatten sich auf die hübschen Damen gefreut und bedauerten den Entscheid. Kleiner Trost: Südkorea stellte eine eigene Truppe lokaler Schönheiten, die den siegreichen Athleten ihre Medaillen übergaben.
Dabei handelte es sich offenbar ausnahmslos um angehende Flight Attendants.
«Ich will mich nicht mit den nordkoreanischen Cheerleaders vergleichen, aber ich finde, wir sehen besser aus», sagte Park Seong-Yun, die in der Diszisplin Gewichtheben Medaillen übergab gegenüber AFP.
«Ich bin sicher, es ist eine Freude sie anzusehen», sagte Lee Young-Hee, Professor für Kabinenmanagement an der technischen Universität Inha. Er war bei der Vorbereitung der jungen Frauen involviert.
«Meine Mädchen haben ein sicheres Auftreten, sind höflich und übertreffen die Nordkoreanerinnen in jeder Hinsicht», so Lee weiter.
Solch unsportlichen Aussagen ist anzufügen, dass es in Südkorea gesetzlich verboten ist, den Norden zu loben.
Die nächste Gelegenheit, die Armee der Schönheiten zu sehen, dürfte 2016 an den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro kommen.
(kri)