Sport
Olympia 2024

Bei den Olympischen Spielen ist der Nahostkonflikt präsent wie nie

Nahostkonflikt an Olympia: «Kann niemandem die Hand geben, der meine Leute tötet»

Bei den Olympischen Spielen ist der Nahostkonflikt präsent wie nie. Besonders im Judo. Der Palästinenser Fares Badawi schickte nun harsche Worte Richtung Israel.
30.07.2024, 17:25
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Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern spitzt sich auch bei den Olympischen Spielen in Paris zu. Besonders im Judo. Fares Badawi schloss nach seiner 0:10-Auftaktniederlage gegen den Tadschiken Somon Mahmadbekow kategorisch aus, einem Israeli nach einem potenziellen Kampf die Hand zu schütteln.

«Ich kann nicht jemandem die Hand geben, der meine Leute tötet. Das ist schwierig für mich», sagte der 28-Jährige in einer Presserunde nach dem Kampf. Und er ging noch weiter. Auf die Frage, ob er überhaupt gegen einen israelischen Sportler antreten würde, sagte der Palästinenser: «Nein, natürlich nicht.»

Am Sonntag hatten Athleten aus Algerien und Tadschikistan dem Israeli Baruch Shmailov nach dem sportlichen Kräftemessen auf der Judomatte den Handschlag verweigert.

PARIS, FRANCE - JULY 26: Members of Team Palestine are seen on a boat waving their flags along the River Seine during the opening ceremony of the Olympic Games, Olympische Spiele, Olympia, OS Paris 20 ...
Die palästinensische Delegation an den Olympischen Spielen. Bild: www.imago-images.de

Einen Tag später hatte die algerische Medaillenhoffnung Messaoud Redouane Dris das Gewichtslimit mutmasslich bewusst überschritten, um nicht gegen den Israeli Tohar Butbul antreten zu müssen. Zuvor hatte es laut dem algerischen Onlineportal «TSA» in Dris‘ Heimatland Aufrufe bei Social Media gegeben, in denen er aufgefordert wurde, den Kampf aufzugeben.

Morddrohungen gegen israelischen Sportler

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte vor den Spielen in Paris mit Blick auf den Gaza-Krieg vor diskriminierendem Verhalten von Sportlern gewarnt. Die israelische Delegation wird in Paris rund um die Uhr von der französischen Polizei geschützt. Vor den Spielen hatte es zahlreiche Morddrohungen gegeben.

«Ich habe versucht, mich noch mehr auf den Sport zu konzentrieren und unser Leiden in Kraft umzuwandeln»
Fares Badawi

Der palästinensische Judoka Badawi räumte derweil ein, die Situation im Nahen Osten habe auch Einfluss auf seine Olympia-Vorbereitung gehabt. «Natürlich beeinflusst mich das mental. Ich habe versucht, mich noch mehr auf den Sport zu konzentrieren und unser Leiden in Kraft umzuwandeln», erklärte der 28-Jährige.

Badawi über Familienangehörige in Gaza: «Sie leiden gerade»

Badawi wohnt und trainiert mittlerweile in Deutschland. «Mein Onkel und meine Cousins leben aber noch in Gaza und haben ihre Häuser verlassen. Sie leiden gerade», ergänzte der Judoka.

Israel warf er derweil Scheinheiligkeit vor: «Wir sind hier bei den Olympischen Spielen, um Frieden zu schliessen. Aber wenn du in einem anderen Land Krieg führst, und hier Frieden machen willst, hast du zwei Gesichter.»

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58 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Tom79
30.07.2024 17:55registriert Juli 2020
Zuerst Leute im Nachbarland ermorden und enführen und wenn es dann aufs Dach giebt jammern und das Opfer spielen. Warum sind Religionsspinner immer so Scheisse?
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Esther R.
30.07.2024 20:09registriert November 2018
Komischerweise ist es aber nur eine Gruppe die rund um die Uhr bewacht und beschützt werden muss…nur eine Gruppe die Morddrohungen bekommt…
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flegenheimer
30.07.2024 18:17registriert August 2023
0:10 und dennoch eine grosse Klappe, irgendwie exemplarisch.

Tja, beim Judo muss man halt selbst was reissen.
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