Mehr als doppelt so lange wie Roger Federer stand Stanislas Wawrinka in er Nacht auf Mittwoch auf dem Court in Toronto. 2 Stunden 4 Minuten dauerte das Duell gegen Benoit Paire, dem Wawrinka im zehnten Game des dritten Satzes sogar einen Matchball zugestehen musste.
Der Auftakt gegen den Franzosen Benoit Paire missglückte dem Romande. Er verlor den ersten Satz mit 4:6, vermochte sich in der Folge indes zu steigern. Den zweiten Satz gegen die Nummer 97 der Welt brachte Wawrinka mit 6:3 ins Trockene.
Der Entscheidungssatz war ausgeglichen. Paire gelang das Break zum 3:3, doch weil auch Wawrinka eine seiner vier Breakmöglichkeiten nutzte, ging der Satz in die Entscheidung, ins Tiebreak. Dort gab sich der Schweizer keine Blösse mehr und gewann schliesslich mit 7:2.
Der Australian-Open-Champion fand über weite Strecken nicht zu seinem Spiel. Im Achtelfinal wartet am Donnerstag in jedem Fall ein gefährlicher Gegner auf Wawrinka: der Italiener Fabio Fognini oder der Südafrikaner Kevin Anderson.
Als Wawrinka zum Satzgewinn aufschlug, dürfte der Puls bei Roger Federer bereits wieder im Ruhemodus geschlagen haben. Obwohl der Schweizer kurz zuvor gegen Lokalmatador Peter Polansky ins Turnier gestartet war. Doch für den Sieg in zwei Sätzen brauchte er gerade einmal 52 Minuten und 19 Sekunden.
Kurz und schmerzlos brachte Federer die 2. Runden-Begegnung gegen die Weltnummer 129 hinter sich. Im ersten Satz gestand der Schweizer Polansky noch zwei Games zu und musste am Ende des Durchgangs sogar einen Breakball abwehren.
Dann aber nahm der Federer-Express Fahrt auf und brachte den zweiten Satz mit 6:0 ins Trockene. Der klare Favorit schaffte gegen die Weltnummer 129 in sieben Anläufen sechs Breaks und konnte bei besten äusseren Bedingungen viele Dinge ausprobieren. Fünf Asse schlug Federer und 82 Prozent seiner ersten Aufschläge waren erfolgreich.
Vom Publikum im Rextall Centre, das Federer erstmals seit 2010 wieder am Werk sah, wurde er frenetisch gefeiert. Er beendete die Partie in grossem Stil, mit zwei Assen. Gegen den nächsten Widersacher dürfte es am Donnerstag härter werden: Der Weltranglisten-Dritte trifft dann auf den als Nummer 15 gesetzten Kroaten Marin Cilic oder den tunesischen Lucky Loser Malek Jaziri. (kad/si)